Studio Rebstock
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Dieser Thread ist entstanden aus dem Thema " Wie legen Radiosender ihre Musik ab?" im Bereich "Studio- und Sendertechnik".
Die Frage nach einem geeigneten Datenformat ließ den Thread zu weit von der Ausgangsfrage abweichen, auch wenn die Frage nach dem (besten?) Datenformat sehr interessant ist.
Aus diesem Grund habe ich die Diskussion mal in diesen Bereich ausgelagert und bitte darum, sie an dieser Stelle weiter zu führen. Nachfolgend eine Zusammenfassung im Rahmen meiner Möglichkeiten:
Die Frage nach einem geeigneten Datenformat ließ den Thread zu weit von der Ausgangsfrage abweichen, auch wenn die Frage nach dem (besten?) Datenformat sehr interessant ist.
Aus diesem Grund habe ich die Diskussion mal in diesen Bereich ausgelagert und bitte darum, sie an dieser Stelle weiter zu führen. Nachfolgend eine Zusammenfassung im Rahmen meiner Möglichkeiten:
ChrisK am 06.03.2008 um 12:19 Uhr schrieb:Ein wirklich interessantes Thema! Stellt sich mir nur die Frage: wie geht man im "handelsüblichen" (d.h. z. B. Webradiobetrieb) damit um? Wie sollte der Durchschnittsmoderator seine Files zu Hause am sinnvollsten ablegen bzw. kategorisieren? Welche (bezahlbare) Software wird empfohlen?
Boombastic am 06.03.2008 um 13:59 Uhr schrieb:Tach Chris,
klar, das kann man nicht mit Webradio vergleichen, aber das ist in diesem Unterforum auch nicht sooo gerne gesehen, da Internetradio hier nicht handelsüblich ist.
(...)
Für semiprofessionelle Anwendungen würde ich mal wieder Mairlist nehmen - soweit ich weiß gibt es Mairlist auch mit DB
joerg.limberg am 11.03.2008 um 19:14 Uhr schrieb:Kurze Frage zwischendurch: Wo gibt es einen geeigneten Codec fuer den Hausgebrauch?Boombastic schrieb:[...] Files als Musicam (MPEG I Layer II) in 48 khz abzulegen [...]
Hatte frueher meine Privatfiles als mp3 mit dem Lame-Codec erstellt, dann aus Qualitaetsgruenden weitere als wav belassen, jetzt werden die Platten langsam wieder voll; diverse Freeware mp2-Codecs aus dem Internet probiert, das Ergebnis ist aber hoerbar noch schlechter als mp3 mit dem Lame-Codec. Gibt es fuer das Heimbudget etwas Brauchbares mit sendefaehigen Ergebnissen?
Dude am 11.03.2008 um 20:03 Uhr schrieb:Der einzige mir bekannte freie (frei, nicht kostenlos) Layer II Encoder mit evtl. brauchbarer Qualität ist TwoLAME, http://www.twolame.org/
Ich nutze kein mp2, kann deshalb nichts zur Qualität sagen.
(...)
Da könnte man jetzt die ewige Diskussion anfangen, ob mp2 oder mp3 (etc...) besser ist oder ob man gar linear archivieren muss.
Lieber nicht, deshalb zurück zum Problem und mit einem anderen Ansatz: Hast du mal überlegt, z.B. im verlustfreien FLAC-Format zu archivieren? Da muss man sich dann zumindest keine Gedanken um Qualität machen und du kriegst deine Daten auf ca. 50-60% der Originalgröße.
joerg.limberg am 12.03.2008 um 10:35 Uhr schrieb:danke fuer den Tipp, habe TwoLAME soeben heruntergeladen. Wird noch ausfuehrlich getestet. Kostenlos braucht das Programm auch nicht sein, sollte halt nur im Rahmen des Privatbudgets liegen.
Wegen FLAC-Format soeben kurz gesurft, klingt interessant, muesste man sich erst noch intensiver mit beschaeftigen. Waere auch wichtig, dass diverse Ausspielsoftware damit klarkommt.
HectorPascal am 12.03.2008 um 18:27 Uhr schrieb:Dann gibt's noch QDesign, die haben auch einen mp2-Codec gebaut, entweder als systemweiten oder speziell als PlugIn für Cool Edit.
Qualität ist mir nicht bekannt, aber der Preis mit 150 Dollar gerade jetzt sehr interessant....
