Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Außerdem frage ich mich, was man für einen bizarren Musikgeschmack haben muss, wenn man auf UKW nichts findet. Wer einen so individuellen Geschmack hat, ist im Internet sicher besser bedient als in einem Massenmedium wie dem Rundfunk.

Schon in der gegenwärtigen Grundausbaustufe ist DAB drei mal so interessant wie das deutsche UKW-Musikdesaster, wo überall der gleiche Müll rotiert.

Es findet sich nicht mal mehr ein Hörer, der Lobeshymnen aufs UKW-Radio singt. Loben tut sich nur die Branche selbst.
 
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Dem ist nichts hinzuzufügen, ricochet!! Manchmal glaubt man, die Radiosender sind quasi nur noch inhaltsleere Plattenteller ohne irgendeinen Sinn oder so... Ich hoffe mal, dass die digitale Konkurrenz es besser macht als das analoge Geseiere....
 
Als wenn Inhalte von der Übertragungstechnik abhängen.

Andere Inhalte brauchen Platz. Platz, den es auf UKW nicht mehr gibt. Das sollte sogar für dich nachvollziehbar sein.

Außerdem frage ich mich, was man für einen bizarren Musikgeschmack haben muss, wenn man auf UKW nichts findet.

Aha. Jeder der die täglich nahezu gleiche Rotation im Radio nicht mehr hören mag, und sich nach wirklicher Abwechslung sehnt, hat also deiner Ansicht nach einen bizarren Geschmack. Ich vermute mal, mit der Meinung bist du in der Bevölkerung ziemlich alleine. Um Karriere bei Energy, Radio Salü oder RPR1 zu machen dürfte es aber noch reichen.
 
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Auf DAB geht das doch aber auch nicht, und selbst über UKW scheint das ja mitunter sehr schwierig zu sein. In Berlin kann man jetzt knapp 60 Sender terrestrisch über UKW und DAB empfangen. Wie viele Hörer bleiben da durchschnittlich pro Sender, und wie viele der kommerziellen könnten auf dieser Grundlage genug Geld einnehmen, um ein "richtiges" Programm zu finanzieren - selbst wenn jeder hier einen DAB-Empfänger hätte?
Berlin ist ein schönes Beispiel dafür, wie DAB+ nicht funktionieren kann. In Berlin liegt der Mehrwert bei DAB+ gerade mal in einer handvoll zusätzlicher, nicht auf UKW verfügbarer Programme, bemerkenswert darunter lediglich ein paar ö.-re. Programme aus anderen Bundesländern, der Rest sind Sparten-Abspielkanäle (wenn man mal die Stimme Putins ignoriert). Über DAB+ fehlen aber ettliche, vor allem über UKW z.T. nur gestört empfangbare Programme. Die Verfügbarkeit letzterer würde einen Schub bringen wegen Crossmedia-PR bei den Hörern. Der Rest der Abspielkanäle zieht nur wenige an.
Aber gerade für die auf DAB+ fehlenden und nur über UKW vorhandenen Spartensender die Geld in besandere Programminhalte stecken und die von den Methoden der Mediaanalysen benachteiligt sind, schlägt der Kostenfaktor stärker zu Buche. Da wäre eine längerfristige Subventionierung notwendig, aber nicht mit den Scheuklappen aus DABalt-Zeiten, wo man meinte, nur mit Zusatzprogrammen (die keine waren) voran zu kommen und keinen Simulcast zu fördern...

