Bayern1 und der Oldiewahn

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Ich glaube schon dass ein großteil der Bayern1 Hörer mit der Musikausrichtung nicht zufrieden sind und nur zuhören weil es keine Alternative gibt.Denn laut Hörerservice und Moderatorenaussage ist der Titel mit den meisten Höreranfragen und wünschen kein internationaler Oldie sondern das recht unbekannte bayerische Lied "Engerl fliag ma ned davon" gesungen von einem Claus Dittmar.
Der Titel wurde in den letzten Jahren sehr oft gespielt und entwickelte sich zum beliebtesten Lied auf Bayern1 und hat alle Formatänderungen der letzten Jahre überstanden.
Ich glaube an diesem Beispiel sieht man was der Bayern1 Hörer eigentlich wirklich hören will.
 
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Ich finde, Pinochet und ich haben Recht. Und zwar immer. Das Bayern 1-Akzeptanzproblem liegt auf der Hand. Wir beide akzeptieren Bayern 1 nicht! Ein öffentlich-rechtlicher Sender, der nur 30% von allen Gebührenzahlern erreicht, hat seine Aufgabe verfehlt. Um 100% zu erreichen muss man, da gebe ich Pinochet völlig recht, Kompromisse schließen. Denn Kompromisse sind toll! Elton John zusammen mit Buli Buhlan, Peter Alexander, Green Day, Eminem, Michl Lang, Andre Rieu, Lady Gaga und Helen Fischer in einer Stunde. Da wär für jeden was dabei und Bayern 1 hätte alle Hörer. Antenne Bayern müsste zusperren und der BR bräuchte nur noch ein Programm ausstrahlen. Bayern 1!
Dann hätte die Sendeleitung wirklich alle Werberelevanten und könnte sich das ganze viele Geld einstecken.
Früher hatte Bayern 1 am Vormittag ein reines Werbeformat mit Dieter Thomas Heck, Elmar Gunsch, Teddy Parker und Peter Rubin. Das hat sich die Rundfunkwerbung von der Sendeleitung wegnehmen lassen. Die Sendeleitung will das ganze Geld für sich haben. Dieser Werbefuzzi.
Einen Wermutstropfen müssen Pinochet und ich leider schlucken: Die Schlagerwellen der ARD gehören nicht mehr zu den meistgehörten Programmen. Sie sterben aus. Engerl, wo bist Du, fliag ma ned davo!
 
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Einen Wermutstropfen müssen Pinochet und ich leider schlucken: Die Schlagerwellen der ARD gehören nicht mehr zu den meistgehörten Programmen. Sie sterben aus. Engerl, wo bist Du, fliag ma ned davo!


Den Beweis bleibt uns der hochverehrte Wichtigtuer natürlich wieder einmal schuldig. Statt dessen in Satire gepackte, wolkige Andeutungen über nie offengelegte Umfragen und aus der Luft gegriffene Behauptungen bezüglich "veränderter Hörgewohnheiten" und zeitgemäßer Programmgestaltung, angereichert mit jeder Menge Schlagerhetze. Genauso klingen auch die fertig aufgesetzten B1-Standardschreiben auf Beschwerdemails.

Mit dem alten Bayern 1 wurde auch jeder Anspruch auf Vielfalt und Hörernähe zugunsten einer fragwürdigen Service-Philosophie aufgegeben, der kümmerliche Musikbestand (Superhits!, Lieblingsoldies! :rolleyes:) passt mittlerweile in jeden kleindimensionierten MP3-Player und untergräbt jedweden öffentlich-rechtlichen Anspruch. Wenn Bayern 1 schon so modern und zeitgemäß klingen will, frage ich mich doch, was all die dumpfen Staubfänger im Programm verloren haben, bei denen es einem regelrecht die Zehennägel aufrollt und gegen die alte Schlager gerdezu eine Wohltat wären.

