"ARD-Infonacht" überflüssig?

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Die so kritisierten "Regionalblöcke" bestehen ja aus zwei Teilen: Zunächst aus 15 Minuten "Der Tag in Hessen", was im Prinzip ein Überblick über die wichtigsten Themen des zurückliegenden Tages in Hessen ist. Und zum Zweiten aus Zusammenschnitten der Spezialsendungen vom Abend bzw. Wochenende. Und gerade hier höre ich immer wieder interessante Beiträge oder Gespräche. Sicher, die kann ich auch zu anderen Zeiten auf hr-info hören. Aber ich hatte noch nie das Gefühl, in der Nacht nennenswerte Informationen zu verpassen, weil hr-info 30 von 60 Minuten nachts selbst gestaltet. Eher nerven mich die fünfminütigen Sportblöcke beim mdr, die auch stattfinden, wenn überhaupt keine interessanten sportlichen Ereignisse stattgefunden haben...
 
Aber wenn man sechs Stunden lang um XX.15 immer die gleichen 15 Minuten „Der Tag in Hessen“ hören muss, wird das für den Dauerhörer, der nachts z.B. im Auto unterwegs ist respektive sein muss, zu arbeiten hat oder einer ganz anderen Tätigkeit nachgeht, doch recht langweilig auf die Dauer?
 
Aber wenn man sechs Stunden lang um XX.15 immer die gleichen 15 Minuten „Der Tag in Hessen“ hören muss, wird das für den Dauerhörer, der nachts z.B. im Auto unterwegs ist respektive sein muss, zu arbeiten hat oder einer ganz anderen Tätigkeit nachgeht, doch recht langweilig auf die Dauer?

Ich kenne keinen, der ein Inforadio dauerhört! Muss auch gar nicht sein, dafür ist dieses Format eben nicht bestimmt! Allerdings verstehe ich bei Musikwellen nicht, warum einen da auch immer die selbe Musik aufgedrückt wird.
 
Zweiter Versuch:

Nach mehren Monaten, in denen ich nachts immer wieder MDR Info eingeschaltet habe, fällt mir auf: Passieren nachts aktuelle Ereignisse, zuletzt z.B. der Tod Houstons, werden diese dann zwar in den Nachrichten gemeldet. Ein erstes Korrepondeninterview folgt allerdings erst Stunden später. So verkündeten am 12.02.2012 die Nachrichten zwar früh in der Nacht Houstons Tod. Jan Tussing meldete sich aber erst gegen 05:35 Uhr mit einem inhaltsarmen, nicht mal zweiminütigen Beitrag. Das ist doch kein schnelles Nachrichtenradio - das ist der alte überbezahlte ARD-Hörfunk!

Ich hatte in dieser Nacht Dienst und Gelegenheit, das Ganze auf BBC World und CNN zu verfolgen. Die haben auch nix anderes gemacht, als Hubschrauberbilder vom Hotel, in dem die Sängerin verstarb, zu zeigen und wahllos zusammengestoppelte Video-Clip-Ausschnitte zu zeigen. Dazu ein paar aufgeregte News-Hanseln im Studio... Es reicht doch, wenn ein Nachrichtenradio so etwas in den Nachrichten bringt. Zum Einordnen dieses Ereignisses gibt es ja dann die vielen gut gemachten Pop-Wellen wie SWR3, mdr jump und N-Joy.
 
@Fredo: Inforadios sind darauf hin angelegt, dass ein Hörer sie nur einen kurzen Zeitraum hört. Bei hr-info sind dies im Tagesverlauf 20 Minuten. Genau deshalb gibt es alle 20 Minuten Nachrichten, damit man in 20 Minuten Hördauer alles Wichtige mitgenommen hat.
 
Wobei ich aber finde, hr-iNFO lässt sich im Tagesprogramm auch gut und gerne länger hören, nachdem der hr ja so ziemlich seine gesamte Kompetenz insachen informatives Wort dort hin verlagert hat!
 
Also wenn ich die Mankos von MDR Info schon ohne damalige Kenntnis des Briefes (bei Threaderöffnung) mit gut 12jähriger Abstinenz als Radiomacher - also durch bloßes Hören - feststelle, muss da was dran sein. Mit Ausnahme der Zuschläge für WE etc. würde ich den mutigen "Freien von MDR Info" in allen Punkten rechtgeben.

