Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Mit anderen Worten: Wenn UKW abgeschaltet wird, dann hören die Leute Radio über DAB, weil mobiles Internet nicht richtig funktioniert.
 
Leute, Fakt ist doch, dass in den ganzen Mittelgebirgen (> 30% Fläche von Deutschland) der Mobilempfang nur sehr ungenügend ist. Auch wollen sich die Leute nicht erst mit dem Internet verbinden, um Radio zu hören. Von der limitierten Flat mal ganz abgesehen.

Radio ist doch für den Durchschnittsdeutschen erst mal Radio im Auto oder zur Berieselung daheim. Das heißt, Knopf drehen und hören, ohne vorher noch fünf Einstellungen getätigt zu haben.

Und Radio ist für die Mehrheit nicht streamen, sondern hören, was es Neues gibt. Nachrichten, Wortbeiträge, dazwischen Musik, dann vielleicht Comedy etc. Streamen ist für die Jungen vielleicht interessant, nicht für den typischen Hörer ab 30 J.

Radio muss immer Broadcasting sein, kein Hören über Mobilfunknetze etc.

DAB ist nun mal ein fantastisches System, perfektioniert für Mobilempfang. Ist das Netz mal gut ausgebaut, die Empfänger auf einem realistischen Preisniveau (vor allem im Auto) und die Programmauswahl so wie sie sein sollte, dann gibt es keinen Grund UKW weiter mit der Uraltmodulation FM zu betrieben oder gar an Empfang über Mobilfunk zu denken.
 
Das finde ich auch. Alles andere ist ausserdem fürs Radio nicht live genug (Pufferzeiten von Internetstreaming wo gleichzeitiges Hören mit mehreren Geräten gleich ganz flach fällt....mit DAB+ geht es) Ich hoffe auch, dass ich in 35 Jahren Radio regulär über DAB+ hören kann (sofern man es nicht auch wieder abgeschaltet hat) mit Bitraten von 112-144kbps pro Programm. Dann würde es mir auch wirklich spass machen und wäre UKW um Welten überlegen.
 
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Wie ich gerade an anderer Stelle lesen, wurden Radio X Frankfurt / Main und Radio RheinWelle 92,5 Wiesbaden / Mainz bereits heute absprachegemäss im Rhein-Main-Bouquet auf DAB+ Kanal 11C temporär aufgeschaltet. RheinWelle bis 31.03.2018 / RadioX bis 30.06.2018. Dann sind wieder Rüsselsheim bzw. Darmstadt auf DAB+ dran. Irgendwie muss DAB+ also doch ein gewisses Potenzial habe, wenn (wie zu hören ist) bei den Sendern nach den temporären Abschaltungen Anfragen von Hörer ausserhalb des UKW-Sendebereichs kommen, wann es auf DAB+ wieder weitergeht :thumbsup:
 
Irgendwie muss DAB+ also doch ein gewisses Potenzial habe, wenn (wie zu hören ist) bei den Sendern nach den temporären Abschaltungen Anfragen von Hörer ausserhalb des UKW-Sendebereichs kommen, wann es auf DAB+ wieder weitergeht :thumbsup:

Sehe ich ganz anders: Eine ganz unzeitgemäße Mangelverwaltung ist das, eine künstliche Verknappung, während UKW und Livestreams zeitlich unbegrenzt zur Verfügung stehen.
 
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Sorry, verstehe ich nicht. Was hat dies mit einer "Mangelverwaltung / künstlicher Verknappung" zu tun?
Es standen nur noch 2 Programmplätze für 4 NKLs auf DAB+ Rhein-Main zur Verfügung. Entweder die teilt man sich oder nix ist mit digital, denn alle CUs auf dem 11C sind sinnvoll verbraucht. Alle 7 hessischen NKLs sind unverändert 24 Std / 7 Tage auf UKW, im Kabel und haben Livestream. Wenn bis Ende 2018 der neue Mux für Nord- und Osthessen auf Sendung geht, werden auch dort die restlichen 3 NKLs noch senden. Ist doch alles eine Frage des Geldes. Wenn wir es als werbe- und sponsorenfreie Sender es hätten, könnten wir gerne darüber nachdenken, uns auch alleine mit eigenen Programmplätzen auf DAB+ einzukaufen. / E.
 
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Sorry, verstehe ich nicht. Was hat dies mit einer "Mangelverwaltung / künstlicher Verknappung" zu tun?

