Hatten wir den Vergleich Ö-R Rundfunk mit einer Brausefabrik nicht nebenan erst? Der hinkt mittlerweile mit beiden Beinen.
Ein freies Unternehmen wie meinetwegen Dräger hat seine Einnahmequellen einigermaßen selbst in der Hand, und keinen gesetzlich vorgegebenen Unternehmenszweck. Die Unternehmensführung hat die Freiheit Montag zu beschließen, Brausepulver zu fabrizieren. Oder ein anderes Produkt das sich aktuell gut und gewinnträchtig verkaufen lässt.
Mit den Gewinnen kann das Unternehmen dann machen, was es will. Ansparen, anlegen, investieren, ausschütten...
Der NDR hat in der Tat nach der Umstellung auf das Haushalts-Gebührenmodell
zunächst Mehreinnahmen gehabt. Die durften aber damals nicht angetastet werden, erst in der laufenden Gebührenperiode durften sie als Rücklagen aufgebraucht werden, um den seinerzeit
abgesenkten Beitrag auf 17,50 zu halten.
Selbstverständlich ist auch der Ö-R Rundfunk wirtschaftlichen Schwankungen unterlegen. Was bedeutet denn eine seit 2009 annähernd konstante Einnahme bei stetiger Inflation und entsprechender Preisentwicklung auf dem Markt?
Hatteichschonmaldraufverlinkt.
Mal zum programmlichen - es muss mMn vor allem eine Trennung von Inhalten und Verbreitungswegen geschehen. Es versandet soviel Programminhalt, weil es keine Sendeplätze bekommt und feigenblattmäßig vereinzelt ins Internet abgeschoben wird.
Und verdammtnocheins den Privatfunk nicht als Konkurrenz betrachten, um ihm dann auch noch in Inhalt und Machart nachzueifern oder ihn gar zu überbieten. Klickibunti-GuteLaune-Radio - das ist nicht der Auftrag.
Diese zwei Spartenwellen NDR Plus und NDR Blue halte ich für inhaltlich daseinsberechtigt (sie sind in der Abwicklung recht preiswert weil automatisiert und studiolos) in der aktuellen Darreichungsform aber für halbwegs nutzlos. Warum kann ich die Sendungen nur per DAB+ und als Stream hören? Warum nicht die Musiksendungen von NDR Blue als Podcasts/Downloads etc. anbieten, so barrierefrei wie möglich und vor allem mit anständig gerührter Werbetrommel dafür, und nicht unter Ausschluss der Mehrheit der Öffentlichkeit.
Die Denke in Hörfunkwellen halte ich für einigermaßen obsolet. Das was produziert wird muss unter's Volk, mal ganz platt gesagt. Nonlinearität bedeutet doch nicht "Oh toll, ich kann ja im Stream eine Viertelstunde zurückspulen!" oder die Nachrichten oder die "lustige" Comedy von heute Morgen um 9 nochmal nachhören zu können.
Weg mit der limitierten Vorhaltezeit und dem Zwang zur Depublikation. Weg mit dem Textverbot das die Holzverarbeitende Industrie immer wieder fordert. Stattdessen eine attraktive Präsentation die der zahlende Kunde gern nutzen mag. Wenn ich im linearen Programm auf meine Online-Angebote tease, muss da auch anständig was kommen.
Die Tagesschau-App wäre in meinen Augen ein guter Ausgangspunkt dafür.