Wer wäre an einem zweiten DAB+-Bundesmux interessiert?

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Ich habe da mal eine Frage etwas OT.

Wer hat eigentlich die Behauptung aufgestellt, dass
Internetradiofan schrieb:
sich mit neuen Webradioangeboten kein Geld mehr verdienen lässt

?

Ich! :)

Bevor jetzt die Frage kommt: "Kannst Du mir das belegen?", möchte ich Dich bitten, mir ein einziges Webradio zu nennen, das in den vergangenen 3 Jahren gestartet ist und inzwischen Gewinne abwirft.

Nochmal: Bei einer Konkurrenz von 50.000 Webradios kannst Du als Newcommer kaum noch Geld verdienen.

Ich höre in letzter Zeit häufiger Boss Boss Radio aus Texas. Die hatten am vergangenen Wochenende ihr einjähriges Jubiläum gefeiert und haben im vergleich zu den meisten deutschen Webradios eine recht professionelle Moderation...und jetzt schau Dir mal deren Hörerzahlen an: http://streams4.museter.com:8242
Ab und an läuft dort auch Werbung; allerdings sind die Einnahmen so gering, dass eine tägliche Moderation nicht möglich ist.

Jupp. Derzeitig ist nicht der geringste Ansatz erkennbar einen zweiten Bundesmux auch nur zu planen, so das die, die eventuell Interesse haben (Namen geisterten hier schon durch Forum) genau so vor verschlossenen Türen stehen wie auf UKW.
Interessenten für eine DAB-Verbreitung gibt es zur Genüge. Es wurde ja bereits auf einen Anbieter aus RLP verwiesen. Das Problem ist: All jene, die gerne via DAB+ auf Sendung gehen möchten, können es sich nicht leisten.
Deshalb plädiere ich ja auch für einen Ansatz wie er in der Schweiz favorisiert wird: Lokale DAB-Multiplexe, damit darüber mittelständische Programmveranstalter mit einem geringen Budget on air gehen können.
 
Ich habe da mal eine Frage etwas OT.

Wer hat eigentlich die Behauptung aufgestellt, dass

sich mit neuen Webradioangeboten kein Geld mehr verdienen lässt

?


Kannst du dich noch an den Thread über Top20Radio erinnern?

bt4wwr2l.png


Oder den Thread über Jukebox.fm (das sich jetzt warum auch immer Topstar.fm nennt)?

mwlayz3z.png


Glaubst du echt die verdienen Geld?
 
Ich!
Nochmal: Bei einer Konkurrenz von 50.000 Webradios kannst Du als Newcommer kaum noch Geld verdienen.
Auf kaum noch lasse ich mich gern ein.

Kannst du dich noch an den Thread über Top20Radio erinnern?

Oder den Thread über Jukebox.fm (das sich jetzt warum auch immer Topstar.fm nennt)?

Glaubst du echt die verdienen Geld?
Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass DAS ein zukunftsträchtiges Konzept ist.
Im, bzw. mit dem Internet(Radio) Geld zu verdienen, auch als reines Webradio, behaupte ich, sind mit einem handfesten Konzept und einem bis drei brillianten Streams, durchaus möglich.
Nicht besetzte Nischen gibt es dafür noch mehr als genug. Nur sind Risikofreudigkeit und das Herzblut so ein Projekt zu starten einfach zu gering.
 
Ein Sender der um 2006 gegründet wurde, ist heute Gewinnbringend und kann wirtschaftlich erfolgreich am Markt überleben.

Der Sender heißt fresh80s und die Leute beim Sender haben ein richtiges Konzept. Es läuft viel Promotion und auch sehr viel Werbung auf dem Stream von fresh80s.

