Den Lieblingssender als Hörer unterstützen - welche Möglichkeiten gibt es?

[96kbps / DAB+]

Hallo. Diese Frage ist mir schon länger durch den Kopf gegangen, auch im Bezug auf die Spendenmodelle die kleinere Radiosender wie ByteFM haben. Auch auf Twitch oder Instagram kann man seine Creator in Form von Spenden oder "Geschenken" unterstützen.
Gibt es so eine Möglichkeit auch für kommerzielles Radio, insbesondere für die kleineren Sender? Denn viele Inhalte sind es Wert in einer Form finanziell gewürdigt zu werden und man würde somit den Fortbestand als auch die Inhalte sichern. Insbesondere pure fm wäre ein Sender, der ruhig die Möglichkeiten von Spenden anbieten könnte, so wie er gerade strauchelt, aber auch Sender wie lulu.fm oder egoFM würde ich liebend gern mit Spenden unterstützen.
Meint ihr das funktioniert oder ist das weltfremd?

 

[Shortcut]

Da dürfte wohl schon mal viel davon abhängen, wie der betreffende Sender organisiert ist, also z.B. als Gemeinnütziger Verein o.Ä. oder eben als Kapitalgesellschaft (GmbH etc.).

 

[ZuhörerXL]

Den Lieblingssender unterstützen....Ehrlich gesagt käme es mir nie in den Sinn, z.B. RPR zu unterstützen - wäre der mein Lieblingssender, was er natürlich nicht ist.
Bei kleineren nicht-kommerziellen Stationen ist das sicher etwas anders.

Aber ansonsten sollten die Privaten erst mal ihre Geschäftsbilanzen veröffentlichen, so wie das meist üblich ist, wenn anschliessend Spendengelder locker gemacht werden...Und bei Öffentlichen stellt sich die Frage sowieso nicht.

 

[96kbps / DAB+]

.Ehrlich gesagt käme es mir nie in den Sinn, z.B. RPR zu unterstützen

Um die ganz großen ging es mir auch gar nicht, sondern um jene, die in der Vergangenheit mit vollem Elan Radio gemacht haben, aber immer wieder in dutzenden Beispielen an der Finanzierbarkeit gescheitert sind. Da lief teilweise so viel falsch was echt nicht hätte seingemusst. Konkret Sender wie Kultradio Bayern, KrixFM, pure fm hatte ich schon genannt, SecondRadio.... also alle, wo noch ein gewisses Maß an Herzblut reingesteckt wurde/wird.

 

[BroadcastMirror]

Im Idealfall: Mitglied werden, selber am Programm partizipieren. Ehrenamtlich mitwirken. Oder regelmäßig Geld spenden. Dafür sollte der Veranstalter aber ein e.V. sein. Und keine GmbH hinter der eine noch größere GmbH steht

ByteFM, FLUX FM, Klassik Radio, SecondRadio bieten doch finanziellen Support über Mitgliedschaften, Spenden oder Premiumdienste an. Viele NKLs haben einen Freundeskreis (ähnlich wie bei DieTieSixtieFour damals).

Wer allerdings Fan eines Regiocast/RTL/ARD-Programms ist und dies unterstützen möchte... Ja... dem ist eh nicht mehr zu helfen
Die machen genug Kohle und die Bosse in den oberen Etagen sind verantwortlich. Als Normalsterblicher wird man zu denen keinen Draht aufbauen können. In Zeiten, wo selbst die PR outgesourced wird.

 

[Tweety]

Wäre sicherlich ne Möglichkeit, aber es muss auf alle Fälle auch ein Programm sein, was anspruchsvoll. Für ne Festplatte mit ein bisschen VT würde ich persönlich keinen müden Cent bezahlen. Ansonsten glaube ich auch nicht, dass damit genug Geld reinkommt. So ein Sendebetrieb ist ja bekanntlich nicht billig und Spenden sind keine festen Einnahmen mit denen man dauerhaft planen kann. Gibt es mal einen Spendeneinbruch dürfte direkt die ganze Finanzierung wackeln. Von daher glaube ich nicht, dass man mit ein paar hundert oder bestenfallse ein paar tausend Euro im Jahr wirklich weit kommt.

 

[ZuhörerXL]

Um die ganz großen ging es mir auch gar nicht,

Verstehe schon, was Du meinst. Für jene, die sich "ihrem Sender" besonders verbunden fühlen, ist das vielleicht eine gute Möglichkeit.
Letztendlich muss das jeder für sich selbst ausmachen. Ich persönlich finde, es gibt soviele Möglichkeiten die passende Musik zu finden, da brauche ich kein spezialisiertes Nischenprogramm, das nur eine bestimmte Art von Musik spielt.
Radio ist für mich noch immer vorzugsweise ein Medium, das informiert, das durch die hoffentliche Vielfalt an Nachrichten Kulturellem und Unterhaltenden lebendig ist, Musik ist da eher sekundär. Wobei ich mich schon gerne überraschen lasse.