Übrigens: Das Wortprogramm war früher auch nicht schlecht, Rubriken, Ratgeber und Serviceleisten gab es in den frühen 90ern bereits zur Genüge. Außerdem gab es damals noch eine gediegene Tageszusammenfassung aller wichtigen Ereignisse, Hörerwünsche und ein ständig aktualisiertes und mit weniger bekannten Titeln angereichertes Musikprogramm.
 
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Ich finde, Pinochet und ich haben Recht. Und zwar immer. Das Bayern 1-Akzeptanzproblem liegt auf der Hand. Wir beide akzeptieren Bayern 1 nicht! Ein öffentlich-rechtlicher Sender, der nur 30% von allen Gebührenzahlern erreicht, hat seine Aufgabe verfehlt. Um 100% zu erreichen muss man, da gebe ich Pinochet völlig recht, Kompromisse schließen.

Gar nicht so verkehrt: Der BR als gebührenfinanzierte Anstalt hat nicht das Recht, durch strikte Format-Begrenzung einen nicht unerheblichen Teil der ehemaligen Hörer auszusperren.

Einen Wermutstropfen müssen Pinochet und ich leider schlucken: Die Schlagerwellen der ARD gehören nicht mehr zu den meistgehörten Programmen.

Quelle?


Bitte nicht Ursache und Wirkung vertauschen: Sie *werden* ausgestorben. Denn wo kein Angebot ist, kann auch keine Nachfrage generiert werden.
 
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Herr Pinochet hat völlig Recht. Früher war Alles besser. Was Sie noch vergessen haben neben "der gediegenen (meinen Sie wirklich "gediegen":confused:) Tageszusammenfassung aller wichtigen Ereignisse, Hörerwünschen und einem ständig aktualisierten und mit weniger bekannten Titeln angereicherten Musikprogramm" (ja da wurde auch mal die B-Seite von Gerhard Wendlands "Rosen für die Dame" gespielt), was also Pinochet noch vergessen hat, sind die schönen zu Herzen gehenden ganz reizenden Gedichte der Sprecher und Sprecherinnen.
PS.: Gediegen ist eine Schrankwand, Eiche furniert, aber eine Tageszusammenfassung? Egal, Alles besser auf alle Fälle als heute...
 
AW: Bayern1 und der Oldiewahn

... sind die schönen zu Herzen gehenden ganz reizenden Gedichte der Sprecher und Sprecherinnen.
Könnten es die heutigen überhaupt noch, Gedichte entsprechend vortragen? - Ich wage es zu bezweifeln.

Ach, und Hörerwünsche gehen gar nicht? Könnte es nicht sein, dass das "gemeine" Volk mehr Musik kennt, als die hoch qualifizierten Radiomenschen, die schließ- und endlich genau wissen, was das Volk zu hören hat?

... und noch aus einem vorhergenhenden Beitrag:

Die Schlagerwellen der ARD gehören nicht mehr zu den meistgehörten Programmen.
Welche "Schlagerwellen" gibt es eigentlich noch auf UKW? - NDR 1 Niedersachsen ist zwar keine 100 %ige mehr, aber mit ihrem Programm sind sie das meist gehörte Programm in Niedersachsen. - In Bayern soll das nicht gehen? Ich wage es zu bezweifeln, aber, nein, da sind ja die durchgeführten Analysen, die genau das bestätigen. Was wurde eigentlich wie analysiert, um zu diesem ergebnis zu kommen? Erklärt hat es noch keiner der Radiogötter. Also gehe ich erst einmal davon aus, dass das Ergebnis zu Anfang schon feststand und dann genau dahin analysiert wurde (Beispiel: MDR 1 Radio Thüringens "Musiktester"; erst eine Abfrage nach den musikalischen Vorlieben, mehrfach Nennungen nicht möglich, und da das falsche Häkchen gemacht, und das war's dann mit dem Testen).
Ist doch genau, wie bei der MA. Da findet doch auch jeder Sender das für sich passende Zählchen, um zu beweisen, dass gewonnen wurde. - Liebe Radioschaffende, glaubt ihr denn noch selbst an den Unfug, den ihr immer öfter in Pressemitteilungen verzapft?

