Das macht vielleicht den Unterschied? DAB+ bietet einfach nur Radio, mit gutem Klang und mehr Auswahl an Sendern.
Mehr Auswahl aus UKW vielerorts, aber besseren Klang nirgendwo. Die gängigen 128 kbps MP3 eines Webstreams schlagen technisch zumindest alles mit 72 kbps AAC-HE oder darunter, zumindest die meisten Popwellen sollten über den Stream also sauberer klingen als über DAB+. Von DVB-C, DVB-S und natürlich UKW bei Ortssenderempfang ganz zu schweigen.
Wenn ich also für den stationären Empfang entscheiden müsste zwischen einer Seifendose, die mit Glück 50 Sender Bekommt, die Hälfte davon allerdings blechern - oder einem Gerät, das wegen höherer Datenraten (auch bei weniger komplexem Codec) sauberer klingt, mehr kann als nur Radio... und obendrein für die „Betriebsart Radio“ jede erdenkliche Station herzaubert, was stelle ich mir wohl hin?
DAB+ kommt außer für Breitband-unterversorgte Gebiete wesentlich zu spät und obendrein schlecht umgesetzt.
Und in eben diesen Gebieten gibt es nun schon einen etablierten Standard, sogar in Stereo (statt zwei Sonos Mono betreiben zu müssen
), dessen Programmauswahl wohl der Mehrheit ausreicht.
Ich habe überhaupt nichts gegen die AAC-Codecs oder dagegen, spektrumseffizient digital terrestrisch zu übertragen, aber der Zug ist - so wie bei DAB-alt, DSR, ADR - wegen halbherzigem Rumgewurstels doch langsam mal abgefahren.
Wäre das neue Medium dem alten jetzt noch technisch überlegen könnte es unter Freaks und Halbfreaks wenigstens noch mehr als den Spieltrieb befriedigen. Stattdessen: Magerbitraten, Spektralbandreplikation, parametric Stereo (!), viel Schöngerede, viele Retortenprogramme (die man alle auch Online hören kann, häufig in besserer Qualität), viel billig wirkende Hardware - und dann behaupten wollen, es wäre besser als der alte, analoge Weg oder als ein beliebiger Streamingclient?