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3.
Für die Nutzung von Rundfunk kann vom Hörer direkt Geld verlangt werden (wer nicht zahlt, kann nichts mehr empfangen).
... Zu Google: Du hast recht! Google führt m.E. dazu, daß Mehrheitsmeinungen verstärkt werden (Ranking-System) und Minderheitenmeinungen weiter zurückgedrängt werden. Der Journalist sucht sich unter Zeitdruck dann die ersten Treffer aus; kritischer Umgang mit Themen wird erschwert.
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MarleyMarl schrieb:
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und in fünf - 7 jahren wirst du den dab receiverchip für 23 cent kriegen
und kugelschreiber mit eingebauten digitalradio beim türkenbasar nebenan kaufen können..aber soviel imaginationsvermögen ist ja nicht pflicht..schon gar nicht wenn man beim formatradio tätig ist 8)
Herbert F. schrieb:
Mister MM, ob DAB sich durchsetzt, da habe nicht nur ich meine schweren Zweifel. DRM ist eine sehr kostengünstige und einfache Alternative, nicht nur auf dem AM-Band. Auf einer UKW-Frequenz kann man locker mindestens 3 Programme unterbringen.
@Herbrt F.
Radio ohne öffentlichen Rundfunk kann ich mir im Prinzip auch vorstellen.
@musicology
Die Maßnahme, dass vom Hörer direkt Geld verlangt wird, ist doch aber nur eine Übertragung des GEZ-Prinzips zu höheren Kosten auf den privaten Bereich. Im Zeitalter des iPods und des Internets halte ich das für ein wenig aussichtsreiche Alternative. Ich denke nur an das Projekt Premiere.
Aber letztendlich muss irgendwie mit dem Einschluss und Ausschluss von Hörern Geld verdient werden.
@MarleyMarl
Dein Hinweis ist interessant. Wenn man ihn weiterspinnt, dann könnte das digitale Radio als Schlüsselanhänger oder als Kugelschreiber bald das ideale Werbegeschenk werden. ...
Da ein Kugelschreiber aber zu klein für überflüssige Knöpfe ist, wäre auf dem Kugelschreiber nur eine Frquenz eingestellt - nämlich die Frequenz des Senders, der die Produkte der Firma lobt. Mit der Einführung des digitalen Rundfunks hat dann bald jeder große Konzern seinen Firmensender. Damit wird eine unabhängige Berichterstattung schwieriger als heute.
@Herbert F.
Drei Sender auf einer Frequenz. Dies ist vielleicht einer der Hauptgründe. Der Druck in der EU, mehr Vielfalt zuzulassen, steigt. Wahrscheinlich streben die Kirchen bundesweite eigene Sender an. Vielleicht gibt dann auch bald einen Sender der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Konrad Adenauer-Stiftung und der New Scientologie.
Mit der Digitalisierung wird eine Vervielfältigung der Medien angestrebt. Es wird zu einer stärkeren Bindung der Sender an bestimmte Unternehmen und deren Interessen kommen. Die Gängelung der Journalisten wird mit der Digitalisierung und der Abhängigkeit von wenigen Geldgebern noch stärker werden; Aufklärungsjournalismus stört nur das Geschäft.
Ich bin sicher kein Freund der behördlichen Strukturen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, aber derzeit setzt der öffentlich-rechtlich Rundfunk mit seinem gesamten Programm und trotz seiner behördlichen Strukturen die Standards für qualitativ guten Rundfunk. Ich hoffe, dass der unabhängige, öffentlich-rechtliche Rundfunk auch nach der Digitlisierung diese Position halten kann. Ich sehe bisher keine echte Alternative zum öffentlich rechtlichen Rundfunk, denn welcher private Sender hat in den letzten Jahren einen echten Skandal aufgedeckt. Die Skandale kamen bisher immer noch von den öffentlich rechtlichen Sendern.
Dies sind nur Ideen. Aber viele Prozesse laufen schleichend. Wie kritisch darf heute ein Journalist noch sein? (siehe Newsweek) Wann entwickelt sich der kritische private Radiojournalismus?
Mit besten Grüßen
Dieter Porth
P.S.
@musicology
Die Marktmacht von Google beruht auf dem Patent für das PageRank Verfahren, dass im Idealfall immer gegen einen Grenzwert konvergiert. Das PageRank-Verfahren erzeugt Beliebtheitslisten. (Suchmaschinenoptimierer geben deshalb bestimmten Websiten bestimmte Linkstrukturen, da sie sich günstig auf das Ranking auswirken. )
Das PageRank-Verfahren beruht auf dem Paradigma, dass jeder Link eine Empfehlung darstellt. Wenn ich einen Artikel über Rechtsradikalismus oder Dialerseiten verlinke, dann benutze ich beim Verlinken das Attribut 'rel="nofollow"'. Der Suchrobot von google und anderen Suchmaschinen ignoriert diese Information, denn sie passt nicht in das PageRank-Prinzip. Wenn Google die Information nutzen vwollen würde, würde der Pagerank-Algorithmus seine Konvergenz gegen den Grenzwert verlieren.
Es gibt schon aber auch Seiten, die sich gegen das "rel=nofollow" aussprechen
no Nofollow oder ein verärgerter
Blogger.