Aber natürlich gibt es viele Hörer, die einen Sender eben nur wegen der Musik einschalten, die dort gespielt wird.

 

[Sprollywood.]

Ist denn diese Unterstützung überhaupt gewünscht? Viele kleine Stationen boten früher Fanclubs an, bei denen man gegen Zahlung eines Jahresbetrags Mitglied wurde, mit gewissen Vergünstigungen bei Events/Konzerten oder Vorteilen im eigenen Merchandising-Shop. Auch bei den Popwellen wie SWF3, B3, hr3 usw. gab es das.

 

[BroadcastMirror]

Das Vorhaben ist in etwa so, als würde ich Dr. Oetker eine Geldspende überweisen, damit sie die Schokopizza weiter im Sortiment haben. Die Radiounternehmen verdienen genug, und wenn nicht lassen sie sich auch nicht von vereinzelten Spendenbereitschaften aufhalten.

 

[ZuhörerXL]

Das Vorhaben ist in etwa so, als würde ich Dr. Oetker eine Geldspende überweisen,...

Sehe ich auch so. Noch dazu sind Einkommensquellen und -verhältnisse völlig unbekannt, von intransparenten Eigentumsverhältnissen ganz zu schweigen....

Da müsste schon absolute Transparenz herrschen.

 

[Carlsson]

pure.fm braucht einen Businessplan, keine Spenden!

 

[Mannis Fan]

Auf jeden Fall sollte man sofort geharnischte Briefe an Programmleitung und Intendanz schreiben, wenn am Angebot des "Lieblingssenders" geschraubt wird. Sonst fühlen die sich nämlich in ihrer Rasenmäherpolitik bestätigt, so wie es aktuell beim Einstampfen der SWR4 Regionalfenster passiert. "Es beschwert sich niemand, also haben wir doch alles richtig gemacht", heißt es da.

 

[Sprollywood.]

sollte man sofort geharnischte Briefe an Programmleitung und Intendanz schreiben

Ich bin regelmäßiger Verfasser solcher "formellen Eingaben". Ich habe noch nie, in über 30 Jahren, erlebt, dass man dort dem Hörer gegenüber einen Fehler eingesteht oder eine Entscheidung bereuht/ revidiert gar. Noch nie. Ich lese in den Antworten der zuständigen Stellen meist folgendes:

-der Intendant/Programmdirektor hat mich gebeten, Ihnen zu antworten (=der Chef hat keine Zeit für deinen Sch..., du bist unwichtig, so lange du zahlst!)
-wir sind davon überzeugt, ein vielfältiges und informatives Programm für unsere Hörer zu machen (=wir machen sowieso immer alles richtig, egal wie und was wir tun! was fällt dir ein, das in Frage zu stellen?)
-wir hoffen, dass Sie uns als aufmerksamker/kritischer Hörer erhalten/unserem Programmangebot treu bleiben (=du kannst gern weiter kritisieren, es interessiert uns einen Dreck, weil du sowieso zwangsweise zahlen musst und wir dein Geld bekommen, egal wie schlecht unser Programm geworden ist).

Phrasendrescherei aus dem Textbaukasten.
Demut oder Selbsterkenntnis: Fehlanzeige.
Eingestädnis von Fehlern: nicht vorhanden.

 

[96kbps / DAB+]

So ein Sendebetrieb ist ja bekanntlich nicht billig und Spenden sind keine festen Einnahmen mit denen man dauerhaft planen kann.

Meine Idee war das auch als eine Art "Benefit" zu den werbefinanzierten Einnahmen zusätzlich anzubieten. Auch dafür, falls man nicht in der Lage ist selbst genug zu erwirtschaften aus welchen Gründen auch immer. Dass dann ne Möglichkeit besteht sich als Hörer dafür einzusetzen zu können, dass das Programm erhalten bleibt, so wie auch sonstwo finanziell angeschlagene Projekte Hilfe angeboten bekommen.

Ist denn diese Unterstützung überhaupt gewünscht?

Warum sollte sie nicht gewünscht sein? Gerade die, die nicht so im Geld schwimmen dürften das doch mit Kusshand annehmen. Müssten freilich genügend Menschen mitmachen, damit es Früchte tragen kann.

 

[chapri]

Man kann jeden und alles mit Geld, Sachspenden und Produktionen unterstützen -man kann nur nicht immer eine Spendenquittung verlangen.

 

[BroadcastMirror]

Meine Idee

Du musst ja wohlhabend sein.

 

[Onairlove]

Gibt es so eine Möglichkeit auch für kommerzielles Radio, insbesondere für die kleineren Sender?