Ich möchte wirklich nicht arrogant erscheinen, aber: Wir leben im Jahr 2018, und wenn ich Radio hören will, dann online. Frequenzpläne etc. sind Elemente einer Welt von gestern.

Hinzu kommt die technische Qualität. Vor Weihnachten hatte ich mir die DAB+-Radios bei unserem Saturn Hansa angeschaut und angehört. Bauweise. Bedienung. Robustheit. Und nicht zuletzt: Klang. Und: Preis. Ojemine.
 
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@schneeschmelze , online Radio hören schön und gut mache ich auch zuhause. Nur gibt es auch im Jahr 2018 Orte da ist Online Hören immer noch nicht möglich und zwar hier in Deutschland. Eine Kollegin von mir wohnt am Land und dort ist Internet über Festnetz Fehlanzeige und Handy Empfang ist dort auch nicht das beste was aber geht ist UKW und DAB+. Für mehr Vielfalt bietet sich dort DAB+ an.

Bei uns in der Arbeit darf ich dass Internet nicht für Private Zwecke nutzen. Da höre ich auch über DAB+ Radio.

Auch 2018 ist dass terrestrische Radio, egal ob UKW oder DAB+, noch nicht tot.
 
Noch als Nachtrag zum Beitrag von @radiobino. Selbst wenn es Breitbandiges Internet gibt gibt es das leidige Thema Datenvolumen! Auf Deutsch in Deutschland wird man über den Tisch gezogen beim Internet. Persönlich wollte ich mir auch erst ein Vertrag machen habe es aber wieder gelassenen. Nur ungebunden hat man die Freie Wahl. Dies bezüglich muss sich noch viel ändern dann überteuerte Preise zahle ich nicht. Da bin ich mit 30 Euro für 10GB zwar auch nicht günstiger als ein Vertrag. Aber gebunden und abgezogen via Vertrag ohne mich. Congstar ist ja auch so ein Beispiel was ich als Verarschung bezeichnen muss. Da schreiben Sie monatliche Kündigung bla bla. Denn noch die Bankdaten hinterlegen Never ohne mich. Das noch als Prepiad Internet zu Vermarkten ist eine Frechheit. Da bleibe ich lieber im UMTS Netz und bezahle nur was ich brauche. Ich bin froh das es Dab+ und auch UKW gibt. Terrestrische Verbreitung wird es immer geben. Die Mobilen Kapazitäten werden da er zusammen brechen wenn 10000 Leute auf einer LTE ,UMTS Zelle hängen.
 
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Bei dem Hype, den die ARD-Stationen jetzt um DAB+ machen, sind die Empfangsverhältnisse im Naheland eine Frechheit. Ausgerechnewt ALLE SWR-Programme empfange ich mit meinem SONY überhaupt nicht!
Viele Privatstationen sind nur mit langen Unterbrechungen zu empfangen - eine Zumutung!
Am Empfänger liegt es nicht, sondern an mangelnden Sendern - so wird das DAB+-Radio zum Türstopper degradiert!
 
Ich möchte wirklich nicht arrogant erscheinen, aber: Wir leben im Jahr 2018, und wenn ich Radio hören will, dann online. Frequenzpläne etc. sind Elemente einer Welt von gestern.

Hinzu kommt die technische Qualität. Vor Weihnachten hatte ich mir die DAB+-Radios bei unserem Saturn Hansa angeschaut und angehört. Bauweise. Bedienung. Robustheit. Und nicht zuletzt: Klang. Und: Preis. Ojemine.

Na, dann fahre mal in ein Mittelgebirge ohne durchgehenden Mobilempfang! Da wünsche ich viel Spaß mit deinem Online-Radio! Und halb Deutschland ist Mittelgebirge...

Ne, Radio muss immer klassisch über broadcasting gehen, Einschalten und sofort einen sauberen Empfang. Ohne Limitierung, ohne Kosten, ohne Unterbrechung. Wenn DAB mal richtig ausgebaut ist, dann wirst du kein Radio übers Handy hören wollen. Außer, die 30 oder 40 Sender reichen dir nicht aus. Dann halt doch übers Internet....
 
