Mir scheint, dass es Roger Waters eher darum geht, mit der Aktion ganz allgemein auf Unrecht in der Welt aufmerksam zu machen. Dass nicht nur Trump, sondern auch der beliebte Obama sein Fett weg bekommt, zeigt ja, dass er sich nicht daran orientiert, was die breite Masse gut oder schlecht findet. Im Falle von Obama zu Recht, denn auch unter ihm wurde Krieg geführt.Genau deshalb wollte ich den konkreten Kontext wissen, in dem die Schweine durch die Luft fliegen.
Im Netz finden sich ja nun genug Bilder dieser fliegenden Häßlichkeiten. Und auf denen ist manches schon arg am Rande des guten Geschmacks, völlig unabhängig davon ob man die gemeinten Personen usw. nun mag oder nicht. Da bekommt Trump genauso sein Fett weg wie Obama etc. ... Die Beschränkung auf den Davidstern als Ursache für den Ausstieg finde ich persönlich inzwischen ein wenig zu eng formuliert. Mit Blick auf die Schweine finden sich da nämlich auch noch andere Sachen, die hart an der Grenze zur Diffamierung sind und mit Kritik im Grunde nichts mehr zu tun haben.
Mit Sicherheit schießt er dabei auch deutlich über das Ziel hinaus. Aber ist das nicht gang und gäbe in der Kunst, dass man sich an den Grenzen des guten Geschmacks bewegt, Dinge völlig überspitzt darstellt, oder gar bewusst provoziert, um Menschen auf Themen aufmerksam zu machen?
Die Mitgliedschaft beim BDS macht Roger Waters freilich verdächtig, Antisemit zu sein. Aber: Religionsfreiheit hin oder her, in Israel ist der Staat mit der Religion eng verknüpft, darum ist es auch leicht, in die Antisemitsmus-Schublade zu fallen, wenn man die Politik Israels kritisiert. Denn womöglich geht ihm ja nur die israelische Siedlungspolitik im Palästinensergebiet gegen den Strich?
Man kann in Roger Waters nicht rein schauen. Er war aber selber offenbar zutiefst über den Vorwurf, Antisemit zu sein, empört. Kann man ihm glauben, muss man aber nicht. Wer sich in seinem künstlerischen Schaffen so aus dem Fenster lehnt, muss auch mit Reaktionen dazu zurecht kommen.