Liest sich, als wäre das ein Stigma!
Nicht doch. Ich versuche es mal etwas anders:
Jeder (junge) Mann, der in den letzten Jahrzehnten aufgrund der damals noch bestehenden Wehrpflicht zum "Bund" (West), der "Fahne" (Ost), (oder wie DH 1943 mit 16 Jahren als "Flakhelfer") zur "Wehrmacht" mußte, wird spätestens nach dem 25km Gewaltmarsch (teilweise) unter "Vollschutz" (ABC-Anzug und Gasmaske) - eigentlich "überlebbar", wenn man trainiert ist - gewisse pazifistische ("linke") Gedanken haben.
Klar - wir haben damals bei der "Fahne" auch "gesoffen wie die Löcher" - kein Thema. Und ja, Kameradschaft spielte dabei eine ganz große Rolle, denn u.U. hängt das eigene Leben von der Aufmerksamkeit der Kameraden ab.
Ihr kennt den Text und tieferen Sinn vom Titel "Camouflage "( Stan Ridgway 1986)?
Selbstverständlich.
Und richtig. Auch ich kenne "Heil Hitler! Sieg heil!" - Rufe bei der "Nationalen Volksarmee" (NVA) Mitte der 80er Jahre - spät in der Nacht. Da waren zum Glück alle schon total besoffen und keiner der höheren Offiziere hat das überhaupt gehört.
Aber mit ein paar (oder mehr) Jahren Abstand wird daraus eine Einstellung, bei der der ganze Irrsinn von Kriegen völlig klar in den Vordergrund tritt. Wenn man so will, gibt es für mich keinen wirklich plausiblen Grund, einen Krieg zu führen. Ich sehe nur Leid und Zerstörung. Ist das nun "links angehaucht" oder einfach nur "gesunder Menschenverstand"?
"Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin" (
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Sandburg) war ein cooler Spruch damals. Auch "Wozu sind Kriege da?" von Udo Lindenberg zeigte Wirkung.
Und? Die "Kameltreiber da unten" sprengen sich und andere auch heute noch fröhlich in die Luft! Bitte macht weiter! Bumm! Dann kommt wenigstens keiner dieser "Verrückten" in FFM auf dem Flughafen an.
Laut DH, kommt bei dieser ganzen Scheiße da unten nicht mal mehr Peter Scholl-Latour (bekanntlich ein Nahost-(Aus)Kenner) mit...
Was soll ich dazu also noch sagen? Ich bin seit Jahren völlig ratlos.
Zur Auflockerung geht vielleicht ein Lied...
Ich stimme an:
"Ein Lied!"
Und bitte nicht vergessen: Der LETZTE ruft dann ganz laut "LIED DURCH!"...
Bitte jetzt langsam wieder "Gleichschritt aufnehmen".
Achtung! Links - zwo - drei - vier...
Und los!
Das ganze "Theater" könnt ihr euch in diesem verlinkten Podcast von SRF1 anhören. (Leider fehlt der erste Teil dieses Auftritts in Salzburg auf der SRF-Webseite. Dieser wurde vor einer Woche gesendet. Schade.)
Liebe Grüße!