Pegasus am 12.03.2008 um 19:16 Uhr schrieb:Macht eigentlich MP2 im Heimbereich Sinn? Ich meine das Verhältnis von Speicherplatz zur hörbaren Qualitätsverbesserung. Ich denke, auf HighEnd-Systemen ist natürlich mehr QUalität hörbar als beim normalen HiFi, aber wer hört auf einer echten HighEnd-Anlage schon komprimierte Musik
seventeen am 12.03.2008 um 21:13 Uhr schrieb:Die Ausspielsoftware mAirlist spielt z.B. FLAC tadellos ab; für professionellere Ausspielsoftware ist FLAC aber bestimmt ein Exot.
Leichtes konvertieren von Audiodateien nach FLAC geht z.B. mit dem dbPoweramp und CD-Ripping-Tools wie "Exact Audio Copy" und CDex. Ich mag FLAC.
RandyFisher am 12.03.2008 um 23:13 Uhr schrieb:Leichtes konvertieren von Audiodateien nach FLAC geht z.B. mit dem dbPoweramp und CD-Ripping-Tools wie "Exact Audio Copy" und CDex. Ich mag FLAC.
Oder aber auch BonkEnc. Ist Freeware und läuft sehr zuverlässig. Ich mag FLAC übrigens auch und denke, dass sich der "Exoten-Status" früher oder später ändern wird.
RadioTim am 12.03.2008 um 23:31 Uhr schrieb:mp3 mit LAME und vernünftiger Bitrate (ab 256 Kbit/s) ist doch schon sehr gut...
Habt Ihr mal Hörtests gemacht? mp3 mit 256 + mp2 mit 256 etc....? Ist der Unterschied wirklich so gravierend?
Studio Rebstock am 13.03.2008 um 00:57 Uhr schrieb:So wie ich das sehe, kann BPM Studio kein FLAC, und da ist für mich eine Grenze erreicht. Auch wenn es sehr verführerisch klingt.
@ seventeen: Wo in CDex stellt man das ein (ja, ich weiß, ich der Konfiguration, aber...)?
(...)
Mein Archiv wird derzeit Schritt für Schritt umgestellt von
* alt: mp3, vbr 192 - 320 kbps (durchschnittlich 224 kbps), joint stereo
auf
* neu: mp2, cbr 256 kbps, stereo
mit jeweils 44,1 kHz. Der größte und wichtigste Teil liegt schon als mp2 hier und frisst wahrlich nicht deutlich mehr Platz.
Zum Unterschied: Ja, ich gebe zu, unter Kopfhörern .... aber: Deutlich mehr Höhenanteile, Intros machen einfach wieder mehr Spaß und ... schwer zu beschreiben.
Mit einem Kollegen habe ich mich gestern im Vorfeld der pro light & sound bei zwei halben Schweinen und nach Litern abgerechneter Gerstenkaltschale auf folgende laienhafte Beschreibung geeinigt:
Ich glaube, das trifft es auf den Punkt.zwei DJs und einem Techniker im vollgefressenen und angeschickerten Zustand schrieb:mp3 ist wie eine Schwarzwälder Kirschtorte ohne Kirschwasser. Es sieht zwar aus wie eine Schwarzwälder Kirschtorte, hat fast alle Zutaten dazu und schmeckt auch so ähnlich - aber für den vollständigen Genuss fehlt "das gewisse Etwas". Das fehlende Kirschwasser eben. Es geht zwar ohne, aber wozu, wenn man doch "mehr" genießen könnte?
Dann kommt noch ein anderer Aspekt hinzu, der mich beim letzten Sender (Internetradio) und auch dem hier veröffentlichten Aircheck etwas überrumpelt hat: Der Mix aus mp3s und mp2s führte bei mir zu einem Pegelunterschied mit mächtig Problemen:
Zu dem Zeitpunkt, als ich das geschrieben habe, unterlag ich noch der Illusion, ein Leveller wird's schon richten. Aber da hat mir Tondose - zu Recht! - ganz schnell auf die Finger geklopft ääh mich darauf hingewiesen, dass das Problem nur vor, aber nicht hinter dem Pult zu lösen ist:Studio Rebstock schrieb:Das Problem, mit dem ich kämpfe, ist folgendes: Ein Großteil meiner Musikdateien sind höher gerippte mp2s, und manche (noch aufzuarbeitende) Stücke sind vbr-mp3s. Dieser Unterschied macht sich am Fader mit einer Differenz zwischen 0 db (mp3) und -5 db (mp2) bemerkbar. Das führt meistens - leider! - zu einem zu lauten Auftakt, der dann eben von mir manuell nachgeregelt wird.
