Mannheim 107,3/Heidelberg 104,6: Wie zwei UKW-Frequenzen einfach in Vergessenheit geraten sind

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Der AFN hatte diese beiden Frequenzen genutzt und schon seit längerem abgeschaltet: Mannheim 107,3 und Heidelberg 104,6. Erst in einem anderen Forum wurde nun entdeckt, daß diese beiden Frequenzen immer noch ungenutzt sind, und jetzt ist etwas heraus gekomen, was beim immer noch hochumkämpften UKW Markt fast schon einer Sensation gleicht: Die beiden Kanäle sind schlicht in Vergessenheit geraten. Wie ein ehemaliger Kollege von der Medienanstalt, der LfK mitgeteilt bekam, wüsste man gar nichts von der Existenz dieser Frequenzen. Doch auch beim Südwestrundfunk sind sie nicht bekannt, ganz davon abgesehen, daß man daran kein Interesse habe. Ja, und wo sind diese beiden Frequenzen jetzt? Sie sind in der Staatskanzlei und halten ihren Dornröschenschlaf. Ich denke mal bis heute. Denn dieses Forumsposting dürfte dafür sorgen, daß sie sehr schnell wieder zum Leben erweckt werden. Ich kann mir auch schon sehr gut vorstellen, wer daran reges Interesse haben könnte und denke vorrangig an ein Programm , daß vor einiger Zeit diese Region noch auf UKW bespielte und seine Produktion nun weitgehend nach Berlin verlagert hatte. Doch auch Teddybären könnten die beiden Frequenzen gut gebrauchen. Und andere "übliche Verdächtige" auch. Mal sehen wie lange es nun bis zu einer Ausschreibung dauert :)
 
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Gibt es auch in Würzburg. Der AFN sendete auf 104,9 aber nach der Abschaltung vor schon fast neun Jahren ist die Frequenz nach wie vor einfach unbelegt und wird nicht mehr genutzt.

( siehe meinen Eintrag dazu *smile* http://www.radioforen.de/index.php?threads/afn-in-wuerzburg-auf-ukw-abgeschaltet.24922/ )

Auch die frühere Frequenz von Radio Charivari in Würzburg auf 97,1 ist ungenutzt, damals wurde sie abgeschaltet wegen Störungen beim Polizeifunk, aber da der jetzt digital ist, dürfte das Thema eigentlich erledigt sein.
 
@Gegenstromanlage:
Wem außer den üblichen Verdächtigen würden diese Frequenzen auch etwas nützen? Die Regenbögen und der SWR sind ausreichend versorgt. Höchstens der SWR könnte Interesse an einer UKW-Verbreitung seines Inforadios haben, aber für den Fall sollte man sich dann vielleicht doch lieber auf die Ding-Frequenz 91.5 besinnen, die seit der Übernahme der 102.2 vom Weinbiet überflüssig sein dürfte.
Blöd im Falle der 104.6 und 107.3 ist eben, dass da mit Verlagerung auf exponierte Standorte und Leistungserhöhung nichts laufen dürfte. In Mannheim kommt die 104.5 aus Ober-Olm noch ziemlich gut an, und in Bruchsal sendet die Welle ebenfalls auf 107.3.

Störungen beim Polizeifunk
Wie das denn? Das sind noch etliche Frequenzen zwischen der 97.1 und dem Polizeifunk, und die sollen nicht stören? Und warum war das nur in Würzburg der Fall, und nicht anderswo in Deutschland?
 
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Ich kann mir auch schon sehr gut vorstellen, wer daran reges Interesse haben könnte und denke vorrangig an ein Programm , daß vor einiger Zeit diese Region noch auf UKW bespielte und seine Produktion nun weitgehend nach Berlin verlagert hatte.

Bitte nicht !!! Das braucht nun wirklich kein Mensch. Die Frage ist, ob die sich das überhaupt noch leisten können und wollen.
 
Die LfK sollte es wissen, dass die beiden Frequenzen nicht belegt sind. Im Zuge der Babykopfabschaltung hatte ich in dieser Richtung auch der LfK das mitgeteilt. Ob diese beiden winzigen Reichweiten wirtschaftlich überhaupt zu betreiben sind? Interessant wäre es trotzdem zu wissen, für wen es sich hier noch lohnen würde.

