Nicht mal irgendein noch so kleiner oder grosser Lokalsender hat in dieser Notlagensituation derartige "Scherze" gerissen, wie der WDR.
Großes Lob meinerseits an das gesamte Team von Radio Wuppertal, welches sich gestern Abend nach Beendigung des regulären "eigenen" Tagesprogrammes NICHT in den "Mantel" von radioNRW eingeklinkt, sondern die Nacht hindurch live weitergesendet, gewarnt und informiert hat. Und das für einen vergleichsweise kleinen Lokalfunker, der die Mehrkosten für die Sondersendung wohl niemals eingespielt bekommen wird - trotz einzelner Werbrblöcke in der Sondersendung.
Leider "schmierte" kurz vor 2.30 Uhr der Webstream ab, was einem Stromausfall im Sender geschuldet sein dürfte und die Notstromversorgung sich auf die UKW-Systeme beschränkte, um dort so lange wie möglich on air bleiben zu können. Nach mir dazu vorliegenden Informationen soll es später auch auf UKW zu Beeinträchtigungen/Ausfällen gekommen sein.
Aber immerhin - man "blieb live dran", um Menschen vor Ort zu warnen und informieren. So gut man es in so einer Situation personell und technisch als Privatsender halt konnte.
Warum der WDR nicht wenigstens über die Regionalkette Bergisches Land (WDR 2 Regional aus dem Studio Wuppertal) ein Sonderprogramm auf die Kette bekam, ist nicht nur mir ein großes Rätsel. Zumal der WDR dank unserer Beiträge auf deutlich größere Finanzreserven und ein beneidenswertes großes Korrespondentennetz zurückgreifen kann als ein lokaler privater Stadtsender.
Schon allein für das übers Radio vermitteltete Gefühl "Ihr da draußen seid in diesen dramatischen Stunden und Minuten nicht allein, wir halten euch über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden" sei dem Team und Programmverantwortlichen von Radio Wuppertal großes Lob ausgesprochen, während auf WDR 2 Ben Streubel in der Popnacht (WDR-Übernahme von SWR 3, in dessen Kerngebiet der schwer von Überflutungen betroffene Kreis Ahrweiler mit - Stand jetzt- 8 Todesopfern (Rheinland-Pfalz) liegt) sein Nachtschicht-Bäcker auf der Posaune Melodien spielte, die er erraten musste.
Frau Weber und Herr Buhrow, setzen! Sechs! Lernt ihr erstmal Krisenmanagement und setzt eure Ressourcen auch dort mal ein, wo sie im aktuellen Moment vor der eigenen Haustür im eigenen Kernsendegebiet wirklich gebraucht werden, wenn Mensch und Tier um Leib und Leben fürchten müssen!
Leider suchen sich Notlagen keine quotenträchtige Primetime, sondern können leider jederzeit geschehen. Auch nachts um 2 Uhr.