AW: Behringer Ultravoice VX2496
Hi,
wir haben gestern mal einen ausführlichen Testlauf gemacht. Ursprünglich haben wir ein AKG-Headset HSC200SR verwendet, welches vom Klang her recht angenehm war, jedoch - wie beschrieben - ziemlich verrauscht klang. Um den Pegel des Headsets auf ein akzeptables Mass zu verstärken war jedoch auch ein sehr weites Aufdrehen der Input Gains notwendig.
Dieses Headset haben wir nun gestern an einem Airmate und einem Eurorack MX2804 getestet. Ergebniss: Am Eurorack rauschte es am wenigsten, am Airmate klang es besser als am Ultravoice.
Ein Rauschen war immer zu hören. Es scheint mir, als würde die Höhe der Phantomspeisung ein Kriterium sein, wieviel Pegel zu hören ist (hatte keine Messgeräte, aber das Airmate steht in dem Ruf zu wenig zu liefern, beim Ultravoice weiss ich es nicht).
Ferner haben wir zum Vergleich andere Mikrofone / Headsets angeschlossen:
- t.bone SC 400: Am Eurorack kein Rauschen, am Airmate starkes Rauschen (Gain musste ganz aufgerissen werden, auch hier der Verdacht auf zu niedrige Phantomspannung), am Ultravoice gutes Signal ohne Rauschen.
- Sennheiser HME-25-1: Am Eurorack nicht getestet, an beiden anderen Geräten wenig Rauschen.
Zum Klang:
(Hier haben wir noch ein billiges PC-Headset an einem externen Verstärker zum Vergleich herangezogen)
- Das t.bone SC 400 schlug (wie erwartet) kein Headset. Selbst dieses ziemlich billige Grossmembranmikrofon bildet die Töne sehr deutlich und nuanciert ab und klingt dabei auch ohne grössere Bemühungen am Equalizer ausgewogen, was sich durch minimalen EQ-Einsatz perfektionieren lässt.
- Das AKG-Headset klingt in linearer Einstellung "pottig", d.h. es fehlen Höhen und Bässe im Vergleich zum t.bone, was man jedoch durch eine ordentliche EQ-Einstellung in den Griff bekommt. => Der Klang lässt sich ordentlich einstellen, so dass man das Gefühl bekommt, dass im Endprodukt nichts "fehlt".
- Das Sennheiser-Headset übertrumpft das AKG-Headset gewaltig im Klang und lässt sich durch EQ-Einstellung nah an das t.bone-Mikro bringen, es fehlen jedoch gewisse Details im Klang, die das t.bone wesentlich besser rüberbringt.
- Das PC-Headset - wie die "Grossen" mit Elektret-Kondensator-Kapsel ausgestattet - (Speisespannung sollte jedoch die 5V nicht überschreiten!) brachte vom Klang her zwar nicht die gleichen Resultate, wie die Profigeräte (es fehlten ganze Frequenzbereiche), schlugen sich jedoch dennoch erstaunlich wacker. Vom Höreindruck her ist Klang ein wenig "rauher", die fehlenden Frequenzbereiche erkennt man lediglich im Vegleich. Hört man das Headset allein, klingt es relativ gut. Für gelegentliches Homerecording ist ein solches Headset also durchaus geeignet, aufgrund verschiedener Mängel findet es im Profi-Studio natürlicih keinen Platz: Miserabler Kopfhörer (nicht linear), Mikrofonkapsel ist nicht ausreichend übersteuerungsfest und einen passenden Verstärker mit niedriger Speisespannung gibt es nicht als professionalles Gerät (wir nutzen einen Eigenbau).
Fazit: Der Ultravoice ist ausser Verdacht und wird behalten, das AKG-Headset ist auf dem Rückweg zu Thomann (dank Moneyback-Garantie kein Problem) und mein Bekannter denkt ernsthaft über ein Grossmembranmikrofon nach, da man dieses inzwischen wesentlich günstiger erstehen kann, als ein Sennheiser HME-25-1 (ca. 400 Euro gegen ca. 100 Euro)...
Interessant ist für den Leser sicherlich noch unser Einsatzzweck: Das Mikrofon soll für monatliche Sendungen im Bürgerfunk eingesetzt werden, als zusätzliche Schwierigkeit ist mein Bekannter sehbehindert, weshalb ein Headset für ihn eigentlich im Handling wesentlich günstiger wäre.
Ich hoffe dieser Testbericht war interessant für Euch!
Christoph