Neben dem Babykopf, den Teddybären (macht es Sinn, da man ja auch den DAB+ Platz in BaWü nicht nutzt, er aber vo Frankfurt reinstrahlt), könnte ich mir durchaus noch ein paar Egomahnen vorstellen, die hier ja auch bereits gedab+t werden. ;)
Jede dieser Lösungen wäre auf jeden Fall eine Bereicherung des UKW-Bandes. Für Jemanden der DAB+ nutzt, bringen alle Sender keinen Mehrwert.

Stehen die Sendeanlagen überhaupt noch?
 
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Vielleicht hat auch Regenbogen2 Interesse daran, bekanntlich geht die 102,1 überall und nirgends und die 106,1 soll in Heidelberg und Mannheim auch nicht den optimalen Empfang gewährleisten.
 
Ich habe mal beide Frequenzen berechnet. Heidelberg hat keine 5 km Radius Versorgungsgebiet und wird durch die Hohe Wurzel im Nachbarkanal und von Saarburg Gleichkanal gestört. Mannheim hat ca. 1-2 km Versorgungsgebiet und wird vor allem durch Raichberg, Wasserkuppe und Bruchsal auf Gleichkanal gestört.
Dass an diesen Frequenzen jemand Interesse hat, dürfte sehr fraglich sein.
 
Ich habe mal beide Frequenzen berechnet. Heidelberg hat keine 5 km Radius Versorgungsgebiet und wird durch die Hohe Wurzel im Nachbarkanal .. gestört.

Die 104,5 ,die Du hier vermutlich meinst, kommt aus Ober-Olm (RLP), nicht von der Hohen Wurzel (HE), von dort sendet ausschliesslich die 107,9. Die 104,5 war zwar mal für die Hohe Wurzel koordiniert, scheiterte dann aber schon vor langer Zeit an der hessischen Landesregierung (unter CDU-Regiment).
 
Ich habe mal beide Frequenzen berechnet. Heidelberg hat keine 5 km Radius Versorgungsgebiet und wird durch die Hohe Wurzel im Nachbarkanal und von Saarburg Gleichkanal gestört. Mannheim hat ca. 1-2 km Versorgungsgebiet und wird vor allem durch Raichberg, Wasserkuppe und Bruchsal auf Gleichkanal gestört.
Dass an diesen Frequenzen jemand Interesse hat, dürfte sehr fraglich sein.

Theorie ist das eine, Praxis das andere. Der Ex-Kollege kommt aus der Gegend und meint, dass beide Frequenzen mit dem AFN damals zusammen doch eine recht gute Reichweite hatten. Das Rhein-Neckar-Becken war mit beiden wohl sehr gut abgedeckt, die 104.6 hätte wohl vor allem eine gute Reichweite auch nach Süden gehabt, bis vor die Tore Karlsruhes.
 
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Blöde und zunächst theoretische Frage:

Könnte die LfK diese beiden Frequenzen (also 107,3 MHz und 104,6 MHz) auch an andere Anbieter anderen Senderstandorte vergeben. Natürlich nur sofern diese Frequenzen am neuen Standort nur frei sind. Dann hätte sich die Diskussion eh erledigt.

Oder sehe ich das falsch?
 
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Könnte die LfK diese beiden Frequenzen (also 107,3 MHz und 104,6 MHz) auch an andere Anbieter anderen Senderstandorte vergeben. Natürlich nur sofern diese Frequenzen am neuen Standort nur frei sind. Dann hätte sich die Diskussion eh erledigt.

Eine koordinierte Frequenz kann man innerhalb einer gewissen Distanz durchaus verschieben, denn es ändert sich die Störsituation (kommend sowie gehend) dann nur unwesentlich.
Eine Verschiebung um z. B. 20 km wäre aber kritisch und wird im Einzelfall geprüft. Es kommt immer darauf an, ob man sie in Richtung der stärksten Störer bzw. am stärksten gestörten Sender hin verlagert oder in entgegengesetzte Richtung. Entsprechend ändern sich für die aktive Störberechnung die Einzüge im Antennendiagramm (abgestrahlte Leistung in die betreffenden Richtungen) und für die passive ändert sich das eigene Versorgungsgebiet, welches kleiner wird, wenn man die Frequenz in Richtung eines Störers verlagert.

Theorie ist das eine, Praxis das andere. Der Ex-Kollege kommt aus der Gegend und meint, dass beide Frequenzen mit dem AFN damals zusammen doch eine recht gute Reichweite hatten. Das Rhein-Neckar-Becken war mit beiden wohl sehr gut abgedeckt, die 104.6 hätte wohl vor allem eine gute Reichweite auch nach Süden gehabt, bis vor die Tore Karlsruhes.

