AW: Gesetzl. garantiert: Kath. Kirche im Radio - Fortführung der Deutungshoheit?
Ich habe mich angemeldet, denn ich las hier einiges, was mir etwas 'gegen den Strich' geht, zb. die Behauptung, der Papst hätte vor dem Bundestag als Staatsoberhaupt des Vatikans gesprochen. Er hat sich dort ausdrücklich als Religionsvertreter, nicht als Staatsvertreter geäußert. Und dann wurde hier unter Hinweis auf eine Liste der Gastredner sogar behauptet, auch der Dalai Lama hätte dort gesprochen. Ich habe mir nun diese Liste angesehen, aber der Dalai Lama steht ja gar nicht auf der Liste. Hier ist noch einmal der hier gepostete Link:
http://www.bundestag.de/service/glossar/G/gastredner.html
Dann wurde sogar behauptet, es sei im Sinne unserer pluralistischen Gesellschaft, dass wir in den Medien, bezahlt von unseren Gebühren, Gottesdienste, geistliche Worte usw. anhören, merkwürdigerweise ohne regelmäßige Sendungen für die, die den Gottesglauben für einen gefährlichen Aberglauben halten. Und warum haben sie eigentlich kein Anspruch auf Gehör?
Ein weiterer Bereich betrifft die Freiheit sexueller Selbstbestimmung. Der Vatikan verweigert es laut WDR in der UN, wo er ja vertreten ist, sogar, der Resolution gegen die Diskriminierung homosexueller Menschen zuzustimmen. Katholiken machten vor einiger Zeit im kroatischen Split regelrechte Jagd auf ein kleines Grüppchen einer 'Parade' von Homosexuellen, in Allianz mit rechten Gruppen, warfen Steine und bespuckten die Teilnehmer. Das ist ja, im Bestreitensfall, alles im Internet dokumentiert.
Der sexuelle und psychische Mißbrauch von Kindern durch Geistliche ist ebenfalls dokumentiert und ist zwar auch vom Papst gewürdigt worden, aber nicht im Sinne einer weitergehenden Überlegung. Mit anderen Worten widmete er sich zwar einigen Opfern, aber nicht den Grundfragen der Sexualmoral, des Zölibats, der Frauendiskriminierung und der fehlenden Demokratie. Auf diese Weise führte sein mit so viel teurem Pomp aufgezogener Besuch in überhaupt keiner Angelegenheit zur Veränderung!
Leider darf ich ja nun die auf rund 30 Millionen Euro geschätzten Kosten des Besuchs als deutscher Steuerzahler anteilsmäßig bezahlen, obwohl ich diese Kirche ablehne. Warum zahlt der Papst seinen Besuch inklusive aller Kosten eigentlich nicht selbst?
Wenn es Ergebnisse gegeben hätte, über Mauern hinweg! Aber da gab es nichts in Richtung einer päpstlichen Hand für die Homosexuellen, Frauen, Geschiedene. Ein guter Beweis, dass das angeblich so liebevoll gemeinte Konzept des Nachfolgers von Petrus an Verlogenheit nichts zu wünschen übrig läßt, wenn es um das Bezahlen für diesen Pomp geht! Steht es denn nicht in den 10 Geboten: 'du sollst nicht stehlen'? Aber mir, dem Steuerzahler, darf man ja als dem Geldsklaven in die Tasche greifen.