Die "Topverdiener" sind doch nun wirklich nicht das Grundproblem der Branche! Diese "Topleute" - das sind mit Sicherheit nicht so wahnsinnig viele quer durch Deutschland - verdienen ihr Geld auch über Bücher, Werbung (Gottschalk), Tantiemen (Rottschalk, Lord Knud...) etc.
Nimm einfach das "Standardwerk" von Frank Laufenberg Daran hat er seit Jahrzehnten gebastelt und sein "Pop- und Rocklexikon" hat sich über die Jahre und in mehreren Auflagen (zumindest am Anfang) fast"wie geschnitten Brot" verkauft. Da kommt schnell das Geld für einen Porsche rein. Damit habe ich kein Problem. Du scheinst die üblichen Verträge mit dem Verlagen nicht mal ansatzweise zu kennen. Und Frank Laufenberg ist nun wirklich kein unbekannter Autor. Bei ihm dürfte sicher keine "1" bei dem Erlös pro verkauften Exemplar im Vertrag stehen...
Ist dir überhaupt ansatzweise bekannt, was ein "aus dem Radio bekannter Moderator" (es muß ja nicht gleich der Mornigshow-Achor einer landesweit bekannten Kette sein) für sein "Gelaber" bzw. auch nur für seine Anwesenheit als "F-Promi", bei einer Eröffnung eines Möbel/Autohauses, oder eines abermillionenteuren Einkaufzentrums am Rande der Stadt so angeboten bekommt? Das darf man hier gar nicht sagen, um den sozialen Frieden in Deutschland nicht noch zusätzlich zu gefährden!
Wenn man als "F-Promi" mal "ganz schnell Geld braucht", kann man bei solchen "Events" gern zuschlagen - kein Problem. Am nächsten Tag steht das dann - mit Foto - halt in der Zeitung - im Lokalblatt, aber nicht unbedingt in "BILD".
Verstanden? Nicht?
Wenn du zu oft in der Lokalzeitung erscheinst, hast du verloren, denn viele Leute werden nach mehreren Artikeln feststellen :"Der treibt sich ja fast nur noch in Autohäusern rum! War der nicht mal eine "große Nummer" bei "Radio Zwergenland"? Hat der dort keinen Job mehr?"
Das nächste Autohaus oder Einkaufszentrum sagt dann: "Ach, der hat "dort" gar keinen Job mehr... Dann suchen wir schnell einen anderen..."
Wochenlang als "Liebling" in der "Bild" zu erscheinen, hat einen völlig anderen Effekt..
Wir reden hier von "ganz normalen" Leuten, die ihre Arbeit machen wollen, dabei aber, ob ihres möglicherweise vorhandenen Idealismus, fast verhungern! Jedes Unternehmen braucht die "volle Arbeitskraft" der Mitarbeiter. Beim Radio ist halt speziell Journalismus und Kreativität verlangt.
Wenn ich also als "Radio Zwergenland" (ja, ich nehme das Ganze jetzt mal auf meine Kappe, damit ich hier niemanden auf die Füße treten muß) vollkommen lächerliche Löhne oder Gehälter - oft mit dem mündlichen Versprechen auf Verbesserung - zahle, muß ich mich als Sender nach ein paar Monaten - und bei Nichteinhaltung des Versprechens - nicht weiter wundern, wenn alle bisher noch im Sender verbliebenen "guten" Mitarbeiter auch keine Lust mehr haben und das sinkende Schiff verlassen.
Ich kenne einige schlimme Geschichten, die mit "zu viel Idealismus" in Bezug auf Privatradio zu tun haben - auch meine eigene. Ich hatte halt nur Glück, weil ich "auch noch während meiner Radiozeit" nicht nur im vermeintlichen "Elfenbeinturm" saß, sondern immer auch gemuggt habe, und darum all meine alten "Verbindungen" aufrechterhalten hatte! Ich bin also relativ weich gefallen und konnte relativ unbeschadet einn anderen Weg einschlagen.
Ja, keine Frage - natürlich habe ich mich auch immer gefreut, wenn einige Leiute in der Disse meine Stimme erkannt haben! Davon wird man aber leider nicht satt! Und in diesem Zusammenhang möchte ich auch gleich darauf hinweisen, daß ich "Towa" nie dafür "angepisste" habe, daß man beim Radio kein Geld verdienen soll! Das steht in keinem Posting von mir! Ich habe immer nur den Idealismus und das Herzblut VOR die Zahl auf dem Scheck gestellt!
Plakativ ausgedrückt: Wenn die "Radiolegenden" einen Sender aufmachen würden, ich würde dort selbst als "Kaffeeboy" arbeiten wollen - für 3,50 die Stunde + Trinkgeld natürlich!
Das ist Idealismus! Genau solche "Kaffeeboys" braucht man als PD eines Privatsenders! Leute, die "mitziehen", denen man nicht erst die halbe Welt erklären muß, damit sie den Finger aus dem Arsch ziehen! Man sollte dann seine Mitarbeiter hinterher aber nicht versuchen zu verarschen. Sowas spricht sich ganz schnell rum in der Szene...
BTW: Wie war das mit diesem "Portier" in einem Nobel-Hotel in NY? Der ist selbstverständlich nicht beim deutschen Privatrundfunk irgendwie angestellt oder frei tätig, dafür aber schon längst Millionär...
Also, liebe Kinder - lernt bitte einen "anständigen" Beruf!