Das ist absolut richtig. Es ist sehr schwer, eine realistische Versorgungsberechnung zu erstellen. Man muss sich erst mal bewusst sein, dass die "Realität" (die tatsächliche Ausbreitung) sich minütlich, stündlich, täglich etc. ändert, da das Ausbreitungsmedium (Atmosphäre) ein sehr chaotisches Gebilde darstellt. Die Simulation soll nun aber einen Durchschnitt dieses "Chaos" berechnen, was mittels sehr einfacher Modelle geschieht, im Gegensatz zur Realität, die nur mittels den Maxwell'schen Gleichungen zu berechnen wäre, was aber nicht funktioniert, weil man 1. die vielen Eingangsparameter gar nicht kennt und 2. wenn man sie hätte, die Rechnerleistung nicht ausreichen würde, sie zu lösen.
Also müssen wir akzeptieren, dass alle Simulationen nur eine grobe Annäherung an die Realität sind.
Und übrigens, die Koordinierungsberechnungen sind noch viel grober und ungenauer als die eigentlichen Versorgungsberechnungen, da sie meistens auf veraltete Modelle zurückgreifen und ungenaue Daten der ITU.
 
Ich hatte eig im Zuge des Startes von Regenbogen2 und dem Rückzug von SSL damit gerechnet, dass SSL sich um die Frequenzen bemüht.
 
Wie ein ehemaliger Kollege von der Medienanstalt, der LfK mitgeteilt bekam, wüsste man gar nichts von der Existenz dieser Frequenzen

Natürlich wissen die das. Man muss da nur den richtigen Ansprechpartner finden, in diesem Fall ist es Herr B. von der Versorgungsplanung. Und der gibt die Auskunft, dass die Frequenzen weiterhin koordiniert sind aber aufgrund der geringen technischen Reichweite kein Interesse an einer Ausschreibung besteht. SWR und D-Radio haben ohnehin kein Interesse mehr an neuen Funzeln.

Die 107,3 versorgte mit ihren 50 Watt nur den Mannheimer Norden, die 104,6 hatte etwas mehr Power und reichte über Heidelberg hinaus, wurde aber außerhalb des Stadtgebiets massiv von der 104,5 Ober-Olm gestört. Seit der Abschaltung von AFN geht Big FM auf 104,5 in Heidelberg mit RDS.
So doll waren die beiden Frequenzen wirklich nicht. Eine Umkoordinierung wäre theoretisch sicher machbar. Aber das dauert. Und es kostet richtig Asche.

Stehen die Sendeanlagen überhaupt noch?

Die Anlage in Heidelberg steht noch und vergammelt so langsam. In Mannheim steht nur noch der Mast, die Infrastruktur außenrum wurde komplett abgerissen. Da sich die Anlage dort auf einer Konversationsfläche (=Baugebiet) befindet, dürfte sie wohl demnächst ganz verschwinden.
 
, bekanntlich geht die 102,1 überall und nirgends
Ja, die hat teilweise eine ziemlich gute Reichweite, aber in Mannheim geht sie definitiv nicht. Das ist der 102.2 vom Sender Weinbiet zu verdanken.

die 106,1 soll in Heidelberg und Mannheim auch nicht den optimalen Empfang gewährleisten.
Das stimmt allerdings. Ich war zwei Mal in der Jugendherberge im Stadtteil Lindenhof, und die Frequenz war da nicht rauschfrei zu empfangen.

@Gegenstromanlage:
In der Mannheimer Innenstadt war die 104.6 die eindeutig bessere Wahl, obwohl die 107.3 dort auch ging. Richtig gut dürfte die wohl wirklich nur im Umkreis des Senders gewesen sein.
Die 104.6 habe ich außerdem noch am Bahnhof Neustadt und etwas weiter westlich noch empfangen können.
 
Die Frage stellt sich aber gar nicht, da die Frequenz eig gar nicht für den GNS koordiniert wurde, sondern für Buchen.

Es gehen aktuell ja auch nur ca 2kW nach Westen raus. Auch ohne Weinbiet würde es nicht küchenradio tauglich bis Mannheim reichen.
 
