Hallo systim,
richtig, ich habe die Problematik im Thread über Blueradio thematisiert, aber die Antworten drehten sich vornehmlich um (im weitesten Sinne) Geschlechtliches. Entweder interessiert das Thema Splitfrequenzen also nicht oder es gibt wenige mit einer Meinung dazu.
Da Du explizit danach gefragt hast, hier meine Ansicht:
Für mich manifestiert sich der kleinstaatliche Regulierungs- und Mitbestimmungszwang von überbezahltem, unterbelichtetem Proporzpersonal aus Gebührenmitteln großzügichst finanzierter Landesmedienanstalten in der Vergabe von Sendelizenzen an mehrere Anbieter auf einer Frequenz. Wenn sich mehr Anbieter auf so eine Lizenz bewerben, bekommen sie mehr Geld (Ihr wisst ja, jede Bewerbung bei einer Landesmedienanstalt kostet kräfig Asche). Außerdem kann man dann bei noch mehr Bittstellern einen auf mächtiger Medienpolitiker machen, auch wenn bzw. obwohl man gar nicht versteht, wie Radio eigentlich funktioniert.
Interessengruppen die sich privat nicht mal auf ein Bier treffen würden, kommen schließlich zusammen, um Programm auf einer Frequenz zu machen. Das ist wirtschaftlich, gesellschaftlich, kulturell, kommunikationstheoretisch und medienpraktisch Schwachsinn. Diejenigen, die sich auf solche Regelungen einlassen, haben entweder das Bestreben, Frequenzen vom Markt zu nehmen ( X sagt: "besser ich geh mit den freien Radios hier zusätzlich auf Sendung, als wenn die Konkurrenz die Frequenz bekommt"), glauben den Splitpartner durch Alternativfrequenzen bald los zu werden oder haben keine Ahnung.
Man stelle sich vor, man liest die Brigitte, den Spiegel oder die Spex, sucht sich ein Thema im Inhaltsverzeichnis, schlägt die betreffende Seite auf und dort ist plötzlich statt dessen "Frau im Spiegel" eingeheftet. Unerklärlich, unsinnig, unverantwortlich, meint ganz privat persönlich die Jasemine.
<small>[ 28-05-2003, 23:49: Beitrag editiert von Jasemine ]</small>