@schneeschmelze , online Radio hören schön und gut mache ich auch zuhause. Nur gibt es auch im Jahr 2018 Orte da ist Online Hören immer noch nicht möglich und zwar hier in Deutschland.
Dann hör doch endlich mal auf rumzumotzen und wend Dich an die bnetza!
Du könntest aber auch der/den Kommunen in der Umgebung den Hinweis geben, SIE sollten sich endlich mal DAS durchlesen, im Anschluss auf Förderung klicken und sich die .pdf-Dateien durchlesen.

Vielleicht klappts dann endlich auch mal ohne Rumgemerkel.

Edit: 'tschuldigung, für Bayern:
Vielleicht klappts dann endlich auch mal ohne Rumgeseehofer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hör doch endlich mal auf rumzumotzen und wend Dich an die bnetza!
Du könntest aber auch der/den Kommunen in der Umgebung den Hinweis geben, SIE sollten sich endlich mal DAS durchlesen, im Anschluss auf Förderung klicken und sich die .pdf-Dateien durchlesen.

Warum sollte er das tun? Es ist Aufgabe der BNetzA das zu prüfen, was sie vorgibt. In der Theorie ist das mit der ach so tollen Digitalisierung ganz toll, wenn ich aber durch Deutschland fahre, dann merkt man schnell, dass wir Entwicklungsland sind. Von 3G und gar 4G kann man oft nur träumen und es gibt große Bereiche, da geht gar nichts! DAS ist die traurige Realität! Und warum? Weil kein Mobilfunkunternehmen freiwillig das Land versorgt. Der Focus liegt immer in den Städten, da wo das große Geld generiert wird. Ohne Zwang und Strafen erfüllt kein Mobilfunker seine Lizenzvorgaben. Ich weiß wovon ich rede, ich kenne die Branche.
Also, solange kein politischer Wille zur Erfüllung der Versprechen vorhanden ist, geht gar nichts auf lange Sicht. Und es gibt keinen politischen Willen, nur Sprücheklopfen, da sind sie alle groß.
 
Von 3G und gar 4G kann man oft nur träumen und es gibt große Bereiche, da geht gar nichts! DAS ist die traurige Realität! Und warum? Weil kein Mobilfunkunternehmen freiwillig das Land versorgt.
Oder versorgen DARF, weil die Telekom ein Monopol darauf hat. Gibt's nicht mehr? Oh doch! Die Telekom hat in vielen Gebieten noch immer ein Vorbaurecht. Solange sie dort aber nichts oder nicht ausreichend ausbaut, kann, bzw., darf kein anderer Anbieter weiter ausbauen. Dieses Problem besteht beispielsweise auch hier in Frankfurt in diversen Stadtteilen. Dort werden Menschen nicht mit Kabelfernsehen versorgt obwohl sie es gern hätten, weil die Telekom das Vorbaurecht/Versorgungsrecht hat. Das weiß auch die bnetza. Erst als sich in einer Ecke eines Neubaugebietes in FFM bei der bnetza meldeten, wurde das Recht aufgehoben und plötzlich war das Gebiet incl. Kabelanschluss voll ausgebaut.

Es geht nicht nur um die "Funkwellen" ansich, sondern auch um den ganzen Rest, der dazu gehört.

In der Theorie ist das mit der ach so tollen Digitalisierung ganz toll, wenn ich aber durch Deutschland fahre, dann merkt man schnell, dass wir Entwicklungsland sind
Richtig. Weil mit der Privatisierung der Post damals diese dumme Regelung des Vorrechtes für die Telekom getroffen wurde. Tut sie nichts und gibt das Gebiet auch nicht frei - Pech gehabt! Dann gibt's dort auch nichts anderes.

Warum sollte er das tun? Es ist Aufgabe der BNetzA das zu prüfen, was sie vorgibt.
Siehe oben. Die bnetza ist, dank der Politik der vergangenen (mindestens) 12 Jahre ebenso wie die meisten anderen Staatsdiener (Polizei,...) völlig unterbesetzt. Meinst Du, dass diese Behörde Gedanken lesen kann und damit verbunden weiß wo eines jeden Bürger der Schuh drückt?
Wenn Dein DSL-Anschluss nicht funktioniert wendest Du Dich doch auch an Deinen Anbieter. Oder wartest Du, bis er von selbst drauf kommt, dass Dein Anschluss nicht funktioniert?
 
Dann hör doch endlich mal auf rumzumotzen und wend Dich an die bnetza!
Du könntest aber auch der/den Kommunen in der Umgebung den Hinweis geben, SIE sollten sich endlich mal DAS durchlesen, im Anschluss auf Förderung klicken und sich die .pdf-Dateien durchlesen.