Das Militär gibt seine Frequenzbestände nicht her. In NL gibt es in Brunssum die 89.2, die mittlerweile leer ist (früher AFN). Nach der würden sich zahlreiche kommerzielle Programmveranstalter alle Fader lecken. Bis jetzt wurde sie aber nicht zurückgegeben. Ja, wer weiß, vielleicht kommt ja bald ein donaldinischer Erlass, dass alle bestehenden Frequenzen der US-Streitkräfte wieder in Betrieb genommen werden, um "Trump FM - The latest alternative facts" auszustrahlen. :wow:

Und Gegenstromanlage: Glückwunsch zum Transfer des Themas aus der anderen Forenwelt hierher...:D
 
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Natürlich wissen die das. Man muss da nur den richtigen Ansprechpartner finden, in diesem Fall ist es Herr B. von der Versorgungsplanung. Und der gibt die Auskunft, dass die Frequenzen weiterhin koordiniert sind aber aufgrund der geringen technischen Reichweite kein Interesse an einer Ausschreibung besteht.

Das muß dann aber die Medienanstalt so festgelegt worden. Der neue Arbeitgeber meines Ex-Kollegen hätte nämlich durchaus Interesse. Andererseits deutet es darauf hin, daß einige Medienanstalten wegen DAB nichts frei werdendes auf UKW mehr ausschreiben wollen. Ich denke eher mal hier läuft der Hase, denn wie hier und woanders berichtet waren dierse beiden Frequenzen gar nicht so schlecht. Ganz im Gegenteil, wie waren sogar für die Stadtversorgung für Mannheim und Heidelberg richtig gut.
 
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Da die Mannheimer Technik zu großen Teilen abgebaut wurde, wird es wohl ohne größere Investitionen aus Käfertal erstmal nix neues geben. Vielleicht hat ja AFN noch die Hand drauf, falls sie in Coleman wieder bedarf haben.

Dass die beiden Frequenzen ideal in Mannheim und Heidelberg liefen, habe ich auch nicht feststellen können.

Und welche Programme könnten daran Interesse haben, ohne die Medienkonzentration im privaten Sektor noch mehr zu monopolisieren?

Ob neue UKW-Programme noch Sinn machen, halte ich auch für fragwürdig. Meiner Meinung nach wäre es vielleicht sinnig vorhandene DAB+ Programme eine Stützfrequenz zu erlauben. Und da aktuell auch alle DAB+ Programmplätze belegt sind, könnte ein neues UKW-Programm nicht zusätzlich auch auf DAB+ senden.

Das wäre aus Sicht der Lfk auch nicht zielorientiert. Da UKW-Band ist von privater Seite inhaltlich sehr flach. Und einen weiteren Sender mit ähnlich flachem Inhalt verbessert für den Hörer nicht viel.

So sehr ich mir auch Sunshine-Live wieder wünschen würde...die Chancen dass das Programm zurückkehrt tendieren gegen Null.
 
Diese Anlagen waren ja bekanntlich dazu da, um die Kasernen der amerikanischen Streitkräfte mit AFN zu versorgen, dementsprechend war der vorrangig Empfang auch auf den Mannheimer Norden bzw. den Heidelberger Süden beschränkt, wo sich eben die Kasernen befinden bzw. befanden. Entlang der Bergstraße z.B. waren die sehr schlecht zu empfangen. Irgendwo habe ich auch mal gehört oder gelesen, dass auf diese Frequenzen ein Flüchtlingsradio auf Sendung gehen sollte. Ein "echtes" kurpfälzer Lokalradio, welches sich journalistisch und musikalisch vom "SWR 4 Kurpfalz Radio" abhebt könnte die Region aber auch gut gebrauchen. Noch einen reinen Musiksender brauch ich hier nicht unbedingt auf UKW.
 
Die Heidelberger Frequenz war gar nicht so schlecht und mit der Mannheiemr Frequenz könnte man vlt auch was anstellen.
 
Ganz im Gegenteil, wie waren sogar für die Stadtversorgung für Mannheim und Heidelberg richtig gut.
Na ja, die beiden Frequenzen konnte man wohl überall in Mannheim hören, aber wie @TH es auch schon beschrieb nicht überall super. Am Hauptbahnhof z.B. hatte die 104.6 gegenüber der 107.3 die Nase vorn. Teilweise kam die 98.7 mindestens ebenso gut, oder sogar noch besser als die 107.3 an. Aber besonders hoch ist ja der Sender in Käfertal auch nicht gewesen.
 
Hmmm..zum Üben würde ich diese Frequenzen sogar nehmen. Aber ich glaube für professionelle Programme, die Werbeeinnahmen erzielen wollen bzw. müssen sind die Reichweiten so nicht ausreichend. Bergstraße, Neckartal, Odenwald, weite Teile der Ebene - bleibt fast alles außen vor. Und da wohnen nicht wenig Menschen.
 
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