Radio fresh80s
 
Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass DAS ein zukunftsträchtiges Konzept ist.
Im, bzw. mit dem Internet(Radio) Geld zu verdienen, auch als reines Webradio, behaupte ich, sind mit einem handfesten Konzept und einem bis drei brillianten Streams, durchaus möglich.
Nicht besetzte Nischen gibt es dafür noch mehr als genug. Nur sind Risikofreudigkeit und das Herzblut so ein Projekt zu starten einfach zu gering.
Gut, dann nenne mir bitte eine Nische, von der Du der Meinung bist, dass sie noch nicht besetzt sei. ;)

Ein Sender der um 2006 gegründet wurde, ist heute Gewinnbringend und kann wirtschaftlich erfolgreich am Markt überleben.

Der Sender heißt fresh80s und die Leute beim Sender haben ein richtiges Konzept. Es läuft viel Promotion und auch sehr viel Werbung auf dem Stream von fresh80s.
Unbenannt.png

Für ein Webradio sind 300 Hörer viel; allerdings immer noch viel zu wenig, um damit auch nur einen einzigen hauptberuflichen Moderator zu entlohnen.
Dementsprechend sieht das Programmschema aus:
ProPl.png

In die Kategeorie "Radio" würde ich fresh80s durchaus einordnen, nicht jedoch in die Kategorie "Rundfunk": Zum Rundfunk gehört schon etwas mehr, als einfach nur eine Festplatte abzuspielen.
Eine professionelle Live-Moderation, das ist's worauf es ankommt; - und die fehlt leider den meisten Webradios.
 
Und genau DA liegt der Haken!
Und Du meinst, wenn das ganze von einem professionell arbeitenden Unternehmen aufgezogen werden würde, hätte dies nachhaltige Auswirkungen auf die Hörerzahlen??

Davon ganz abgesehen: Seit wann gab es Motley Crue, Bonnie Tyler & Co. bereits in den 50s? ;)
Es kann sein, dass der ein oder andere Stream Titel aus den Sechzigern und Siebzigern integriert.
Dagegen spricht m.E. nichts.

Selbst ein speziell auf den deutschsprachigen Raum bezogenes Programm wie Memoryradio erreicht auf seinen beiden Kanälen i.d.R. insgesamt nicht mehr als 150 gleichzeitige Hörer:

37q0.png


Oder nehmen wir ein etwas bereiter gefächertes Genre wie die Soulmusik:

82l8.png


Raute Musik ist einer der ersten Webradioanbieter, den es im deutschen Sprachraum gibt. Die sind vor mehr als 10 Jahren gestartet; zu einer Zeit, als dieser Verbreitungsweg noch absolut unbedeutend war. Innerhalb von 10 Jahren sind sie zum Marktführer in Sachen Webradio avanciert.
Ich kann mich noch erinnern, als ich 2004 das erste Mal einen Blick auf das Shoutcast-Verzeichnis geworfen habe: Damals gab es gerade mal 6.000 Streams. Heute hingegen sind es an die 50.000.
Das aus den USA stammende 181.fm besitzt eine ähnliche Popularität wir Raute.
CROOZE sendet in Brüssel, Gent und Antwerpen auf UKW. Programme mit einer UKW-Verbreitung erreichen besonders viele Hörer via Internet. Du musst mal darauf achten, in wie vielen Büros der örtliche Hitdudler eingeschaltet wird.
Danach geht es aber schon ziemlich rapide bergab: Smoothjazztampabay kommt lediglich auf 420 Hörer.
Es gilt die Regel: Um für die werbetreibende Industrie interessant zu sein, musst du pro Stunde im Schnitt mindestens 500 Hörer erreichen. Bei allem, was darunter liegt, kannst du von Glück reden, wenn du es schaffen solltest, das Geld für die Streamingkosten und die Royaltys mittels Werbung wieder reinzubekommen.

Webradio ist zwar eine schöne Ergänzung, aber keine wirkliche Alternative, um neue Radioangebote auf dem Markt zu etablieren, daher gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder DAB+ setzt sich mittel- bis langfristig durch, dann dürfen wir auf weitere interessante Programmangebote hoffen, oder der terrestrische Rundfunk verliert noch mehr als bisher schon an Bedeutung.
 