Ob fast 40 (derzeitiger Stand in Berlin auf UKW) oder 60 Programme parallel konkurrien können, macht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wenig Unterschied, wenn man sich nicht anschaut, vieviele unterschiedliche Inhaltsprofile/Zielgruppen damit bedient werden. Wenn ein Anbieter mehrere unterschiedliche Spartenkanäle verbreitet, der einzelne Informationsinhalte wiederverwendet werden, kann das funktionieren, ähnlich wie Netzwerke mit Lokalstationen überregionale Inhalte gemeinsam verwenden (wird bei Nachrichten-Dienstleistern teilweise schon gemacht). Netzwerke der Ö.-Re. Sender sind da natürlich auch im Vorteil. Andere Anbieter können dadurch gewinnen, dass spezielle Inhalte mehrfach zu anderen Tageszeiten wiederholt werden, es kann ja niemand 24 Stunden am Stück das selbe Programm hören...
Wenn man den Durchschnitt der Hörerzahl pro Sender runter rechnet, werden das zwangsläufig viel weniger Hörer sein, als derzeit der Werbeindustrie mit Fantasiewerten der MA die Taschen vollgelogen werden. Die überschaubaren Hörerzahlen erreicht man dafür zielgerichteter und effektiver. Schlecht für Markenwerbung nach dem Giesklannenprinzip, gut für regionale, zielgruppenspezifische Werbung. Sprich: da müssen sich die Sender drauf einstellen und der Realität in die Augen schauen. Das bisherige Modell des Platzhirschen funktioniert nicht mehr, auch immer weniger auf UKW. Das Internet verstärkt das alles nur noch...
Jedenfalls kann man die derzeitige Vielfaltssituation auf UKW in Berlin mit einem wünschenswerten und möglichen Vielfalt via DAB+ anderswo im Bundesgebiet vergleichen.

Der BR pusht DAB+ ziemlich ordentlich. Ich glaube, dass sich die Leute in München nun mehr und mehr auf digital einstellen.
Die Übersichtsseite ist jedenfalls richtig groß und aktuell (letzter Stand 23.06.2014): http://www.br.de/unternehmen/inhalt/technik/digitalradio-dab-dab-plus100.html

Ich weiß nicht, wie die anderen ARD-Anstalten DAB+ wuppen...
Na, in Bayern wird das ja schon seit langem politisch gefördert und gepuscht. Da wundert es mich, dass da die Autofirmen der Region nicht mit ziehen.
Im Norden und Osten sind die ARD-Anstalten deutlich zurückhaltender, negativ fällt da der rbb auf, der keinen einzigen DAB+-Sender in Brandenburg betreibt und wo mir bislang kein Pläne zum Netzausbau bekannt sind. Grad in einigen Teilen Brandenburgs, wo das Inforadio nicht auf UKW verfügbar ist, geht auch kein DAB+ vom rbb...
 
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Jeder DJ kennt es: Wenn ein Gast einen Musikwunsch hat, der einfach nicht ins Programm hat.
Jeder DJ weiß: Spiele ich den Song, ist die Tanzfläche leer.
Jeder DJ bleibt nett und freundlich zum Gast, aber spielt seinen Wunschtitel natürlich nicht.

Nicht anders ist es im Rundfunk.
Seit wann ist der DJ ausschließlich für die Playlist verantwortlich (abgesehen im Normalfall von Spezialsendungen)? Für so etwas sollte es eine Musikredaktion geben, aber wahrscheinlich hat Dich die Berater-Gehirnwäsche dies vergessen lassen! Zudem fordert glaube ich kaum jemand ein krudes unformatiertes Programm wo ein Ausreißer den Nächsten jagt, es gibt genügend Beispiele in der (vorwiegend internationalen) Radiowelt WIE man Hitwellen fahren kann, aber hört doch auf Euch für Eure erbärmlichen Einkaufsradios auf die Schultern zu klopfen und Vergleiche zu bringen die einfach hinken. Man könnte ja am Ende noch denken Du glaubst den Scheiß selbst den Du erzählst.
 
