AW: Deutsche Bild-Zeitung empfiehlt Wahl von George W. Bush
K 6 schrieb:
Zum einen: Ist wirklich strittig, ob die taz den Grünen [...] nahesteh[t]?
Mittlerweile ja. Zwar kommen beide in etwa aus dem gleichen Lager, aber da die taz nicht jeden der vielen, die die Grünen gemacht haben, mitgemacht hat, kann man das heute zum. etwas differenzierter sehen. Aber wir schweiffen ab ....
K 6 schrieb:
Ich versuchte meinen Eindruck davon zu schildern, wie Redaktion und Verleger der Bild die Zielgruppe dieses Druckerzeugnisses definieren (intern, wohlgemerkt).
Ziel der Axel Springer <b>AG</b> ist es (wie bei jeder AG), über Umsatz Gewinn zu machen. Im Fall Bild werden dabei Produkt<b>e</b> verkauft.
Das eine Produkt ist dabei eine Zeitung, die, ohne anstrengend zu sein, in gew. Hinsicht Orientierung und Sicherheit liefert (einerseits dadurch, dass sie einen klaren (politischen) Weg aufzeichnet, man muss sich keine Arbeit mehr machen, sich eine eigene Meinung zu bilden; andererseits dadurch, dass Bild einem das Gefühl gibt, dass man, wenn man diese Meinung übernimmt, diese mit zahlreichen Lesern teilen kann; diese (angeteäuschte und ) psychologisch erwiesene Gruppendynamik darf man nicht unterschätzen).
Zusätzlich richtet sie sich z.T. an niedere Instinkte (siehe z.B. die Pocher-Geschichte oder das Seite1-Mädchen) oder berichtet über Ereignisse, deren Wert welthistorisch gegen null tendiert (Frau Kahn und Herr Strunz, oder wie war die Geschichte?), die aber <i>die Zeilgruppe</i> interessiert.
Die konservative Grundhaltung war unter ACS wohl hauptsächlich dessen missionarischen Eifers geschuldet, heute ist sie Teil auch Teil des kommerziellen Produkts.
Das andere Produkt, das Bild verkauft, und mit dem sie meines Wissens deutlich mehr einnimmt als mit dem Verkaufspreis, ist die Werbung, oder genauer gesagt, die Möglichkeit, diese an d(i)e(n) MannIn zu bringen.
Die Zielgruppe für dieses Produkte ist die werbungbuchende Industrie. Ihr wird nicht nur die Möglichkeit geboten, an oberer Zielgruppe heranzutreten. Da die Werbeeinnahmen, wie gesagt, größer sind als die Verkaufseinnahmen, begibt dich der Verlag in eine beträchtliche finanzielle Abhängigkeit von dieser Gruppe. Wie groß die Abhängigkeit ist, sieht man aktuell z.B. an der Süddeutschen. Seit einem kritischen Artikel über Aldi im Frühjahr hat Aldi keine Werbung mehr gebucht, Schaden für die SZ: über 1 Mio Euro. Müsste aber der komplette Springerkonzern auf Anzeigen von Procter&Gamble oder der Mineralölindustrie verzichten, wäre der Schaden sehr schnell um einiges höher.
Die Zielgruppe des dritten Produktes sind schließlich die Prominenten und die sog. "Entscheider". Hier besteht das Geschäftsmodell, kurz gesagt, darin, dass die Bildzeitung von der Zielgruppe exlusive Storys bekommt und medialen Ausbreitungsplatz bietet.
K 6 schrieb:
Ach ja: Nicht dazuzugehören heißt nicht unbedingt, draußen zu sein. Schwarzweiß sei auch diesbezüglich nicht gemalt, zumal der HR die Sendung abgesetzt hat, haha. Und für mein eigenes Nichtsgebackenkriegens werde ich niemand anderen verantwortlich machen.
hr1-Schwarz-weiß war mir auch lieber als das Schwarz-weiß-Denken so mancher ...
K 6 schrieb:
Opinion formers and decision makers