Und Du meinst, wenn das ganze von einem professionell arbeitenden Unternehmen aufgezogen werden würde, hätte dies nachhaltige Auswirkungen auf die Hörerzahlen??
Ganz genau! Es gibt auch Belege dafür. Beispielsweise, sieht Dir mal die Shoutcast-ttl an und, wie im Radio Top20 Thread bereits besprochen, achte mal auf die Daten von fresh80s.
Das WEBradio ist 2007 gestartet aus dem Nichts. Hier in den Foren wurden dem Projekt damals 2-3 Monate überlebensdauer gegeben.
2+3=5 .. Na gut, nur mit der Bezeichnung Monat/Jahr ist man offensichtlich durcheinander gekommen.

Oder wenn's internationaler sein darf:
.977
Sie Dir nur mal die Daten des 80s-Streams in der Shoutcast-ttl an!

QuaLität - statt QuaNtität! heißt die Devise.
Es kann sein, dass der ein oder andere Stream Titel aus den Sechzigern und Siebzigern integriert.
Dagegen spricht m.E. nichts.
Doch! Nische bedeutet Nische und nicht Mixberieb. Oder möchtest Du, wenn Du Dir ein Bier bestellst auch ein Bier mit Kirschsaft?
Webradio ist zwar eine schöne Ergänzung, aber keine wirkliche Alternative, um neue Radioangebote auf dem Markt zu etablieren, daher gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder DAB+ setzt sich mittel- bis langfristig durch, dann dürfen wir auf weitere interessante Programmangebote hoffen, oder der terrestrische Rundfunk verliert noch mehr als bisher schon an Bedeutung.
Ganz und gar nicht.
Das terrestrische Radio verliert nur an Bedeutung, sofern weiterhin am Hörer vorbeigesendet wird. Schließlich und endlich WURDE mal Programm FÜR den- und MIT dem Hörer gemacht - heute macht man Programm, damit die Frequenzen gehalten und die Auflagen erfüllt werden. Ach ja, und damit Geld in die Kassen gespült wird. Keinen anderen Grund hat Radio mehr.

DAS ist der Grund, weshalb Radio - egal ob UKW oder DAB(+) - zunehmend an Bedeutung verliert! Es ändert auch nichts daran, wenn noch mehr Anbieter den Markt stürmen, denn auch hier hackt keine Krähe der anderen ein Auge aus.
 
fresh80s ist ein Beispiel dafür, dass man auch als Spätstarter Erfolg mit einem guten Radioprogramm haben kann. Die Betreiber von Fresh80s verdienen mittlerweile Geld und es ist kein Verlustgeschäft, damit auch jeder es verstanden hat. Der Sender fresh80s hat sehr gute Shows und interessante Beiträge außerdem hat der Sender eine Marklücke getroffen die noch von fast keinem anderen in Anspruch genommen wurde.

Bin davon überzeugt dass fresh80s es auch auf DAB+ zu etwas großes bringen kann, weil dieser Sender würde viele Hörer finden, die heute fast keiner mehr bedient.
 
Die Betreiber von Fresh80s verdienen mittlerweile Geld und es ist kein Verlustgeschäft, damit auch jeder es verstanden hat.
Letzteres habe ich nicht behauptet.
Gewinn ist aber nicht gleich Gewinn: Dieser fällt bei einem Webradio i.d.R. so gering aus, dass keine hauptberuflich tätigen Moderatoren beschäftigt werden können. Entweder arbeiten dort nur Hobbymoderatoren, die, wenn überhaupt, für ihre Tätigkeit lediglich ein kleines Trinkgeld erhalten, und/oder der Stationsbetreiber importiert Nachrichten und Wortbeiträge; entsprechende Dienstleister gibt es ja heute genug. Einige bieten diese sogar gratis an, wenn eine Werbung (bspw. vor oder nach den Nachrichten) integriert ist.
Wenn unter der Woche von 9:00 bis 20:00 Uhr nur eine einzige Sendung ausgestrahlt wird, deutet das darauf hin, dass diese nicht live moderiert ist.

