Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Nachdem der Tagesschau-Faden geschlossen ist, schiebe ich meinen Beitrag, auch wenn es keine Sprachlotterei, sondern eindeutig ein beredtes Beispiel für "Nichtwissen" des (angeblichen) "Qualitätsjournalismus" der ARD ist:

Eben in der Tagesschau gehört
... auf dem Fichtelberg in Thüringen...

Wenn diese "Qualitätsjournalisten" schon Sachsen und Thüringen durcheinander bringen, was ist bei anderen Meldungen zu erwarten? - Hier ist der Fehler sicherlich jedem aufgefallen, der zugehört hat und über eine gewisse Allgemeinbildung verfügt. Nun will die "Tagesschau" der ARD dem gemeinen Volke die Welt und deren Zusammenhänge erklären. Da stellt sich doch die Frage, wie es da um die (relativ objektive) Wahrheit bestellt ist, wenn kein Allgemeinwissen vorhanden ist.
 
Heute früh wurde auf Radio B2 das Sturmtief "Niklas" zum "Stief Niklas" (gesprochen Schtief) gemacht. Da hatte wohl jemand schneller gedacht als er sprechen konnte :D
 
Ich muss mich hier nun mit einer Frage einklinken welche mir oft bei Fußballübertragungen in den Sinn kommt.
Mal angenommen das Spiel steht 5:0 für einen angenommen FC Rambo gegen die 0815 Kickers, nun erzielen die Kickers das 5:1, der Reporter spricht vom Anschlusstreffer.
Das kommt mittlerweile oft vor, als ich das dass erste mal hörte ... dachte ich OK war ein Versprecher ... den der Anschluss wäre aus meiner Sicht das erzielen des 4 Tores zum 5:4 ...?
Liege ich da hier falsch ... ?was ich nicht glaube
 
Sehe ich genauso. Es gibt fünf verschiedene Arten von Treffern:
Siegtreffer (Treffer zum Endstand und Sieg)
Führungstreffer (Führung während des Spiels, muss aber noch nicht der Sieg sein)
Ausgleichstreffer (während des Spiels, muss noch nicht der Endstand sein)
Anschlusstreffer (Der Treffer, mit dem der "Anschluss" an die führende Mannschaft hergestellt wird)
Ehrentreffer (zum Beispiel das eine Tor beim 5:1)
 
Danke! ... wenn ich mich recht erinnere gab es diese "Versprecher" bei Übertragungen zu Zeiten der DDR Oberligaspiele nicht und dies schlich sich erst so um 1990 langsam ein, teils auch bei Reportern die "einen Namen" haben.
Vor vielen Jahren kontaktierte ich da mal einen Sender, erhielt aber keine Antwort.
 
Also ich zuckte heute schon etwas zusammen, als ich im SWR1 diese Meldung unten hörte. Denn ich als linksgrüner Gourmet bestelle mitunter schon "Fohlen auf Spargel". Aber wenn die Fohlen durch diesen schweren Sturm einfach "wegfliegen", bleibt mir hinterher nur der Spargel übrig!

Rind? Okay, ist schwerer und fliegt nicht so schnell weg...

Elefant geht natürlich auch. Sorry! Entschuldigung in Richtung Leipziger Zoo...

Echt mal - es nervt! Überall lauern nur Fettnäpfchen. Flußpferd mit Spargel? Das könnte gehen und evt. auch schmecken. Das "Steak" fliegt bis 250km/h wenigstens nicht vom Teller...
 

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Fliegende Fohlen? na wenn das die Gladbacher hören:rolleyes: ... tja und Elefant im Leipziger ZOO, wirklich sehr traurig, aber so ist das Leben und in Freiheit nicht einfacher:(
 
Heute in den NDR Nachrichten zum Besuch von Tsipras in Moskau, anstatt Griechenland meinte die Sprecherin "Rußland wolle näher an den Kremel rücken":rolleyes::rolleyes::rolleyes: ... man hörte richtig heraus das sie den Versprecher bemerkte, aber nach dem Bruchteil eines Stockens weiter sprach ... aber das ist eher ein lustiger Versprecher den wohl die wenigsten überhaupt registrierten;)
 
Zitat aus dem Nachbarfaden "Lautheit":
SWR Pressemitteilung schrieb:
... Lautheitsempfehlungen als erstes Programm um, alle anderen ARD-Hörfunkprogramme werden folgen.
Der SWR initiierte 2013 eine erste ARD-Arbeitsgruppe "Lautheit", ...

