Wieso müssen z. B. Mitarbeiter von privaten Sendern Rundfunkgebühren bezahlen?
Geht gar nicht, hier wäre eine Sammelklage durchaus angebracht und könnte m. E. sogar erfolgreich sein. Und im Erfolgsfall wäre das Gebührensystem nicht mehr zu halten.
Soso! Du willst also behaupten, dass diese vielen Mitarbeiter der Privatsender nie die Programme der ÖR nutzen? Das Gegenteil dürfte der Fall sein. Oder stehen vor den Werken von VW, Audi, oder Opel z.B. kein Fremdfahrzeuge? Absoluter Blödsinn, sorry!
Und diese Diskussionen über Pro und Contra ÖR hatten wir hier auch schon oft, ohne auf einen Nenner zu kommen. Die Abgabe für die ÖR-Anstalten sind gesetzlich festgelegt und es scheint sich in naher Zukunft nichts daran zu ändern. Hin und wieder prescht ein Politiker hervor, kritisiert das System, bekommt deshalb etwas Aufmerksamkeit in den üblichen Springer-Blättern wie "Bild" etc. und bei den RTL-Boulevardmagazinen (alle naturgemäß anti-ÖR...) und Tage später verhallen diese Dinge wieder im Nichts.
Schon mal bemerkt, dass die ÖR-Sender an den meisten Tagen der Woche die höchsten Einschaltquoten am Abend haben? Gegen den "Tatort" am Sonntagabend setzt kein Sender mehr etwas dagegen. Beispiel dieses Wochenende: am Freitagabend holt "Der Alte" im ZDF die höchste Qoute, am Samstag liegt Carmen Nebel knapp hinter dem "Supertalent" und der (diesmal eher schlechte) Münchener "Tatort" hatte über 9 Millionen Zuschauer (Werte von Qoutenmeter.de). Die "Tagesschau" ist weiterhin die Nachrichtensendung mit den höchsten Quoten. Das ist alles kein Garant für Qualität, aber das zeigt, woher die meisten Zuschauer ihre Unterhaltung und Informationen hernehmen wollen. Das zeigen auch Sondersendungen, zu Wahlen oder Flutkatastrophen, wo alle 4 großen Sendeanstalten gleichzeitig berichten; immer liegen ARD oder ZDF dort vorne. Vermutlich liegt es einfach daran, dass die Privaten sich immer mehr dazu verleiten lassen, billigen Thrash ala "Schwiegertochter gesucht" oder "Bauer sucht Frau" zu produzieren und dort geistig Minderbemittelte vorzuführen, um Quote zu machen. Nachhaltig schaden sich die Sender garantiert damit und das führt dazu, dass sich die Zuschauer gerne mit geistigem Müll nebenher berieseln lassen, aber wenn es um ernste Themen und Informationen geht, nutzen sie die ÖR-Angebote.
Und jetzt soll man die Gebühren oder gar das ganze ÖR-System abschaffen? Man kann sich ja mal ausmalen, in welche geistige Richtung sich die Bevölkerung dann hinbewegt...
Man muss nur mal die "Tagesschau" um 20 Uhr mit "RTL aktuell" um 18.45 Uhr vergleichen: die 2 bis 3 großen Themen sind identsich, aber bei RTL oder von mir aus auch Sat1 wird viel reißerischer berichtet. Zudem die große USA-Affinität von RTL-Klöppel; kaum eine Nachrichtensendung ohne mittel- oder kaum wichtigen Themen von dort. Und wenn man in Nachrichtensendungen Youtube-Videos mit irgendwelchen kuriosen Dingen zeigt, sagt das auch schon alles. Oft habe ich den Eindruck dass manche Privaten Mühe haben, ihre Boulevard- oder Nachrichtensendungen voll zu bekommen. Und dann muss halt eben Thrash und ein 10-Minutenbericht über unwichtige DSDS-Ereignisse her oder ein langweiliges F1-Rennen wird im Bericht auf mehrere Minuten aufgeblasen. Ich habe auch aufgegeben, Sat1 zu schauen. Die stehen meiner Meinung nach kurz vor dem Abgrund. Keine neuen Ideen, kein echter Grund, den Sender einzuschalten, vieles wird kopiert von anderen Sendern und das auch noch schlecht. Und wenn man mal ein erfolgreiches Format wie "The Voice" einkauft, muss man sich die recht guten Quoten mit der "Schwester" Pro7 teilen.
So lange die Privaten denken, mehr Müll als Niveau senden zu müssen, zahle ich gerne die ÖR-Gebühren. Aber jeder soll das für sich entscheiden.