Bin davon überzeugt dass fresh80s es auch auf DAB+ zu etwas großes bringen kann, weil dieser Sender würde viele Hörer finden, die heute fast keiner mehr bedient.
Welchen Fehler macht denn dann MagicStar? Die senden via DAB+ und werden im Zielgebiet von kaum jemandem eingeschaltet, wobei sie wegen ihrer vom Mainstream abweichenden Musikauswahl nicht zuletzt in diesem Forum sehr viel Lob erhielten.
 
In die Kategeorie "Radio" würde ich fresh80s durchaus einordnen, nicht jedoch in die Kategorie "Rundfunk": Zum Rundfunk gehört schon etwas mehr, als einfach nur eine Festplatte abzuspielen.
Eine professionelle Live-Moderation, das ist's worauf es ankommt; - und die fehlt leider den meisten Webradios.

Die Jörgi McFly-Show ist bei Fresh80s aber empfehlenswert.
 
@Stefan: Die Moderation bei fresh80s mag professionell sein...wenn denn überhaupt mal jemand dort moderiert.
Unter der Woche von 22:00 Uhr bis zum nächsten Tag um 20:00 Uhr sieht es in dieser Hinsicht laut Programmplan recht mau aus.
 
@Oddy: Ich fürchte, die haben auch gar nicht das Budget, um in Richtung DAB+ zu gehen.

Es gibt immer Mittel und Wege, bei denen man sich aber einer gewissen Abhängigkeit unterziehen müsste. Genau das ist es, was bei RADIO fresh80s seit Sendestart nicht gewünscht ist.

Unter der Woche von 22:00 Uhr bis zum nächsten Tag um 20:00 Uhr sieht es in dieser Hinsicht laut Programmplan recht mau aus.

Genau so sieht es aus, Internetradiofan. Daher geht es auch primär um den sukzessiven Ausbau des Programms und nicht darum, eine möglichst große Reichweite - auf welchem Weg auch immer - zu generieren. Wie weit man mit Schnellschüssen kommt, sieht man ja täglich im Webcasting-Bereich.
 
Warum legt ihr soviel Wert auf Moderation? Das wichtige ist das Konzept und die Musikmischung, die meisten Moderatoren reden doch eh nur Unsinn, dann höre ich besser Radio fresh80s mit weniger Moderation aber mit gutem Konzept, guten Shows und angenehmer Musikabwechslung.

Wenn ich die Moderatoren bei ffn, ffh, rpr, radio7 oder Radio NRW anhöre, dann erkenne ich da keinen qualitativen Mehrwert der diese Moderation rechtfertigen würde.
 
@mehr-privatradio: Bei fresh80s gibt es tagsüber gar keine Moderation: Das sind alles vorproduzierte Beiträge und Jingels, die mit der entsprechenden Software ins Programm eingepflegt werden.

Wenn Du die Moderation auf den von Dir genannten Programmen als Beispiel nimmst, gebe ich Dir natürlich recht: Auf die kann ruhig verzichtet werden.
Aber es gibt auch bessere Beispiele. Nehmen wir nur die Wortbeiträge im Programm von WDR 2: Die haben durchaus ein gewisses journalistisches Niveau. Wer WDR 2 hört, wird nicht nur berieselt, sondern erhält außerhalb der Nachrichten Hintergrundinformationen über aktuelle Geschehnisse, die in den Nachrichten deshalb keinen Platz haben, weil sie entweder zu sperrig sind oder dort einfach nicht hingehören.

Zu nennen wäre auch BBC Radio 2: Dort gibt es noch echte Radio-Shows, die im deutschen Sprachraum in dieser Form kaum mehr existieren.

Radio braucht einfach Lebendigkeit; - und genau die fehlt den meisten computergesteuerten Webstreams, die ich dennoch recht häufig in Ermangelung anderer Alternativen einschalte.
 
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