Wer hat schon einmal in seinem Alltag das Wort "Lautheit" verwendet? (Ja, ja, ich weiß, dass es diesen Begriff gibt, er bezeichnet ein menschliches Hörempfinden und kann sogar in einer Maßeinheit gemessen werden.)
Aber darum geht es mir nicht. Der Begriff ist m. E. völlig untauglich für eine Presseinformation eines Radiosenders. Die für jedermann sofort verständliche Bezeichnung müsste doch schlicht "Lautstärke" heißen.
Man sagt ja auch nicht "Leisheit", sondern üblicherweise "Stille".
 
Sehe ich genauso. Es gibt fünf verschiedene Arten von Treffern:
Siegtreffer (Treffer zum Endstand und Sieg)
Führungstreffer (Führung während des Spiels, muss aber noch nicht der Sieg sein)
Ausgleichstreffer (während des Spiels, muss noch nicht der Endstand sein)
Anschlusstreffer (Der Treffer, mit dem der "Anschluss" an die führende Mannschaft hergestellt wird)
Ehrentreffer (zum Beispiel das eine Tor beim 5:1)
Mannis Fan, da stellen sich mir die Fragen:
Wie würdest Du das 5:2 bezeichnen? Ein Ehrentreffer ist es dann ja nicht mehr, ein Anschlußtreffer aber auch noch nicht. (Trefferart #6)
Und das 6:1? (Trefferart #7)? Da paßt auch keine der oberen Bezeichnungen.
:D
 
Da Du ja ein Anhänger von Eintracht Frankfurt bist, musst Du Dir um die Bezeichnung für ein 6:1 keine Gedanken machen, das wird nicht so schnell vorkommen. :D

Es muss ja nicht für jede Treffervariante eine Bezeichnung geben. Bei den von Dir genannten Beispielen wäre die richtige Lösung "verkürzt auf 2:5", beziehungsweise "erhöht auf 6:1".
 
Sprachlotterei beim hessischen Informationsradio. Zitat vom Samstagmittag kurz nach 12 Uhr: "...das Radrennen wurde abgesagt aus Terrorgefahr."

Wegen wieso?
 
Anschlusstreffer würde ich für ein 6:2 gelten lassen. Je mehr sich das Spiel dabei schon dem Ende genähert hat, desto eher auch Kosmetik wird dieser natürlich sein.

Ich frage mich, warum man sich selbst in gut vorbereiteten Wortbeiträgen auf Wortwellen, wo man die Zeit dazu schließlich hätte oder sie sich nehmen sollte, nicht mehr der "weil + Nebensatz"-Konstruktion verpflichtet fühlt. Weil das lässt mir jedes Mal die Haare zu Berge stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mannis Fan: Könnte sein. Kann mir aber denken, dass "aus Gründen von Terrorgefahr" oder so auf dem Textblatt gestanden hat und die Sprecherin live eingekürzt hat. Anderenfalls würden sich Abgründe auftun.
 
Im Programm, OO, im Programm!

Schon wieder Lotterei, diesmal beim MDR - gehört heute Mittag in den Nachrichten vom Inforadio bei der Vorbeifahrt an Magdeburg. Der Klassiker: die Einwohner kehrten nicht etwa in evakuierte Häuser zurück, sie wurden anscheinend zuvor leer gemacht.

"Tausende evakuierte Einwohner kehrten in ihre Häuser zurück, von denen aber viele schwer beschädigt sind. Die Schulen blieben weiterhin geschlossen. Auch die Stromversorgung ist teilweise noch unterbrochen."
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar ist, dass die Einwohner der evakuierten Häuser hätten zurückkehren sollen (die Lotterei deutet auf einen vom Gehirn evakuierten Kopf des Schreibers hin), aber auf wen bezieht sich "denen"? Sind die Einwohner beschädigt oder tatsächlich das zuletzt geannte weibliche Substantiv, also die Häuser? Das ist zwar richtig, klingt ab er irritierend.

"Tausende Einwohner kehrten in ihre zuvor evakuierten und vielfach noch schwer beschädigten Häuser zurück. Die Schulen blieben weiterhin geschlossen. Auch die Stromversorgung ist teilweise noch unterbrochen." Auch nicht länger.
 
@Mannis Fan:
Es geht um ein öffentlich-rechtliches Programm, bei dem Abitur und sogar eventuell ein abgeschlossenes (Hochschul-)Studium vorausgesetzt wird, um überhaupt beruflich einen Satz für ein Mikrofon zu schreiben. - Solcher Art Lotterei gibt vielmehr Einblicke in die Qualität des Bildungssystems.
 
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