Aus meiner Sicht hat NDR1 Radio Niedersachsen einen guten Mittelweg gefunden: Schlager und melodische Popmusik.
Die Playlist könnte natürlich deutlich größer sein, so das sich Titel nur einmal wöchentlich wiederholen.
Es müssen noch nicht mal Titel von unbekannten Künstlern gespielt werden.
LP-Titel von zbs. Udo Jürgens, ABBA, Andrea Berg, oder Peter Maffay die nicht in den Deutschen Single Charts platziert waren sorgen schon für Abwechslung.
Dann die melodischen Titel der Bands aus der ehemaligen DDR: City, Berluc, Magdeburg, Stern Meißen, Omega, Karusell, Lift, Frank Schöbel, Renft etc. Die fehlen völlig.
Auch die Schlager aus Österreich sind rar, außer Reinhard Fendrich läuft nichts.
Ich habe mir mein Trauma bei der Mischung Softrock-Pop-Schlager in den 80ern geholt, als wir auf hr3 ungeniert erst Bob Seeger mit "Fire Lake" spielten und gleich back to back Katja Ebsteins "Dann heirat' doch Dein Büro". Keine Frage: So eine Mischung kann funktionieren, sie muss nur äußerst sensibel vorgenommen werden.
Die Mischung funktioniert heute nur bei einer Retro-Chart Show.
In den Deutschen Single Charts lagen ja "Freud und Leid" oft nebeneinander. Die Beatles neben Heintje zbs.
Im pssenden Umdeld einer Chartshow geht das sicher.
Grundsätzlich passt eine Mischung aus deutschen Schlagern und internationalen Hits.
Ich denke das Problem sind die deutschen Schlager der 60er- und 70er Jahre die das Heimatgefühl ansprechen, die Sehnsucht nach der Ferne oder an eine vergangene Zeit., die vermeintlich besser war.
Die Schlager passen nicht mehr in eine Playlist mit internationalen Hits. (Außnahme: Retro-Chartshows).
Bei einem Schlager denke ich an etwas Leichtes, an eine leichte Melodie, an einen leichten Text, an eine Produktion ohne großen Anspruch, etwas, das einfach im Hintergrund dudeln kann oder das sich während einer Zeltfestdisco prima mitgrölen lässt.
Der deutsche Schlager bei einem Schützenfest oder einer Zeltdisco fördert zu später Stunde die Paarungsbereitschaft, das ist mal klar. Er soll uns erhalten bleiben!