Wie spürt eine ARD-Stration auswärtige Störungen auf? Durch Dauerscan oder Dauermonitoring?
Letztlich tatsächlich so. Schon zur Prüfung, dass das eigene Signal ordentlich rausgeht, sind heute oft auch an kleinen bis kleinsten Senderstandorten Monitoringempfänger verbaut. Da sieht man dann z.B. so etwas:
Wolf 2MS and 1MS are state-of-the-art monitoring systems, designed to check FM air signals. Discover now
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Im einfachsten Fall sendet das Ding halt im Fehlerfall eine Mail. Eine kontinuierliche Überwachung ist auch möglich, dazu ist auch ein OGG Vorbis-Streamer eingebaut. Man kann mit entsprechendem Zugang von überall abhören. RDS wird auch komplett überwacht mit allen Parametern - weit mehr, als wir am Radio decodiert und angezeigt bekommen.
Problem: das Zeugs befindet sich am Senderstandort. Es dient der Überwachung der eigenen Ausstrahlung. Im einfachsten Fall mit Stabantenne auf dem Rack - reicht ja. Es taugt nicht, um irgendwo im Land, Kilometer weit weg vom Sender, wo die Feldstärke noch so hoch ist, dass die betreffende Frequenz "Ortssender" ist, aber schon so niedrig, dass ein "Drüberzünden" möglich wird, zu detektieren, ob da kurzzeitig was drübergezündet wird.
Das ist in der Tat Detektivarbeit, erschwert durch die Kürze der Störungen. Man muss erstmal wissen, in welcher Region die Störungen auftreten und dass sie zumindest recht lokal (in einer Kleinstadt) bleiben. Dann muss man sich dort mit zwei BNetzA-Trupps auf Lauer legen (oder etwas entsprechendes installieren) und rund um die Uhr überwachsen. Sobald die Störungen beginnen, muss man Kreuzpeilung machen. Viel Zeit bleibt nicht. Wenn der Störsender mobil ist, wirds noch fieser. Es könnte durchaus auch lokal auf einem Großmarkt-Parkplatz etc. aus einem Auto heraus gestört werden. Und 3 Straßen weiter wundert man sich schon nur noch, warum 1Live leicht angekratzt ist.
UKW-Empfangsanlagen kenne ich z.B. noch vom Funkhaus am Dornbusch:
Ob die Anlage heute noch existiert, weiß ich nicht. Der obersten Antenne fehlte damals schon ein Element vom Reflektor und einen Direktor hatte es um 90° gedreht.
Was es andernorts auch gab, waren solche Umschalter:
Die waren im hier abgelichteten Fall aber für die Antennensteuerung für Reportagefunk und nicht für UKW-Empfang. Die zugehörigen Antennen standen in diesem Fall NICHT auf dem Funkhausdach, sondern an exponierten Orten (in diesem Fall an Senderstandorten) und es wurde aus dem Funkhaus heraus ferngesteuert. Die Frequenzen, um die es da ging, lagen auch weit jenseits vom UKW-Bereich (nein, kein "Reportagefunk" knapp unter 87.5 MHz). Sie mögen hier erwähnt werden, um zu zeigen, dass für Verwendung im Funkhaus auch terrestrischer Empfang gemacht werden kann. Vermutlich ist das heute auf diesem Wege obsolet (alles via IP), ob man solche Bedienteile ("Sonderfertigung?) auch für Monitoring genutzt hat, weiß ich nicht.
ann ließe sich das durch Differenzbildung zwischen Sende- und Empfängersignal leicht bewerkstelligen.
Vgl.
bei 4:09. Sieht nach einem alten Produkt von Rudolph aus (die mit den Hinztriller-Generatoren). Ist aber eben auch nur am Senderstandort, Vergleich Rückempfang (Profline SFD Empfänger direkt obendrüber) mit der Soll-NF.
Schon bizarr, wie der kalte Krieg in den Äther zurückkehrt. Aber das, was wir erleben, ist zumindest aus meiner Sicht schon lange "Kriegszeit". Derzeit wird noch elektronisch "geschossen" und es wird auch mittels Totholz geschossen. Corona-Leugner-Propaganda hatte meine Mutter auch schon im Briefkasten.
Mir fällt dazu wieder der hier ein
- da war die Störung aber vom WDR selbst empfangen und weitergesendet worden.