Nachsatz:
gediegen = von zuverlässiger, ordentlicher Art
Auf heutige Nachrichten und eventuell vorhandenen Tageszusammenfassungen trifft das sehr selten zu!
 
AW: Bayern1 und der Oldiewahn

Also gehe ich erst einmal davon aus, dass das Ergebnis zu Anfang schon feststand und dann genau dahin analysiert wurde (Beispiel: MDR 1 Radio Thüringens "Musiktester"; erst eine Abfrage nach den musikalischen Vorlieben, mehrfach Nennungen nicht möglich, und da das falsche Häkchen gemacht, und das war's dann mit dem Testen).

Genauso machen die das. Man kann den Leuten ja schlecht sagen: "Wir spielen, was uns die Werbegenturen nahelegen, um möglichst hohe Tarife aushandeln zu können"
 
AW: Bayern1 und der Oldiewahn

Glaube ich nicht. Weder, dass ordentliche oder unordentliche Tests den Ausschlag zur Reform gegeben, noch dass "die Werbeagenturen" etwas nahe gelegt haben. Ich glaube, der Entschluss ist jeweils hausgemacht, sowohl in Bayern als auch in Thüringen - was am Ende piepegal ist, denn nun läuft es in Bayern und in Thüringen wohl so mindestens anderthalb Jahre.
 
AW: Bayern1 und der Oldiewahn

Natürlich gingen nicht die Werbeagenturen auf Bayern 1 zu, sondern Bayern 1 hat sein Format so gestrickt, dass es möglichst große Teile der "werberelevanten Bevölkerung" erreicht. Ich für meinen Teil kann mir zwar nicht vorstellen, was an der ewiggleichen Oldieparade werberelevant sein soll, aber das Medium Hörfunk folgt nun mal seinen eigenen (oft irrationalen) Gesetzen.
 
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Ich für meinen Teil kann mir zwar nicht vorstellen, was an der ewiggleichen Oldieparade werberelevant sein soll,
werde euch dieses Schwachsinnsargument aber trotzdem weiterhin um die Ohren hauen.

Wenigstens hat er es jetzt selbst gemerkt, dass man mit Tremeloes und Everly Brothers höchstens einen sehr kleinen Tei dieser Ziel gruppe bekommen kann.

@BR-Radiofan
Genau deswegen läuft das Lied auch regelmäßig, weil es gerne gehört wird.

@Ammerlaender
Unter anderem erkennt man das an der MA der letzten Jahre. 2006 hat man kärftig Hörer eingebüßt, als man versuchte, mehr Schlager (auch aktuelle) zu spielen. Mit der jetzigen Ausrichtung hat man Antenne Bayern den für ewige Zeiten sicher geglaubten Spitzenplatz abgenommen. Auch der Kartenverkauf der Schlagerstarparade läuft so zäh, dass smago schon Rettungsaufrufe macht. Und jetzt komme mir keiner damit, dass man in Bayern ja gar keine schlager kennt. Die dort auftretenden Künstler kennt man seit Jahrzehnten.

@Wichtigtuer
Wer is eigentlich Pinochet? Der is mir hier noch nicht begegnet.
 
AW: Bayern1 und der Oldiewahn

...Und jetzt komme mir keiner damit, dass man in Bayern ja gar keine schlager kennt. Die dort auftretenden Künstler kennt man seit Jahrzehnten.
Richtig, die Künstler schon, aber deren aktuelle Songs nicht. Woher auch? Das Radio hat inzwischen die bayerische Bevölkerung von aktuellen Schlagern entwöhnt. Damit kennen sie einerseits die Titel nicht mehr und andererseits - was viel schlimmer ist - haben sie verlernt, sich mit neuem, zunächst unbekannten Neuerscheinungen auseinanderzusetzen, selbst zu entscheiden, Titel zu mögen oder auch nicht. Genau an diesem Punkt erkrankt dann die Szene.
 
