Berlin 88,8 - Das Stadtradio

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Ich höre immer nur sporadisch bei 88,8 rein, weil ich mich als zu jung für diesen Sender angesehen habe.
Was mir aber dennoch auffält ist, dass der Sender scheinbar auch dem Jugendwahn verfallen ist. Obwohl die Hörer mit Sicherheit nicht jünger geworden sind, scheint 88,8 jetzt auf das jüngere Publikum zu schielen. Was für ein Schwachsinn, gibt es doch schon genügend Alternativen....
Die Hörer werden zwar weiterhin jedoch mit Sie angesprochen, auch in Telefonaten, jedoch lautet der Claim "Deine Musik. Dein Stadtradio."
Warum muss ich denn den Hörer im Claim duzen und im Program mit Sie ansprechen?
 
Also als ich im September auf dem IFA-Studio mal reingehört habe, schien mir die Musikauswahl doch eher auf die ältere Zielgruppe ausgerichtet zu sein. Sehr viele Oldies im Programm. Hat sich dort an der musikalischen Ausrichtung was geändert?
 
geht so. Die Musikzusammenstellung ähnelt die von Bayern 1. Insgesamt würde ich sagen, wurde der Anteil an 70er deutlich zurückgeschraubt. Genauso wie bei Spreeradio. Stattdessen läuft immer mal wieder so tolles Zeugs wie Adele.
 
Ja, ich meine es wirklich so. Womit ich mit "jünger" nicht die Zielgruppe von 15-29 Jahre meine, sondern eher die Zielgruppe 35-50. Bisher hatte ich den Eindruck, dass die Zielgruppe des Senders 50+ war, da früher ein höherer Oldieanteil enthalten war und nicht so viel aktuelle Titel bzw. die Musikfarbe eher auf die ältere Zielgruppe gerichtet schien. Aus der Historie des Senders betrachtet, war die Zielgruppe schon immer das eher ältere Publikum
 
Ohne den Sender in letzter Zeit tagsüber gehört oder einen Blick in die Playlist geworfen zu haben, nur anhand dessen, was hier steht: Im November 2005 ist das Programm gestartet mit einem Musikformat basierend auf Pophits aus den 70ern und 80ern. Zehn Jahre später nimmt man die 70er raus und packt mehr neuere Songs von den 90ern bis heute dazu, wobei ich wie gesagt das Verhältnis nicht kenne. Alles im grünen Bereich, würde ich sagen. Das ist der Lauf der Dinge, die Zeit bleibt nicht stehen und das Programm hat sich nur dem ''heute'' angepasst. Sie sind also genauso ''alt'' oder ''jung'' wie vor zehn Jahren, nur eben zehn Jahre später. In zehn Jahren fliegen dann die 80er raus. Nehmt mich beim Wort. Würde alles so bleiben wie es war, würde das Programm heute zehn Jahre ''älter'' klingen als vor zehn Jahren. Diese Logik gilt übrigens auch für Programme wie WDR2 und WDR4 und wurde hier auch schon oft von mir beschrieben.
 
Sorry, aber das ist Beratergeschwurbel. Ohne das jetzt explizit auf 88.8 zu münzen: Es gibt so manche Nummer aus den 60er, 70er und 80er Jahren die erheblich frischer und moderner klingt als so manches, was sich aktuell in den Charts tummelt. Davon ab finde ich, dass es nichtmal ansatzweise allein an der gespielten Musik liegt, ob ein Sender eher altbacken klingt oder relativ modern, wie auch immer man letzteres definieren möge.
Im Umkehrschluß müßte dann nämlich ein Sender wie beispielsweise BHeins total alt und der Zeit entschlafen sein. Ist er aber nicht.
 
Nachdem ich SWR 1 aufgrund der winzigen Playlist nicht mehr ertrage, habe ich in den letzten beiden Tagen einmal Berlin 88,8 angetestet. Zunächst einmal was Positives: Die Moderatoren kommen sehr flüssig und symphatisch rüber. Damit enden dann aber leider meine positiven Eindrücke auch.

Erst einmal muss ich "Radiokult" rechtgeben; es laufen zu wenig 70er Titel, stattdessen dauernd Deutschpop. Dann stelle ich fest: Zwar sind SWR 1 und Berlin 88,8 in ihrer Musikauswahl nicht deckungsgleich, aber es gibt durchaus eine große Schnittmenge. Gleichzeitig dominiert leider auch in Berlin ausgelutschtes Zeug. Gerade eben lief "Wonderful life" von Black. Daneben waren heute nachmittag auch "Music" von John Miles und "Hotel California" von den Eagles zu hören. Die beiden letztgenannten Titel sind ja nicht schlecht, werden aber zu inflationär eingesetzt - das macht sie "kaputt".

Insofern es um die Eagles geht, stellt sich mir die Frage, warum nicht (neben dem anderen Dauerbrenner auf deutschen Sendern "New kid in town") die folgenden Titel (öfter) zum Einsatz kommen:

Take It Easy
Witchy Woman
Peaceful Easy Feeling
Best of My Love
One of These Nights
Lyin’ Eyes
Take it to the Limit
I can't tell you why
Tequila sunrise
Desperado
The long run
Heartache tonight

Da existieren also 12 weitere massentaugliche Hits, aber statt sich dieser fleißig zu bedienen, zerstört man lieber durch das ewige Durchnudeln von "Hotel California" und "New kid in town" ebendiese beiden Songs. Mir ist schon klar, dass diese Tracks in Deutschland in den Charts (hoch-)platziert waren, wohingegen die von mir genannten Songs lediglich in den USA in die Charts kamen, was allerdings nicht daran liegt, dass sie kein Hitpotential hätten.