Nachdem die vermeintlichen Argumente für die Technik DAB nahezu alle von der Realität widerlegt wurden, schimpfen die DAB Befürwortern nun über die vermeintlich schlechten Programme auf UKW. Als wenn Inhalte von der Übertragungstechnik abhängen.
Außerdem frage ich mich, was man für einen bizarren Musikgeschmack haben muss, wenn man auf UKW nichts findet. Wer einen so individuellen Geschmack hat, ist im Internet sicher besser bedient als in einem Massenmedium wie dem Rundfunk.
Ja doch, man muß wirklich überhaupt keinen Geschmack zu haben um (in Deutschland) auf UKW überhaupt etwas zu finden. Ich finde auf UKW sehr wohl etwas, nur ebeb nicht in Deutschland! Davon abgesehen hat der Inhalt hat ja nichts mit der Übertragungstechnik zu tun aber jeglichen Inhalt willst Du und wollen Deine Berater ja um jeden Preis verhindern, der mit DAB drohen könnte.
 
Ich glaub, dass die Berater deshalb die öffentlich-rechtlichen DAB+-Frequenzen fürchten, weil ihnen damit eine sehr unliebsame Konkurrenz für ihre "konventionellen Produkte" entstanden ist, die ihnen wertvolle Kundschaft abhanden kommen lässt.
 
Liebe Digitalradio-Verweigerer im Privatradio, solche Meldungen müssen euch doch so richtig ärgern. Immer diese Judasse, die sich nicht an eure Strategie der UKW-Verteidigung bis zum letzten Atemzug und des DAB+ Schlechtredens nach Muster des kleinen gallsichen Dorfes halten bzw. sich nicht von euch beirren lassen und entdeckt haben dass DAB+ in Wirklichkeit längst eine Riesen-Erfolgsstory ist (auch wenn sie genau das laut eurer Strategie eigentlich nicht sein dürfte):

http://www.radioszene.de/69775/radio-b2-rueckkehr-ins-digitalradio-dab.html

Meine Glaskugel sagt mir übrigens dass wir auch Kiss FM spätestens im Herbst 2015 wieder über DAB+ hören werden.
 
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Ach ich würde mich ja so freuen, wenn irgendwann alle DAB+ Lizenzen weg sind und die Radio Hamburgs, RTLs, ffns und Antenne Thrüringens dann so richtig blöd aus der Wäsche gucken ;). Macht nur weiter so, macht Spaß euch beim Selbst-Abschaffen zuzuschauen.

Ich löse jetzt mal eine Angstattacke in euch aus: DEEEEEEE AAAAAAAAH BEEEEEEEEE PLUUUUUUUUS. NEEEEEEEUUUUEEEEEEE KOOOOOOONKUUUUUUUUREEEEEEEEENZ...HUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU.....DEEEEEEEEE AAAAAAH BEEEEEEEEEEE PLUUUUUUUUUUUUUS. HUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU.
 
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Vorsicht: so lautes Pfeifen im Keller führt zu Gehörschäden.

Aber wahrscheinlich hat es das längst. Das könnte immerhin erklären, warum Du Dich so bereitwillig auf Magerbitraten einlassen willst.
 
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Komisch, wie kann es sein, dass es nun sogar den ersten Rückkehrer zu einer Technik gibt, die kein Mensch™ braucht und gescheitert ist? :p

Achsooooo jetzt weiß ichs:
Damit war DABalt gemeint !
 
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Ich würd mich über ein bisschen mehr an Musik-Genres freuen als ständig den gleichen Schrott anhören zu müssen. Ich hab aber noch ne Alternative: den "Aus"-Knopf meines UKW-Radios.
 
Ich glaub, dass die Berater deshalb die öffentlich-rechtlichen DAB+-Frequenzen fürchten, weil ihnen damit eine sehr unliebsame Konkurrenz für ihre "konventionellen Produkte" entstanden ist, die ihnen wertvolle Kundschaft abhanden kommen lässt.