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Richtig, die Künstler schon, aber deren aktuelle Songs nicht. Woher auch? Das Radio hat inzwischen die bayerische Bevölkerung von aktuellen Schlagern entwöhnt. Damit kennen sie einerseits die Titel nicht mehr und andererseits - was viel schlimmer ist - haben sie verlernt, sich mit neuem, zunächst unbekannten Neuerscheinungen auseinanderzusetzen, selbst zu entscheiden, Titel zu mögen oder auch nicht. Genau an diesem Punkt erkrankt dann die Szene.

Ganz genau. Und erschwerend kommt hinzu, daß dadurch jegliche Nachwuchsarbeit torpediert wird, was dann wiederum zu der fast schon absurden Situation führt, daß die Besetzung dieser Schlager-Starparaden bis auf einzelne Ausnahmen exakt schon so vor 20 Jahren ausgesehen hätte.

Wahrscheinlich versucht man jetzt einfach, das Thema auszusetzen, denn in spätestens 10 Jahren sind alle bekannten Schlagerstars, die heute noch aktiv sind, im Ruhestand, und die zwei, drei noch verbliebenen "Jung"künstler landen entweder bei Hartz IV oder satteln auf was "richtiges" um.
 
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@Ammerlaender
Unter anderem erkennt man das an der MA der letzten Jahre. 2006 hat man kärftig Hörer eingebüßt, als man versuchte, mehr Schlager (auch aktuelle) zu spielen. Mit der jetzigen Ausrichtung hat man Antenne Bayern den für ewige Zeiten sicher geglaubten Spitzenplatz abgenommen. Auch der Kartenverkauf der Schlagerstarparade läuft so zäh, dass smago schon Rettungsaufrufe macht. Und jetzt komme mir keiner damit, dass man in Bayern ja gar keine schlager kennt. Die dort auftretenden Künstler kennt man seit Jahrzehnten.

Das kann ich jetzt nicht überprüfen, andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass Bayern 1 in letzter Zeit jemals mehr Schlager in die Tagesrotation aufgenommen hätte. Es sollte wirklich nicht das erklärte Ziel eines öffentlich-rechtlichen Grundversorgers sein, einen minimalistischen und anspruchslosen Privatdudler quotenmäßig auszustechen. Da aber die Zielsetzung der BR-Führungsmannschaft genau darin besteht, die Kommerzsender mit Gebührengeldern an die Wand zu fahren, darf die Herrschaften vom Rundfunkplatz die reihum geäußerte, harsche Kritik nicht verwundern.

Die Oldies (oder sagen wir besser "Klassiker der Popgeschichte") will ja auch niemand madig machen. Es kommt halt auf die Dosierung und das richtige Händchen an. Ich habe gerade heute Nachmittag wieder mal kurzzeitig Bayern 1 gehört und da liefen die selben Kamellen wie eh und je; ich weiß wirklich nicht wie die Stammhörer das aushalten. Ich habe aber auch eher den Verdacht, dass Bayern 1 in erster Linie die Autofahrer im Visier hat, die den Sender immer wieder mal ein schwaches Stündchen einschalten und mit ein wenig Small-Talk und ein paar Servicehäppchen bei Laune gehalten werden wollen. Auch das Wortprogramm war schon um Längen besser, thematisch regiert derzeit hauptsächlich der Boulevard - im Seichten kann man ja bekanntlich nicht ertrinken. Aber diese Strategie kann ich bei einem Unterhaltungssender gerade noch nachvollziehen, selbst wenn der vielgepriesene öffentlich-rechtliche "Mehrwert" mittlerweile auf der Stecke bleibt.