Eine Sendung a la "Mutantenstadl" statt durchgängigen Qualitätsjournalismus auf MDR Info - solche Zustände widern mich zutiefst an!

Ob der Intendantin ihr Professor im Weg steht, oder ist es eher Ihr Intendantengehalt?

Also: Kämpfen und nichts gefallen lassen - die Argumente sind auf Eurer Seite!!
 
Auch, wenn obige Sache ein ernsteres Problem ist:
Wurde die seit ein paar Wochen gesendete neue MDR-Info-Verpackung (die ziemlich gut geworden ist und für die komischerweise Geld da war, obwohl die alte erst seit 2009 existiert hat) eigentlich auch in die Infonacht übernommen? Hab's lange nicht mehr gehört.
 
Ich fand die alte Verpackung viel besser als die jetzige. Sie war definitiv dramatischer, melodiöser und klarer wahrnehmbar in der instrumentalen Umsetzung.
 
Stimmt! Das empfinde ich auch so, allerdings habe ich das Gefühl eigentlich noch immer gehabt, wenn die ein neues Sounddesign eingesetzt hatten. Das ist wohl auch alles eine Sache der Gewohnheit. Klingt auf jedenfall trotzdem noch viel besser und frischer, als das von B5.
 
Hm. Wie gesagt, ich mag’s. Geht etwas mehr nach vorn und wirkt frischer, gleichzeitig etwas seriöser. Obwohl die Betonung auf etwas liegt. Aber wie gesagt: Auf der einen Seite drastische Sparmaßnahmen, auf der anderen Seite eine gerade drei Jahre alte Verpackung ersetzen.
 
In diesem Forum weiß man die richtigen Prioritäten zu setzen ...


Schließe mich meinerseits dem a.a.O. unter dem 30. März, 8.46 Uhr eingestellten Kommentar an, nicht ohne zu verkennen, daß das zu einem nicht unwesentlichen Teil eine Auswirkung der beklagten Zustände sein könnte. Da dürfte es dann reichen, wenn nur eine gewisse Grundauffassung, „modernes Radio“ machen zu wollen, hinzukommt.

War übrigens neulich überrascht, als die (bisherige) Nachrichtensprecherin, die letztes Jahr die wunderbare Arie In der Südhälfte Thüringens gesungen hatte, auf einmal bei MDR 1 Sachsen als Reporterin aus Leipzig in Erscheinung trat. Was nun auch mit dem Thema hier in Verbindung stehen mag.
 
Also mir gefällt die neue Verpackung auch um Einiges (hätte ich das E von Einiges jetzt klein schreiben müssen?) besser als die Alte. Aber wenn wir nur mal an dasjenige denken, was vor ca. 10 Jahren über diesen Äther ging...
 
Als regelmäßiger Hörer von B5 freue ich ich im Prinzip, dass ich auch Nachts auf die schnelle Information zurückgreifen kann. mdr-info hatte ja schön länger die Nacht auch für den BR bestritten, macht das nun ganz offiziell als ARD-Infonacht.
Letzte Woche in der Nacht von Sonntag auf Montag saß ich zwischen 0.15 und 1.20 nach einem Radio- und Fernsehfreien Wochenende im Auto, beste Gelegenheit, den Newsbedarf auf Vordermann zu bringen - dachte ich zumindest.
Was ich mir anhören musste, enttäuschte mich extrem. Leider konnte ich mir nicht alle Details merken (man wird alt), aber abgesehen von den kurzen und bei weitem nicht umfassenden Kurz-Infos (z.B. gab es in der ganzen Zeit keinen Mehrzeiler zu dem wirklich nicht uninteressanten Parteitag der LINKEN) und eine Sportblock bekam ich nur "Mitteldeutsche Meldungen" serviert. Z.B. von einem Trachtentreffen in Sachsen, einen nur lokal interessierenden Beitrag aus Leipzig, und, und....