Vielleicht klappts dann endlich auch mal ohne Rumgemerkel.

Edit: 'tschuldigung, für Bayern:
Vielleicht klappts dann endlich auch mal ohne Rumgeseehofer.
Keine Ahnung was du von mir willst und warum du mich so angeifersrt.
 
Die Mobilen Kapazitäten werden da er zusammen brechen wenn 10000 Leute auf einer LTE ,UMTS Zelle hängen.

Zu Zeiten von B-Netz und C-Netz hätte sich auch niemand im Traum vorstellen können, daß es eines Tages in Deutschland mehr Mobilanschlüsse als Einwohner geben würde.

Insofern würde ich mir über die zukünftigen mobilen Kapazitäten überhaupt keinen Kopf machen, mobiler Datenverkehr steckt ja noch komplett in den Kinderschuhen.
 
Insofern würde ich mir über die zukünftigen mobilen Kapazitäten überhaupt keinen Kopf machen, mobiler Datenverkehr steckt ja noch komplett in den Kinderschuhen.

Und da wird er auch bleiben, weil kein Mobilfunker Geld in den Ausbau des ländlichen Raums investiert, wenn es sich für den Aktionär nicht auszahlt. Also wird Rundfunk auf dem Land über Mobilfunk auch nie funktionieren. Ist einfach so...
 
Was hier für erstaunliche Gewissheiten verbreitet werden?! Wow! In Sachen Zukunft des Datenverkehrs einen Stand heute einzufrieren und mit "Ist einfach so ..." für unveränderlich zu erklären, halte ich für ausgesprochen gewagt. Ich glaube eher, dass @exhörer richtig liegt, wenn er sagt, das ganze Thema mobiler Datenverkehr befinde sich noch in den Kinderschuhen. In drei Jahren sieht die Welt mit Sicherheit nochmal anders aus, in fünf Jahren erst recht, und in zehn Jahren sowieso. Anstatt daran rumzunörgeln, sollten wir uns freuen, dass Bewegung in die Sache kommt und dadurch vielleicht ein paar Monopolstrukturen aufgerissen werden, ohne dass die Besitzstandswahrer oder ihre Lobbyisten irgend etwas dagegen unternehmen können.
 
Da bleibt mir nur, @Mannis Fan zuzustimmen. Ein jeder hier denke an das Mobiltelefon zurück, welches er heute vor 10 Jahren in der Tasche hatte. Und dann kann man mal über die Entwicklung der nächsten Jahre nachdenken. Vor 10 Jahren war das bei mir beispielsweise ein SonyEricson-Knochen, mit dem das Versenden einer Mail zum einen ewig gedauert hätte und zum anderen schlicht unbezahlbar war. Gerade mal 10 Jahre.
 
Und da wird er auch bleiben, weil kein Mobilfunker Geld in den Ausbau des ländlichen Raums investiert, wenn es sich für den Aktionär nicht auszahlt. Also wird Rundfunk auf dem Land über Mobilfunk auch nie funktionieren. Ist einfach so...

Dieser Logik nach dürfte es auf dem Land weder Strom noch Telefon geben.

Im Übrigen kann die Politik durchaus steuern, daß auch "unrentable" Gebiete gut versorgt werden...
 
Auch wollen sich die Leute nicht erst mit dem Internet verbinden, um Radio zu hören. Von der limitierten Flat mal ganz abgesehen.

Schreibt da etwa Matthias Horx? :D
Naja. Ich hebe dieses Zitat mal für dich auf. Das spiegelt ganz wunderbar die gleiche begrenzte Weltsicht wieder wie das bekannte "Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt” - Thomas Watson, Chairman von IBM, 1943

Wir sprechen uns in... na... 3 bis 4 Jahren wieder. Da verbindet sich niemand extra mit dem Internet, um Radio zu hören. Da ist außer Opa Heinz und einer Handvoll weiterer Sonderlinge nahezu jeder dauerhaft online, inklusive Datenflat, die es übrigens auch heute schon ohne große Suche gibt (natürlich nicht bei Aldi und ohne Vertrag und ohne Handy und geschenkt) und die inzwischen so groß ist, dass ich persönlich mein Monatsvolumen trotz umfangreicher Nutzung gar nicht aufbrauchen kann.