Belege für die angeblich aussterbenden Schlagerwellen hat der Wichtigtuer ja scheinbar nicht aufgetrieben. Die MAs sprchen da eine ganz andere Sprache. Bei den 4ten Programmen waren die grauen Panther schon immer in der Mehrzahl, bereits Mitte der 90er-Jahre wollten uns Herr Berg und seine Mitstreiter einreden, dass die nächste Generation nur noch Popwellen konsumiert und der Schlager keinen Zuspruch mehr erfährt. Beinahe zwei Generationen später gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt für diese immer noch hartnäckig genährte These.

@Wichtigtuer
Wer is eigentlich Pinochet? Der is mir hier noch nicht begegnet.

Das ist ein längst verstorbener chilenischer Militärdiktator, der unserem Wichtigtuer wahrscheinlich ebenso sympathisch ist wie meine Wenigkeit. Reimt sich halt so schön... :D

Bei Bayern1 haben sie drei Musikredakteure(Volker Stepath,Franz Förth und Uwe Gürtler),da müssen sie doch in der Lage sein eine Schlagerparade im
Hitparaden-Format auf die Beine zu stellen.Frag mich sowieso was die zu dritt machen.Außer der täglichen Sendung Deutsch nach Acht und jetzt das Weihnachtsmusikprogramm zusammenstellen können die nicht viel in der Musikredaktion zu tun haben,es läuft ja sonst eh das ganze Jahr die gleiche Musik aus dem Computer.

Ich beziehe mich noch mal auf einen alten Beitrag aus dem Jahre 2007; heute ist jedem klar, dass Bayern 1 keinen Musikredakteur mehr braucht, es sei denn, man dreht alle paar Monate geringfügig am Format. Die B1-Musikredakteure haben mit "Bayern Plus" eine neue Spielwiese gefunden. Dort können sie ihre Kreativität ausleben, und wie man sieht, machen sie ihre Sache nicht schlecht. Der Herr Förth moderiert bei B-Plus übrigens auch den Sonntag Abend und fast beschleichen einen nostalgische Gefühle und man schnuppert einen Hauch des alten Bayern 1, das, wie selten erwähnt wird, auch viele "Golden Oldies" im Gepäck hatte. Nur halt nicht immer dieselben.
 
AW: Bayern1 und der Oldiewahn

Die 4er Wellen der anderen Rundfunkanstalten verlieren (von gelegentlichen kleinen Zwischenhochs abgesehen) seit Jahren Hörer. Noch sind sie die stärksten in ihrer Sendeanstalt. Fragt sich eben nur, wie lange noch.

Die Frage nach dem Nachwuchs hatten wir schon bei der Quotendiskussion. Angeblich haben deutsche Künstler keine Chance mehr. Fragt sich nur, wie dann eine Band wie Rosenstolz so hoch kommen konnte. Die fand im Radio ja quasi nicht statt. Außer im Berliner Raum vielleicht.

Herr Berg möchte übrigens keinem einreden, dass keiner mehr Schlager hören möchte. Was er sagt, dass Schlager und auch volkstümliche Musik polarisieren. Wer diese hören will, möchte sie ausschließlich hören. Das Thema wurde auch bezüglich Radio Thüringen bei smago heiß diskutiert. Dort wird auf eine emnid-Umfrage Bzug genommen, nach der angeblich 41 % Schlager hören wollen. Fragt sich nur, warum dann gerade mal 10 % (höchstens) entsprechende Sendungen im TV sehen. Und nach meinem mathematischen Verständnis heißt das auch, dass 59 % das nicht wollen.
 
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Ich kann mir ohnehin nur sehr schwer vorstellen, warum sich jeden zweiten Samstag Millionen Leute diese Musikshows antun, während in den Konkurrenzsendern gute Filme oder Krimis laufen. Das sind wahrscheinlich vorwiegend ältere Menschen, denen der Zuspruch der Moderatoren und die "Gemütlichkeit", die diese Sendungen ausstrahlen, guttun. Wenn jemand gern Schlager hört möchte er sie tagsüber im UKW-Band vorfinden und nicht alle paar Wochen zur besten Sendezeit im Schunkelzirkus.
 