Hör ihn und erzähl es weiter!

 

[Carlsson]

Nur nicht hier, wenn es nicht sein muss.

 

[Jessie]

Einfach mal nachschauen, ob Deine Lieblingssender einen Fanartikel Shop hat. ByteFM hat z.B. einen. Meine beiden Favoriten der letzten 35 Jahre sind zwar nicht privat, also finanziell abgesichert, aber wenn Du Deinen etwas Gutes tun willst, kaufe ihre Angebote mit Senderlogo. So erwirbst Du Artikel, die Du im Alltag nutzen kannst und machst für sie neben Werbung auch noch eine kleine "Spende".

Auf mein Hoody und die T-Shirts bin ich schon 3x angesprochen worden - von einem Moderator des NKL "mitten uff der Gass" und zwei Mitarbeitern im Haus. Zitat des einen: "Des is der einzige, den de hier noch hörn kannst..."

 

[Adolar]

Die "neumodischen" Dinge im Web nutzen noch sehr wenige Radiosender oder Sendungsmacher. Hier ein scheinbar erfolgreiches Beispiel:

Radio Ankerherz

Wir sind die Welle vom Meer. Rund um die Uhr Stories vom Meer, dazu unser gefeierter Musikmix aus Pop, Rock und R&B. Fast ohne Werbung!

steadyhq.com

Aber auch um sowas muss man sich kümmern und Betreuung reinstecken. Und es ist wohl nur ein Baustein der Finanzierung.

 

[Zwerg#8]

Meine Idee war das auch als eine Art "Benefit" zu den werbefinanzierten Einnahmen zusätzlich anzubieten. Auch dafür, falls man nicht in der Lage ist selbst genug zu erwirtschaften aus welchen Gründen auch immer.

Noch vor ein paar Wochen schrob er zu diesem Themenkomplex: "Dichtmachen! Sofort! Das kann es echt nicht sein! Wer kein Geld für Programm hat sollte seinen Sendebetrieb einstellen..."

Dass dann ne Möglichkeit besteht sich als Hörer dafür einzusetzen zu können, dass das Programm erhalten bleibt, so wie auch sonstwo finanziell angeschlagene Projekte Hilfe angeboten bekommen.

Es gibt sicherlich Möglichkeiten, wie auch Du beispielsweise den Sender "Radio WSW" unterstützen kannst. Die Fördermittel sind bekanntlich zu knapp, um damit wirklich gutes Lokalradio in und um WSW anbieten zu können. Deine Unterstützung wäre also ein wertvoller Beitrag zur Stärkung des lokalen Jornalismus in Sachsen.

SCNR

 

[zonk_1989]

Ich bezuschusse ARD Deutschlandradio mit einer quartalsweisen "Spende".
Ach so, es ging um die Lieblingssender.

 

[TORZ.]

Auf jeden Fall sollte man sofort geharnischte Briefe an Programmleitung und Intendanz schreiben, wenn am Angebot des "Lieblingssenders" geschraubt wird. Sonst fühlen die sich nämlich in ihrer Rasenmäherpolitik bestätigt, so wie es aktuell beim Einstampfen der SWR4 Regionalfenster passiert. "Es beschwert sich niemand, also haben wir doch alles richtig gemacht", heißt es da.

Das Problem ist dabei nur, dass viele der Menschen auf den hohen Posten wohl auch von ein paar Protestbriefen nicht von ihren Vorhaben abzubringen sein dürften. Gerade, wenn ganz oben irgendjemand sitzt, für den das entsprechende Programm bestenfalls eines von mehreren Aufgabenfeldern und schlechtestenfalls ungeliebter Balast ist, dürften die Chancen, ein Einlenken zu bewirken, nahe Null gehen. Und in solchen Fällen kann dann mit unter auch die Programmleitung nur noch wenig ausrichten, wenn ihr beispielsweise einfach nicht mehr die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um das Programm so wie bisher zu gestalten.

 

[Sprollywood.]

Lieblingssender einen Fanartikel Shop hat. ByteFM hat z.B. einen

ByteFM ist sowieso ein interessantes Beispiel, aufgrund deren Finanzierungsmodell.

"Der Mitgliedsbeitrag beträgt 60 € pro Jahr (für zwölf Monate ab Eintritt). Gern könnt Ihr uns auch mit einem höheren Betrag unterstützen."

ByteFM

Moderiertes Internetradio mit handverlesener Musikauswahl. ByteFM bringt alles, was in der modernen Pop-Musik wichtig ist – gestaltet und moderiert von Journalisten, Musikern & Kennern der Szene. Keine HitHits, keine Computerrotation, dafür neue und alte Platten, Interviews und Hintergrund-...

www.byte.fm

 

[Adolar]

Dafür müssen die freien Moderatoren aber quasi ehrenamtlich arbeiten.