Ich finde es absolut faszinierend, wie man in ausgerechnet dieser Zeit, in der sich die technischen Möglichkeiten so unglaublich schnell entwickeln wie niemals zuvor in der Geschichte, die Zukunft anhalten möchte - und das eigene 'Nicht-Mithalten-Können' einfach mal als 'Fakt, Leute!" hinstellt. ;)
 
Naja. Ich hebe dieses Zitat mal für dich auf. Das spiegelt ganz wunderbar die gleiche begrenzte Weltsicht wieder wie das bekannte "Ich denke, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer gibt” - Thomas Watson, Chairman von IBM, 1943
Dein Optimismus in Ehren. Trotzdem ist es albern, denn man könnte auch ungezählte Zitate anführen mit Sachen, von denen man zum Beispiel glaubte, das sie bis zur Jahrtausendwende realisiert wären und trotzdem bis heute nix geworden sind. Insofern ist das Watson-Zitat auch nichts weiter als eine Nebelkerze.
 
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Ich finde es absolut faszinierend, wie man in ausgerechnet dieser Zeit, in der sich die technischen Möglichkeiten so unglaublich schnell entwickeln wie niemals zuvor in der Geschichte, die Zukunft anhalten möchte - und das eigene 'Nicht-Mithalten-Können' einfach mal als 'Fakt, Leute!" hinstellt.
Es gibt neben dem 'Nicht-Mithalten-Können' bei manchen inzwischen auch ein ganz klares 'Nicht-Mithalten-Wollen' und ich kann das zunehmend nachvollziehen. Auch (und vielleicht gerade weil) ich Naturwissenschaftler bin. Ich habe eine fundierte naturwissenschaftliche Ausbildung genossen und es bis zur Promotion getrieben. Ich war als Teenie technikgeil. Später habe ich im Institut alle PCs geschraubt (und auch die widerborstigsten Kisten vollständig stabil zum Laufen bekommen, das war in der Zeit von ISA-Slot und ersten Anfängen von Plug&Play, eher Plug&Pray). Ich wollte als Teenie und als Twen immer die neueste Audiotechnik haben aufgrund der damals faszinierenden neuen Möglichkeiten: CDs selbst brennen? Geil! Audio in "Studioqualität" in den PC laden und ungekannt präzise editieren? Geil!

Das ist gerade mal 15 bis 25 Jahre her.

Heute benutze ich ein gebraucht gekauftes Laptop, das nun etwa 5 Jahre alt sein dürfte. Was ich mit Rechentechnik machen will, kann ich damit machen. Mehr brauche ich nicht. Die neuste Technik böte mir kein Mehr an echter Lebensqualität (das war anders, als die PCs begannen, hochqualitative Audiobearbeitung zu ermöglichen). Konfigurationarbeiten an Technik empfinde ich inzwischen als lästigen Diebstahl von Lebenszeit. Ich bin älter geworden und hatte die Gelegenheit, hinter manche Schleier schauen zu können. Ich hatte die Gelegenheit, etwas viel wertvolleres kennenlernen zu dürfen als elektronische Spielereien: echte Liebe, echte Schönheit, Demut gegenüber der Schöpfung und Natürlichkeit. Ich kann aus elektronischem Spielzeug keine Lebensqualität mehr gewinnen und habe mich fast vollständig zurückgezogen. Nicht nur, was Technik-Neukäufe betrifft.

Ich trage mein zweites Tastentelefon (gekauft 2012) mit mir herum, nachdem das erste leider nur von 2004-2012 durchhielt. Außer für Notfalltelefonate benutze ich das Gerät kaum. Jetzt schwächelt auch der nachgekaufte Original-Ersatzakku (nur noch 1 Woche Standby statt früher 4 Wochen) und ich hatte mal kurz sondiert, ob ein Smartphone vielleicht sinnvoll wäre. Damit könnte ich ja vielleicht Bahntickets bequem kaufen (wäre fast die einzige App, die mir als für mich sinnvoll einfiele neben einer, die mir Straßen und Wanderwege zeigt und einer, die vor Unwetter warnt). Ach so, da brauche ich einen Google-Account? Nö, den Gefallen tue ich den Datenkraken nicht. Schlimm genug, dass schon das normale Telefonieren und das Herumtragen des eingeschalteten Gerätes Bewegungsprofile hinterlässt. Also lass ich es. Mal sehen, wann ich gezwungen werde, zum Bahnfahren alles online zu erledigen mit Anschluss an die Big-Data-Industrie. Dann wäre es an der Zeit, auch das Reisen einzustellen und endlich einen Ort zu suchen, an dem ich dauerhaft bleiben kann, ohne dass ich etwas psychosoziales vermissen würde.