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Das übersteigt auch mein mathematisches Verständnis. Vor allem, wenn bei Prozentzahlen nicht gesagt wird, was 100 % sind. Einwohner? TV-Zuschauer? Radiohörer? Konzertgänger? CD-Inhaber? Tierfreunde? Alles unklar? ;)

Übrigens werden oben Redakteure von B1 und BayernPlus in einen Topf geworfen. Dann fehlen noch mindestestens drei.
 
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Die 4er Wellen der anderen Rundfunkanstalten verlieren (von gelegentlichen kleinen Zwischenhochs abgesehen) seit Jahren Hörer. Noch sind sie die stärksten in ihrer Sendeanstalt. Fragt sich eben nur, wie lange noch.

Ich würde sagen, das hängt ganz davon ab, wie sehr sie umformatiert werden, wie sehr sie also auswechselbar und überflüssig werden.

Wenn auf SWR4 dieselben Oldies, wie auf SWR1 laufen, wieso sollte dann jemand noch SWR4 hören?

Die Frage nach dem Nachwuchs hatten wir schon bei der Quotendiskussion. Angeblich haben deutsche Künstler keine Chance mehr. Fragt sich nur, wie dann eine Band wie Rosenstolz so hoch kommen konnte. Die fand im Radio ja quasi nicht statt. Außer im Berliner Raum vielleicht.

Rosenstolz ist ein Thema für sich, deren Erfolg (ist der außerhalb Berlins wirklich so groß) hat auch sehr viel mit deren nicht-musikalischen Parametern und political correctness zu tun.

Herr Berg möchte übrigens keinem einreden, dass keiner mehr Schlager hören möchte. Was er sagt, dass Schlager und auch volkstümliche Musik polarisieren. Wer diese hören will, möchte sie ausschließlich hören.

1. Hat er auch gesagt, warum diese Musik angeblich polarisieren soll, und kann es nicht vielleicht eher sein, daß diese Musik ausschließlich über die Nichthörer polarisiert wird?

2. Wie kommt er darauf, daß die Liebhaber von Schlager und volkstümlicher Musik so intolerant seien? Wenn ich mir mal die Gästelisten der Carmen-Nebel-Shows usw. ansehe, dann decken diese Sendungen schon eine recht große Bandbreite ab und widerlegen diese These ganz massiv.

Das Thema wurde auch bezüglich Radio Thüringen bei smago heiß diskutiert. Dort wird auf eine emnid-Umfrage Bzug genommen, nach der angeblich 41 % Schlager hören wollen. Fragt sich nur, warum dann gerade mal 10 % (höchstens) entsprechende Sendungen im TV sehen. Und nach meinem mathematischen Verständnis heißt das auch, dass 59 % das nicht wollen.

Mathemathisch ist das natürlich korrekt. Aber wenn Du das fortführst, wollen geschätzte 90% der Bevölkerung keine klassische Musik hören, 95% kein Kulturradio und 99,x% keine Deutschlandradio-Programme. Deiner Logik nach müßten also all diese Spartensender eingestellt werden, da sie ja der größte Teil der Bevölkerung nicht hören will.

Und was die 10% TV-Einschaltquote betrifft - kennst Du irgendeine reine Musiksendung, die regelmäßig läuft, nicht Schlager oder volkstümliche Musik als Programminhalt hat und höhere Einschaltquoten hat?
 
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Es sind ja keine 10%, diese Volksmusikshows erreichen gut und gern bis zu 20%, selbst bei starken Konkurrenzprogrammen sind es immer noch 16-18%.

