Platz drei international. Ok, geschenkt, war eine andere Zeit.
Und ein 13. Platz zwölf Jahre später für "Aufrecht geh'n", Edinburgh 1984.
Ach ja? Die Autoren wurden weder genannt, noch konnte man bei der Einblendung des Titels unter 1 Sekunde die Namen derer lesen. Das nur mal dazu.
Heißt es SONG Contest oder nicht? Erhalten die Interpreten die Punkte oder nicht vielleicht doch eher die Teams der Länder, die gemeinsam an der Entstehung dieses LIEDS beteiligt waren? Sind die Urheber in aller Regel bei diesem Wettbewerb vor Ort oder nicht? Natürlich sind sie vor Ort. Wenn sie nicht zufälligerweise als Interpreten auf der Bühne standen, leiteten sie früher das Orchester, in Zeiten des Halbplaybacks sitzen sie meistens heutzutage mit in ihren nationalen Sofamuscheln und werden oft genug auch mit eingeblendet, wenn der Gewinner verkündet wird, nämlich das Land, für das sie angetreten sind.
christian s. schrieb:
In der heutigen Zeit ist es halt schwieriger sich zu etablieren , wenn Joy Flemming damals eine CD veröffentlichte oder gar beim Glücksrad auftrat , so wurde es dank der Einschaltquote oder TV Werbung halt gesehen.
Ja, aber das allein sicherte niemandem eine Karriere. Alle genannten Musiker haben nach ihrem ESC-Flop noch fleißig Konzerte gegeben - und diese waren gut besucht und ihre nachfolgenden Alben wurden ebenfalls gut gekauft. Ihnen haftete von keiner Seite der Makel an, ordentlich am Sieg vorbeigeschrammt zu sein, Joy Fleming wurde sogar mal als "Grand-Prix-Legende" bezeichnet, was ich bemerkenswert finde angesichts ihrer Plazierung in Nähe des Schlußlichts.
Ich denke gerade für Künstler einer Castingshow ist es halt schwieriger nach einer Niederlage z.b. im Jahre 2018 wieder neu durchzustarten. Weil die meisten Produzenten oder Plattenlabels jemanden fallen lassen wie eine heiße Kartoffel - leider. denn selbst Gracia Bauer z.B. hat ein Talent.
Na ja, es ist halt leichter, neue Sternschnuppen in die Umlaufbahn zu schießen, als darüber nachzudenken, wie man eine Sternschnuppe länger in der Atmosphäre hält. Viele halten es für besser, einen schnellen Hype auszunutzen, um die Brötchen samt Aufstrich zu verdienen, anstatt den härteren Weg zu gehen und sich Stück für Stück ein treues Publikum zu erobern und in diesem Zusammenhang erst mal kleinere Brötchen zu backen. Gilt vor allem für den populären Sektor, im Jazz und Klassik läuft das z. B. noch etwas anders.
Also - daß Gracia Baur Talent hat, will ich nicht bestreiten, aber ich gestehe, daß mir die Dutzendware gründlich gegen den Strich geht, die sie im Laufe der Jahre veröffentlicht hat. Und ich erinnere mich, daß ich auch schon Ähnliches über Mark Medlock gesagt habe: gute Stimme, stellenweise sogar tolle Stimme. Aber schickt doch mal diese ganzen kreativen Nullnummern wie Dieter Bohlen oder David Brandes einfach da hinten zur Türe hinaus, damit sie Geld zählen können, holt eine eingespielte Band in die Kabinen, gebt den Sängern mal was Uriges, Bodenständiges auf die Ohren - Medlock einen Soul-Rocker mit Bläsersatz, Baur eine Kuschelrock-Ballade mit ein bißchen musikalischer Substanz (und unter Androhung von Schlägen auf den nackten Hintern, sobald sie am Mikro das Schluchzen anfängt), und die beiden werden jeder für sich nicht nur die Sau rauslassen, sondern sie am Ende des Tages auch wieder einfangen. Medlock hat sich wahrscheinlich inzwischen erledigt, wenn ich mir das letzte, gar schauerliche Album anhöre, und Baur verliert sich in Ansätzen, die in den späten 90ern schon nicht mehr aktuell waren (bei "Magic Moments" mußte ich vor zwei? drei? Jahren aufpassen, nicht in die Boxen zu treten - so eine Verschwendung von Talent, Zeit und Geld ist nie angenehm zu hören).
Gruß
Skywise