Solange die Öffis das spielen was sie ihnen auf die Festpatte kopieren und kräftig an ihnen verdienen werden sie nicht murren, aber wenn über DAB verbreitete Schlagersender oder andere nicht kontrollierbare Alternativformate plötzlich auf ein interessiertes Massenpublikum treffen, muss DAB mit allen Mitteln unschädlich gemacht werden... du weißt ja, dass ihnen der ewig gestrige Pressefilz im Nacken sitzt und den Anzeigenfluss in Richtung Digitalradio mit allen Mitteln verhindern will... aber diesmal strampeln sich die Kartellobbyisten umsonst ab, Knebelmaßnahmen sind bei kostenschonenden Digitalwellen mit festen Werbepartnern nämlich wirkungslos.

Diesmal werden sie wirklich nach kreativen und markttauglichen Einnahmequellen Ausschau halten müssen, das System "Zwangsbeglückung" hat sich definitiv überlebt. Dieses zeitungsfreundliche Beraterradio ist ohne zu lügen eine einzige Unverschämtheit, die ohne künstlich aufrecht erhaltener Marktabschottung binnen eines Jahres insolvent wäre.
 
Ich weiß nicht, woran sich die DAB Jünger hier abarbeiten.

Macht interessante Angebote auf DAB, die Leute werden sich drum reißen, die DAB Fraktion kann sich die Taschen vollstopfen, alles super, hab ich nix dagegen.

Aber BITTE - solange das nicht so ist - lasst UKW in Ruhe!

Was reden die DAB Jungs hier von Markt und Filz? Stellt euch endlich dem Markt ! Stattdessen hört man aus der Ecke nur Forderungen nach Zwang und Subventionen. Also ran an die Arbeit und hier nicht auf Schulhofniveau (armer Wiesbadener, ganz schön auf den Hund gekommen) rumpöbeln!

Wenn DAB ein Renner ist, wird der zweite und dritte Bundesmux (natürlich unsubventioniert) bestimmt kommen. Ich warte auch darauf, Laban, Stephanie, Eddie Huntington und andere endlich auch im Radio und nicht nur via mp3 hören zu können.
 
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raschwarz schrieb:
Macht interessante Angebote auf DAB, die Leute werden sich drum reißen, [...]

Selbst ich, der die Zukunft von DAB+ mehr als skeptisch betrachtet, würde, ein entsprechendes Angebot vorausgesetzt und vor allem - eine Versorgung in meinem Lebensbereich noch zu meinen Lebzeiten, augenblicklich sogar den Austausch meines Autoradios initiieren.

Aber da ist nichts - und da kommt realistisch betrachtet auch nichts. Von schwärmerischem Wunschdenken, das mich offensichtlich auf den St. Nimmerleinstag hinzuhalten versucht, einmal abgesehen.
 
Was ich nicht so richtig verstehe ist dieses Nord-Süd gefälle.
In Bayern und ab Dezember auch in Baden-Württemberg sind fast alle Privatstationen mit an Board. Der Bayrische Rundfunk und der SWR investieren ein haufen Geld für den Aufbau der Netze und Werbung. Selbst der MDR plant 2016 eine Outdoor Vollversorgung. Auch in Sachsen-Anhalt, wenn auch gezwungen, müssen die Privaten im Digitalradio vertreten sein. Mal ganz platt weitergespinnt hört man 2025 im Süden nur noch über DAB+ und im Norden UKW.
Was soll dieser Pflickenteppich in Deutschland, förderlich ist es für beide Partein auf keinsten fall.
Da lassen solche Meldungen wie die von RadioB2 aus Berlin doch hoffen das ein mögliches Ende erstmal wieder etwas in die ferne rückt.

Auch unser örtlicher MediaMarkt wird nun endlich mal umgebaut, inzwischen sei laut einem Mitarbeiter die Nachfrage zu einem DAB+ Radio doch soweit angestiegen das es sich lohnt.
Ich bin gespannt was dabei rumkommt.
 
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Die Briten hatten schon immer eine Vorliebe für popelige Billiglösungen. Always a day late and a pound short...
 
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Ich danke ricochet für seinen kritischen Beitrag #3692.

Es ist interessant, dass gerade die Sender es sind, die DAB+ verhindern, die auch mit Zeitungsverlagen zusammenhängen...
 
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