Der Altersschnitt ist halt sehr hoch, aber bei einem gebührenfinanzierten Sender ist das kein Argument.
 
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Die letzte Carmen nebel Show hatte 8 Millionen Zuschauer. Das war für diese Sendung schon ein Spitzenwert und entspricht etwa 10 % der deutschen Bevölkerung. Die Marktanteile werden nur aus denen berechnet, die überhaupt ferngesehen haben. Dass einige die Glotze ausgelassen haben, weiul kein programm ihren Geschmack getroffen hat, wirdd abei nicht berücksichtigt.

@exhörer
Man liest ja hier immer wieder, dass öffentlich-rechtliche Programme Minderheiten berücksichtigen müssen. Das macht der BR mit seiner Klassikwelle ja dann hervorragend. Und es ist ja auch nicht so, dass bei Bayern 1 oder Radio Thüringen keine Schlager mehr gespielt werden. Im Rundfunkstaatsvertrag steht weder, zu welchem Anteil noch zu welcher Uhrzeit das zu geschehen hat. In beiden Programmen gibt es sogar Sendungen, wo Schlagerfans gezielt einschalten können, ohne von anderen Musikrichtungen genervt zu werden. Davon wagt jemand wie ich, der mit NDW und Italo Disco aufgewachsen ist, nicht mal zu träumen.
 
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@ Pinochet:
Das kann ich jetzt nicht überprüfen, andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass Bayern 1 in letzter Zeit jemals mehr Schlager in die Tagesrotation aufgenommen hätte.

Das ist leider genau das Problem von Pinochet und mir: Wir können nichts überprüfen, können uns aber auch nichts vorstellen. Darum glauben wir, vermuten, nehmen an, haben Läuten gehört und salbadern. (Schönes altes Wort. Fast so schön wie "gediegen") Früher war Alles besser; sogar die Wörter.
 
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Das ist leider genau das Problem von Pinochet und mir: Wir können nichts überprüfen, können uns aber auch nichts vorstellen. Darum glauben wir, vermuten, nehmen an, haben Läuten gehört und salbadern. (Schönes altes Wort. Fast so schön wie "gediegen") Früher war Alles besser; sogar die Wörter.

Da du in der Sache ja offenabr nichts mehr beizusteuern hast bleibt am Ende nur die Häme.
 
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Welche Häme meinen Sie??? Ich bin doch ganz auf Ihrer Seite. Wir sind doch beide aus dem gleichen gediegenen Holz geschnitzt: Eben Wichtigtuer!
 
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O.K., Asche auf mein Haupt. Dann muss ich meine arg verfehlte Strategie eben ändern.

Ich konstatiere folgende leicht nachvollziehbaren Tatsachen:

1) Bayern 1 ist eine anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Landeswelle, die gekonnt Unterhaltung mit Information verbindet, ohne in die Monotonie eines starren Tagesformats zu verfallen. Ein Lob nach München, so etwas ist in Zeiten extremer Sparanstrengungen und anbiedernder Selbstvermarktungsstrategien in höchstem Maße anerkennenswert.

2) Bayern 1 verfügt über ein umfangreiches, vielfältiges und abwechslungsreiches Musikprogramm, das sich aus den verschiedensten Bereichen der leichten Muse zusammensetzt und versucht, die Hörerschaft jenseits der 40 in ihrer Vielschichtigkeit und Heterogenität, zumindest so weit es einem breitenwirksamen Sender möglich ist, zufriedenzustellen, ohne einzelne, weithin beliebte Musikrichtungen auszugrenzen..

3) Bayern 1 bemühte sich als öffentlich-rechtlicher Sender nie, sein Programm an werbewirksame Formate anzupassen. Der Sender nimmt seine Verpflichtung gegenüber dem Gebührenzahler ernst und versucht sich durch eingehende Recherche und längere Wortstrecken vom kommerziellen Dudelfunk abzuheben.

Noch irgendwelche Fragen?
 
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