Ist das denn so schwer? Da packt man zunächst mal, sagen wir "Take it easy", in die Rotation, eingerahmt von den sonst üblichen Verdächtigen, bis der Track nach ein paar Wochen in den Ohren der Hörer angekommen ist, und so geht man systematisch weiter vor, bis man die 12 Titel abgearbeitet hat. So würde ich das auch mit anderen Interpreten und Bands machen? Wo ist das Problem, wenn die übliche Musiksoße, sagen wir mal, zu +/- 30 Prozent von zunächst unbekannteren Stücken durchsetzt wird? Auch und gerade der reifere Hörer sollte doch in der Lage sein, seinen musikalischen Horizont im Rahmen seiner musikalischen Sozialisation zu erweitern!

Stattdessen hört man sich in kürzester Zeit am überall dominierenden Einheitsbrei wund, egal ob man jetzt NDR 1, MDR 1, WDR 4, SWR 1, Bayern 1 oder Berlin 88,8/Antenne Brandenburg eingeschaltet hat, überall läuft nur ein billiger Abklatsch der verfügbaren Musik aus fünf Jahrzehnten. Berlin 88,8 war mein letzter Versuch, innerhalb der ARD einen akzeptablen Classic Hit-Sender zu finden. Ich höre jetzt wieder Capital aus Italien: https://www.capital.it/
 
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st das denn so schwer? Da packt man zunächst mal, sagen wir "Take it easy", in die Rotation, eingerahmt von den sonst üblichen Verdächtigen, bis der Track nach ein paar Wochen in den Ohren der Hörer angekommen ist, und so geht man systematisch weiter vor, bis man die 12 Titel abgearbeitet hat. So würde ich das auch mit anderen Interpreten und Bands machen? Wo ist das Problem, wenn die übliche Musiksoße, sagen wir mal, zu +/- 30 Prozent von zunächst unbekannteren Stücken durchsetzt wird? Auch und gerade der reifere Hörer sollte doch in der Lage sein, seinen musikalischen Horizont im Rahmen seiner musikalischen Sozialisation zu erweitern!

Stattdessen hört man sich in kürzester Zeit am überall dominierenden Einheitsbrei wund, egal ob man jetzt NDR 1, MDR 1, WDR 4, SWR 1, Bayern 1 oder Berlin 88,8/Antenne Brandenburg eingeschaltet hat, überall läuft nur ein billiger Abklatsch der verfügbaren Musik aus fünf Jahrzehnten. Berlin 88,8 war mein letzter Versuch, innerhalb der ARD einen akzeptablen Classic Hit-Sender zu finden. [/

Ich sehe das ganz genauso und prangere das schon immer an. Natürlich hätte gerade die ARD mit ihrem "Riesen-Musikpool", von dem die meisten Privatsender weit entfernt sind, Möglichkeiten, ein abwechslungsreiches Programm zu machen. Aber man macht es nicht, weil man durch zu viel "Unbekanntes" Angst hat, Hörer zu verlieren. Daran "krankt" das Radio schon ewig!
 
@Pustekuchen fragt und beantwortet sehr richtig:
Ist das denn so schwer? Da packt man zunächst mal, sagen wir "Take it easy", in die Rotation, eingerahmt von den sonst üblichen Verdächtigen, bis der Track nach ein paar Wochen in den Ohren der Hörer angekommen ist, und so geht man systematisch weiter vor, bis man die 12 Titel abgearbeitet hat. So würde ich das auch mit anderen Interpreten und Bands machen
Geht aber nicht. Bei der heutzutage absoluten Research-Hörigkeit und der Angst, mit einem zunächst wenig "erlernten" Titel auch nur einen einzigen Hörer durch Umschalten zu verlieren, wechseln sich halt lediglich "Hotel California" mit "New Kid In Town" ab.
 
@count down

Dann muss die Mehrheit der Hörer unter musikalischem Analphabetismus leiden. Die Flaggschiffe der kommerziellen Sender wie Radio NRW, Antenne Bayern oder Radio FFH bringen es auf wenige hundert Titel. Mehr ist dem Durchschnitts-Michel also nicht zuzumuten. Wie oder besser gefragt wo, auf welchen Stationen, "erlernt" denn der geneigte Hörer "neue" Musiktitel? Ich registriere, dass die Rotationsdichte, wie zuletzt auf WDR 2 und WDR 4, immer mehr zunimmt. Wenn diese Entwicklung so weitergeht, und die Radiosender zunehmend Neues ausgrenzen und bevorzugt im bekannten Saft verharren, ist das Radio bald mausetot.
 
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Im Vergleich zu 88,8 klingt Antenne Brandenburg richtig flott... Und rein klanglich klingt die 99,7 vom Alex meilenweit besser als die 88,8.
 
Ich höre immer nur sporadisch bei 88,8 rein, weil ich mich als zu jung für diesen Sender angesehen habe.
Was mir aber dennoch auffält ist, dass der Sender scheinbar auch dem Jugendwahn verfallen ist. Obwohl die Hörer mit Sicherheit nicht jünger geworden sind, scheint 88,8 jetzt auf das jüngere Publikum zu schielen. Was für ein Schwachsinn, gibt es doch schon genügend Alternativen....
Die Hörer werden zwar weiterhin jedoch mit Sie angesprochen, auch in Telefonaten, jedoch lautet der Claim "Deine Musik. Dein Stadtradio."
Warum muss ich denn den Hörer im Claim duzen und im Program mit Sie ansprechen?


Da meine Mutter den schon seit Ewigkeiten hört, fällt mir sehr stark auf, das die jetzt auch massiv Musik - Wiederholungen machen, was ich echt schade finde!
 
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