Wo er recht hat, hat er recht.Tondose schrieb:(Komm mir jetzt nicht mit einem fehlenden Limiter oder was, Du sitzt am Pult und hast das korrekt zusammenzufahren!)
Fazit: Klangliche Verbesserung und ein knackigerer Pegel (zumindest bei mir).
Ich bin zufrieden. Über den Sinn, das dann im Internetradio auf einen 128er Stream zu jagen, der beim Hörer dann aus Tchibo-Lautsprechern quäkt, darf gestritten werden. Aber ich nenne es mal "zukunftssicher".
seventeen am 13.03.2008 um 11:05 Uhr schrieb:CDex unterstützt erst seit der 1.70 beta dieses Format. Aber diese beta lief immer ohne Probleme. Dort dann Optionen=>Einstellungen=>Kodierer/Encoder und Flac gewählt.
http://www.chip.de/downloads/CDex-1...._12991885.html
Oder eben per EAC mit externen Encoder. Für verlustfreie Dateien auch eine gute Wahl:
http://www.mpex.net/info/eac.html#3.3.5
Pegasus am 13.03.2008 um 11:24 Uhr schrieb:Heisst das, du wandelst von MP3 auf MP2 oder du rippst alles neu? Ersteres würde ja nicht wirklich Sinn machen, eher die Qualität weiter verschlechtern.
Studio Rebstock am 13.03.2008 um 12:01 Uhr schrieb:Korrekt geschlussfolgert. Ich rippe tatsächlich neu - deswegen auch noch zum Teil die mp3 / mp2-Überschneidungen. Das gesamte Archiv auf einmal ging einfach nicht.
Bei diesem Gewaltakt wird gleich eine vernünftige Archivstruktur angelegt und die tags werden richtig geschrieben.
Eine "Normalisierung" o.ä. findet nicht statt. Das vielgepriesene mp3gain kennt keine mp2-Dateien und CDex brauche ich nach -9 dbfs nicht zu fragen, das kennt nur obskure Prozentwerte, die sich auf den gesamten Tonträger beziehen.
dira am 13.03.2008 um 14:26 Uhr schrieb:Wenn Du dich schon für mp2 entscheidest, warum hast Du nicht gleich 384 kbps genommen?
Studio Rebstock am 13.03.2008 um 18:44 Uhr schrieb:Gute Frage, keine Antwort. Welche Argumente sprächen dafür?
joerg.limberg am 13.03.2008 um 20:57 Uhr schrieb:O.K., das waere ein Preis entsprechend von gerade mal 6 LP-CDs. Ich probiere erstmal den TwoLAME intensiv, ansonsten ist das der naechste Testkandidat.HectorPascal schrieb:Dann gibt's noch QDesign, die haben auch einen mp2-Codec gebaut, entweder als systemweiten oder speziell als PlugIn für Cool Edit. Qualität ist mir nicht bekannt, aber der Preis mit 150 Dollar gerade jetzt sehr interessant....
Fuer HiFi ggfs. O.K.. Ziel ist es, Kompatibilitaet fuer Rundfunkeinsatz herzustellen. Kommt man mit einer mp3-Datei daher, wird schon mal die Nase geruempft, selbst beim Lokalradio (dort sogar von einem "Techniker", der Neumann-Mikros mit Telefondraht anschliesst).Pegasus schrieb:Macht eigentlich MP2 im Heimbereich Sinn? Ich meine das Verhältnis von Speicherplatz zur hörbaren Qualitätsverbesserung.
Das ist schon mal positiv...seventeen schrieb:Die Ausspielsoftware mAirlist spielt z.B. FLAC tadellos ab
Beim einfachen Codieren und anschliessendem Decodieren, Einspeisung in Analogpult mag das kaum auffallen (muss ich noch in Ruhe genauer checken). Problematisch bleibt allerdings eine Kaskadierung verschiedener Codecs. So erscheint es schon sinnvoll, den etablierten Musicam / mp2-Standard moeglichst durchgaengig zu verwenden.RadioTim schrieb:Ist der Unterschied wirklich so gravierend?
Tatsaechlich ein Killerargument im konkreten Fall - zumindest die Option, ggfs. wieder als Plattenaufleger anzutreten, lasse ich mir gerne offen. Zudem urspruenglich einiges an Privatbudget geflossen ist in 2 Alcatech-BPM Hardwarecontroller.Studio Rebstock schrieb:So wie ich das sehe, kann BPM Studio kein FLAC, und da ist für mich eine Grenze erreicht. Auch wenn es sehr verführerisch klingt.
(...)