Facebook besitze ich nicht. Ich muss mich auch nicht im Sekundentakt mit Fake-News bepushen lassen. Ich lebe wesentlich gesünder, wenn ich Dinge erst dann erfahre, wenn sie reif sind bzw. sie gar nicht erfahre, wenn sie ohnehin nicht wahr bzw. nicht relevant sind. Einen TV besaß ich nie, mein Radio (das ist aber DVB-C oder DVB-S, je nach Wohnort, da kommt noch der alte Freak durch, der auf technische Qualität achtet und auch der auf Inhalte achtende Teil von mir kommt auf diesen Wegen weitaus besser seinen Wünschen nach als mit UKW oder DAB) ist nur noch wenige Stunden im Monat für ausgewählte Sendungen an. Dann aber oft nur zur Aufzeichnung, so wie vor wenigen Tagen, als zwei hebräische Kammeropern aus einer kleinen Spielstätte meiner Heimatstadt übertragen wurden. Aufnahme liegt vor, Anhören kann dauern.

Beruflich herrscht große Ratlosigkeit. Ich bräuchte einen neuen Job. Aber im Bereich meiner Fähigkeiten gibt es fast nichts mehr, das ich mit meinem Gewissen vereinen könnte. Sensoren für Waffensysteme entwickeln? Neue Chips für noch größere Fernseher und noch geilere Smartphones entwickeln? Automobilindustrie? An der "Digitalisierung der Gesellschaft" mitwirken, die seit einigen Jahren in aller Munde ist und bei der man "Schritt halten" müsse, weil man ansonsten "den Anschluss verliere"? Gebetsmühlenartig wird das von Politik und Wirtschaft gepredigt, so als wäre es ein Naturgesetz. Es ist aber kein Naturgesetz, denn sonst würde es auch ohne Menschen auf diesem Planeten stattfinden - und das tuts nicht. Es ist menschengemacht und es bekommt seine "naturgesetzähnliche" Macht nur durch die Gier der Menschen nach Profit und vollständiger Verwertung und Kontrolle auf der einen Seite und nach Ersatzbefriedigung nicht mehr erfüllbarer echter Grundbedürfnisse (Gemeinschaft, sinnvolles Tun, echte Liebe) auf der anderen Seite. Diese kollektive Massenpsychose hat das Potential zu weitreichenden Zerstörungen.

Danke, das werde ich nicht tun. Auch noch aktiv daran mitzuwirken, dass dieser Planet vernichtet wird und die Menschheit in eine digitale Zombie-Apokalypse ungekannten Ausmaßes rennt, das kann ich nicht. Also arbeite ich seit Jahren entweder nichts (es sei denn, die Alten- und Krankenbetreuung bei meinen Eltern zählt als "Arbeit") und dazwischen wenn es möglich ist immer mal wieder an global sinnvollen Dingen - für Essen und Zeltplatz. Und fühle mich gut dabei, während das Ersparte dahinschrumpft. Ewig funktioniert das auch nicht.

Bin nicht der einzige, dem es so geht. Kenne inzwischen mehrere promovierte Physiker und Biologen, die exakt das gleiche Problem haben. Das sind alles Menschen, die die verbindung zum Ursprung des Lebens noch nicht verloren haben. Für die wirklich notwendigen Dinge (Linderung von Not und Leid, Schaffung von Heilung, Bewahrung der Schöpfung) gibt es letztlich keine gesellschaftliche Anerkennung und damit auch kein Geld. Das darf man gerne tun, aber bitte ehrenamtlich. Und das, was bezahlt wird, ist zunehmend so verwerflich, dass man es ablehnen muss, sich daran zu beteiligen. Die Naturwissenschaft steht damit an einer heiklen Stelle: sie arbeitet im Wesentlichen daran, den Planeten und die Menschheit auszurotten, ein kleiner Teil der Naturwissenschaftler ist dann damit beschäftigt, die Folgen dessen zu untersuchen. Das ist pervers.

