Empfang deutscher Radiosender in der Schweiz

Da bereits an anderer Stelle erörtert wurde, welche Radioprogramme man innerhalb des Gotthardtunnels empfängt, würde mich einmal interessieren, wie weit die Programme aus der BRD, insbesondere die des SWR in die Schweiz reichen, da ja in den baden-württembergischen Programmen öfters mal die A2 von Luzern zum Gotthard im Verkehr erwähnt wird. Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass man bis zum vielmals erwähnten Göschenen tatsächlich noch den SWR bekommt. Ist ja doch ein gutes Stück von der Grenze weg.
 
Letztes Jahr selbst probiert: im Stau bei göschenen kommt schwach und verrauscht die 98,4 durch. Wie lange sie, bzw. andere Frequenzen bis zum Gotthard gehen, habe ich leider nicht getestet, da wegen der vielen Tunnel eh nicht viel durchgekommen wäre. Auf der San Bernadino Route konnte ich swr3 auf verschiedenen Frequenzen bis etwa via Mala empfangen, zum Teil auch über dab+.
 
Eine kleine Besonderheit bezüglich des Empfangs Deutscher Radioprogramme in der Schweiz: In drei lokalen Netzen im Berner Oberland, im Wallis und in Graubünden werden die drei Programme des Deutschlandradios weiterverbreitet.
 
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Nein. Topographie unberücksichtigt.
Das stimmt so nicht.

Es wird die sog. HAAT am Sende- und Empfangsort berücksichtigt, d.h. wie exponiert Sender und Empfänger auf ihrer Verbindungslinie gegenüber der Umgebung sind. Das bildet zwar nicht die Feinheiten der Topographie ab, korrigiert aber die prognostizierten Werte schon in eine deutlich plausiblere Richtung.

Hier bei mir im Alpenvorland funktioniert das relativ gut, wie ich finde.

Bei den Reichweitenkarten wird nur das Strahlungsdiagramm und die HAAT am Sender einberechnet.
 
Trotzdem sind das gerade im Gebirge - und daraus besteht die Schweiz ja nun einmal zu großen Teilen - natürlich nur theoretische Berechnungen, die allenfalls als Schätzung verstanden werden können. Ein in den Alpen durchaus nicht zu verachtendes Kriterium sind ja Reflexionen, gerade bei Sendern, die direkt nicht allzu stark einfallen. Diese können den Empfang teils überhaupt erst möglich machen, wenn beispielsweise ein Signal an einem Berg hinunter ins Tal reflektiert wird, in welchem er auf direktem Wege gar nicht ankäme. Da sind dann teils die dollsten Empfänge möglich. Solche Reflexionen können ein Grund dafür sein, dass, wie von @Radiokult beschrieben, ein Sender weiter zu empfangen ist, als es bei FMScan aussieht.
Andersherum können Reflexionen aber auch dazu führen, dass ein an sich gutes Signal unbrauchbar wird, weil sich zwischen dem direkt empfangenen und dem reflektierten Signal kleine zeitliche Diferenzen ergeben und es somit, wenn das Radio Direktsignal und Reflexion gleichermaßen empfängt, zu Verzerrungen kommen kann. Vielleicht ist genau das in Teilen Liechtensteins das Problem.
Bei DAB+ sind Reflexionen dagegen eigentlich immer förderlich, da sie zum Direktsignal dazuaddiert werden, also eine Empfangsverbesserung bringen. BTW: Ist dieser Unterschied in der Wirkungsweise von Reflexionen eventuell auch ein Grund dafür, dass DAB+ gerade in bergigen Regionen wie der Schweiz oder Südtirol so weit auf dem Vormarsch ist?
 
Das bildet zwar nicht die Feinheiten der Topographie ab, korrigiert aber die prognostizierten Werte schon in eine deutlich plausiblere Richtung.
Nein. Ansonsten würde es solche kreisrunden Empfangsprognosen, z. B. im Schwarzwald nicht geben. fmscan ist relativer Schrott. Abschattungen durch Berge oder Hänge null berücksichtigt.
Schrott.
 