Nichts gegen einen Fokus auf das eigene Sendegebiet, aber in der Nacht erwarte ich "Neutralität" und kein mdr-spezial. Hatte ich nur Pech, (diesen Eindruck hatte ich aber schon länger), oder mischt man die Beiträge aus den verschiedenen, in der Nacht übernommen Programmen wirklich zu wenig? Selbst die Verkehrsmeldungen sind fast ausschließlich aus dem mdr-Gebiet, kommen auch immer als erstes. Selbst in der ARD-Popnacht werden diese nicht durch die Landesbrille gesendet.

Für mich ist die ARD.Infonacht daher ein misslungener Versuch einer landesweiten Sendung. Ehrlichweise müsste es nach wie vor heißen, "übernommen von mdr.Info" - das wäre dann wenigstens zutreffend.
 
gut beobachtet. die zwängen das ganze "allgemeine" tagesgeschehen in die ersten knapp zehn minuten nach den nachrichten zur vollen stunde, alles andere läuft kraut-und-rüben-mäßig durcheinander. aber (wie geschrieben) noch schlimmer: der besagte block wird nachts nicht aktualisiert. deshalb höre ich nachts, wenns mir um aktuelles geht, nur noch die nachrichten auf wdr5.
 
Die ARD-Infonacht läuft in einer gewissen Rotation ab. Die Nachrichten werden zu jeder Stunde aktualisiert und alle Beiträge neu und live anmoderiert.
So war der mdr in seiner infonacht der erste Sender, der den Selbstmord von Bruce Welch meldete: Bereits um 10 Minuten nach 5 Uhr.

Dass es ein Übergewicht an Beiträgen aus den neuen Bundesländern, Berlin und Bayern gibt, liegt an der Zuliefersituation. Dem mdr ist kein Vorwurf zu machen. Wenn der hr partout mit fixierten Wiederholungen sein eigenes Ding machen will, sollen sie.
Das hört sich auf Dauer grausam an. Und warum weder der SR noch der swr etwas beisteuern, weiss der Kuckuck. Es würde jedenfalls lebendiger klingen.
 
So war der mdr in seiner infonacht der erste Sender, der den Selbstmord von Bruce Welch meldete: Bereits um 10 Minuten nach 5 Uhr
Es geht nicht um kleine Meldungen, sondern darum, Aktuelles aufzugreifen und HINTERGRÜNDE zu liefern, auch NACHTS. Und da versagt die ARD-Infonacht komplett. Hier erwarte ich von einem Milliardenunternehmen mit (personellen) Ressourcen bis zum Abwinken DEUTLICH MEHR.

Aktuelle Nachrichten und kurze Eilmeldungen - das gibt es innerhalb der ARD auch auf anderen Wellen.
 
In der ARD-Infonacht scheint es nachts auch Lücken zu geben. So hörte ich erst gestern nacht einen Beitrag über die Lage der Kriegsflüchtlinge aus dem Norden Malis und deren Unterkunftsbedingungen in Burkina Faso. Exakt den gleichen Beitrag hatte ich aber schon in der letzten Woche vernommen!

xxl-funk schrieb:
Aktuelles aufzugreifen und HINTERGRÜNDE zu liefern, auch NACHTS.
Ich glaube, da setzen Sie falsche Prioritäten bzw. erwarten Sie zuviel. Für sowas wäre eine ausgewachsene Redaktion erforderlich und ob man sich die in den heutigen Zeiten des Sparzwangs leisten kann?
Zudem wäre es m.E. unsinnig. Oder tagt das Bundeskabinett um Mitternacht, um da einen Hintergrundbericht zu basteln? Das passiert tagsüber und es reicht, wenn man dies in der Nacht nochmal verarbeitet.
Das einzige Ärgernis ist für mich das Verhalten von hrInfo. Da sollte man nach spätestens nach einer Stunde abschalten, Neues kommt nicht.
 
Aber ich finde, so einen Beitrag wie der von Empire1970 angesprochene kann man doch auch gut noch eine Woche später senden. Dieses Thema ist ja in gewissen Maßen nicht zeitlos, aber durchaus auch nicht topaktuell und morgen schon wieder Schnee von gestern. Und wenn es sich dann noch um eine gut gemachte Reportage handelt...
 
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