Gerade war wieder ein Artikel in der Zeitung, in dem über die extremen (und wissenschaftlich dokumentierten) Folgen von Smartphone-Sucht in der Bevölkerung berichtet wird. Die Suizidrate steigt bei Heranwachsenden mit zunehmender Smartphone-Nutzung (das Gerät kann nichts dafür, es ist nur das Werkzeug zur Entfremdung). Die Demokratie wird ausgehölt, Staatssysteme werden zerfallen durch die weltweite Vernetzung. Kriege werden ausgelöst werden durch die Lügen, die sich ungefiltert verbreiten können, weil jeder Irre posten kann und es kein Lektorat nicht psychotischer Menschen mehr gibt. Wir (die Menschen) wollen die Technologien, die das alles ermöglichen. Wir wollen sie, weil sie Spaß und den schnellen Kick versprechen in einer Existenz, die bereits lange nicht mehr "artgerecht" ist und zur völligen Entfremdung vom echten Leben geführt hat. Ein Staat, der hier einschränkend eingreifen würde, den würden die Menschen überrennen und wegputschen. Wird nicht einschränkend eingegriffen (zum Schutz der Menschen vor ihrer eigenen Neurose bzw. Psychose), werden die Technologien gleich dafür benutzt, die Menschheit zunehmend zu vernichten. Letztlich ist es also egal, wie damit umgegangen wird, die technischen Möglichkeiten zur perfekten Ausgestaltung der individuellen Psychose sind vorhanden, also werden sie auch genutzt werden.

Es ist doch kein Zufall, dass ausgerechnet im Zeitalter der uneingeschränkten Vernetzung der Wahnsinn global exponentiell ansteigt und nicht etwa die Verbreitung faktenbasierten Wissens. Noch nie halluzinierten so viele Menschen weltweit dermaßen irre herum, dass es zur globalen Katastrophe werden konnte. Die kränkesten von allen werden als Retter gefeiert und in Präsidentenämter gehoben. Von außen betrachtet sieht das so aus, als habe die geschlossene psychiatrische Abteilung ihren Patientensprecher gewählt.

Hier wäre was aktuelles dazu zu lesen:
http://www.deutschlandfunkkultur.de...ation-ist.1270.de.html?dram:article_id=407648

Nun hat das alles mit Internetradio und monatlichen Datenmengen nur ganz am Rande zu tun: das oben genannte wird der Treiber einer Entwicklung sein, in deren Zuge die notwendigen Bandbreiten verfügbar gemacht werden, völlig problemlos dauerhaft und überall Internetradio hören zu können. Das ist Abfallprodukt des Trends nach vollständiger Fremdsteuerung und Überwachung. DAB braucht dann wirklich niemand mehr. Einziger Vorteil aus Kundensicht wäre, dass DAB-Empfang anonym möglich ist. Nur wenige sind sich dessen offenbar bewusst und wer freiwillig alles von sich offenbart, der kann auch hier getrost auf die Anonymität verzichten. Und für die kommerziellen Anbieter von Audiodiensten ist es ein Traum, die echten Abrufzahlen minutengenau greifbar zu haben, personalisierte Werbung einbauen zu können etc. Schon von dieser Seite her wird DAB nicht lange Bestand haben, da es das alles nicht ermöglicht. Und die Öffis, die in Deutschland besonders DAB forcieren, wie lange wird es sie noch geben?
 
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Wir sprechen uns in... na... 3 bis 4 Jahren wieder. Da verbindet sich niemand extra mit dem Internet, um Radio zu hören. Da ist außer Opa Heinz und einer Handvoll weiterer Sonderlinge nahezu jeder dauerhaft online, inklusive Datenflat, die es übrigens auch heute schon ohne große Suche gibt (natürlich nicht bei Aldi und ohne Vertrag und ohne Handy und geschenkt) und die inzwischen so groß ist, dass ich persönlich mein Monatsvolumen trotz umfangreicher Nutzung gar nicht aufbrauchen kann.

Da sag ich nur "träum weiter"! Fakt ist nun mal, dass in weiten Bereichen kein (schnelles) Internet verfügbar ist und es auch die nächsten Jahre nicht sein wird bzw. nie, da nicht rentabel. Und auf dem Land wird es außerhalb der Städte und Dörfer auch nie 5G geben. Wie willst du im Auto dann Radio hören???

Das Zitieren von alten und dummen Sprüchen ändert nun mal nichts an der Realität.
 
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