Es beschreibt halt ganz gut, wie der Empfang in den Gegenden wäre, wenns dort keine Berge oder Erhebungen gäbe. Und man kann sich ganz einfach vor Augen führen 'das hier ist die typische Freifeld-Reichweite eines 500W Senders/5KW Senders/100KW Senders...'
 
Nein. Ansonsten würde es solche kreisrunden Empfangsprognosen, z. B. im Schwarzwald nicht geben. fmscan ist relativer Schrott. Abschattungen durch Berge oder Hänge null berücksichtigt.
Schrott.
[ X] Du hast absolut nicht verstanden, was ich dir versucht habe zu erklären. Aber egal!
 
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Nur so viel: FMSCAN ist dahingehend schon lange kein Schrott mehr. Natürlich wird noch lange nicht alles berücksichtigt, aber Berg- und Hangprofile sind längst eingebaut (mein Urlaubsort Dienten wird sogar etwas zu hart berechnet). Aber ich nehme Dir nicht übel: Du hast wahrscheinlich seit zwei Jahren das Tool nicht mehr benutzt.
 
Trotzdem gibt es immer noch genug Orte, an denen FMScan meilenweit daneben liegt. Das krasseste Beispiel, das mir unterkam, ist der kahle Asten:
Jeder, der schon einmal dort war, weiß, dass sich vieles dort ganz anders darstellt. Brocken (hier mit 23 DB und Fading verzeichnet), Harz West (25 DB und ebenfalls fadend) und Kreuzberg (18 DB) gehen da oben knüppeldick. Es bleibt zumindest in gebirgigen Regionen also doch ein Schätzeisen, wenn auch ein mit der Zeit deutlich präziser gewordenes. Aber bis zu einem gewissen Grad macht ja genau auch sowas das Hobby Fernempfang so interessant, weil eben Empfänge möglich sind, die man rein rechnerisch nicht für möglich halten sollte.
 
Wenn man sich mal mit einem Programm wie RadioMobile eine Empfangsprognose mit Berücksichtigung der Topographie für nur einen Standort und eine Frequenz hat erstellen lassen hat, bekommt man ungefähr ein Gefühl dafür, wie lange so eine wirklich präzise Berechnung mit Berücksichtigung der kompletten Topographie dauert.

Das ganze dann hochgerechnet für jeden erdenklichen empfangbaren Standort im Umkreis von bis zu 200km, für alle Frequenzen von 87.5 bis 108 MHz, ergibt eine ziemlich aufwendige Rechnerei, für die man ein paar Server mehr bräuchte, wollte man wirklich eine Echtzeitberechnung durchführen. Wer soll das bezahlen? Und dann würden immer noch keine Reflexionen berücksichtigt, die v.a. in Gebirgen häufig für Empfang sorgen.

Ich denke, im Rahmen der verfügbaren Rechenleistung ist das schon ganz ok, zumal dass Tool nichts kostet. Die Ortssender werden üblicherweise relativ gut geliefert, und DXer bekommen zumindest Anhaltspunkte, was darüber hinaus noch zu empfangen ist, v.a. wenn sie sich auch noch etwas mit den vielen Parametern befassen, die es einzustellen gibt.

Was die Senderkarten betrifft: sie liefern mit den Reichweitenlinien um die Standorte zumindest einen Anhaltspunkt, wo ein Sender empfangbar sein könnte, auch wenn sie die Topographie nur sehr eingeschränkt berücksichtigen. Ich persönlich setze das Level für die Reichweitenkreise gerne etwas höher (51 statt 45dB bei UKW, bei DAB+ nochmal 10dB höher) und verwende die Google Maps Karte mit Anzeige des Geländes. Dann kann man ganz gut abschätzen, was wo gehen könnte und wo nicht.
 
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