Ich habe in den letzten Tagen hauptsächlich die WDR-Wellen WDR2, 1Live und auch WDR4 gehört. Warum? Weil der WDR in den letzten Tagen massiv und wie ich meine auch zu Recht kritisiert wurde für (inzwischen teilweise auch eingeräumte) eigene Versäumnisse bei der Berichterstattung, vor allem in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, jener Nacht eben, in der sich die Lage in vielen Teilen NRW’s dramatisch zuspitzte und zur jetzigen Flutkatastrophe führte.
Nun möchte ich dem WDR auch einmal ein großes Lob aussprechen. Der WDR hat seine Schlüsse gezogen aus der massiven Kritik, die auf ihn eingeprasselt ist, weil seit Donnerstag in der Früh berichten die obigen Radio-Wellen gefühlt durchgehend in stundenlangen Sondersendungen mit vielen Berichten, die einem nahe gehen, vielen Live-Schaltungen und Interviews, weiters werden Hilfsaufrufe und Hilfsangebote öffentlich gemacht und vieles mehr. Auch versucht man spürbar, bei Musikauswahl und der Art der Moderation sich dem Ernst der Lage angepasst doch etwas zurückzunehmen. Weil….jetzt als Radio-Moderator den fröhlichen Lila-Laune-Bären zu spielen mit andauernden Späßchen und dann noch die entsprechende Musik zu spielen wäre derzeit taktlos.
Heute, Sonntag vormittags, fand ich in WDR2 am eindrucksvollsten das Interview mit Margot Käßmann, welche - eigentlich wie immer - die passenden, für alle verständlichen Worte fand, welche Trost spenden und Hoffnung schenken sollten. Jetzt im Fernsehen hat mich sehr berührt unter anderem die Rede des Bürgermeisters von Schuld, der während selbiger seine Tränen auch nicht mehr halten konnte. Wenn man dies sieht, das ganze Leid der Leute sieht, die alles verloren haben, die nicht mehr wissen, wo sie überhaupt anfangen sollen, aufzuräumen, wo ganze Orte bzw. Ortsteile zerstört wurden, viele Menschen Tote zu beklagen haben und andere mit der Ungewissheit leben müssen, ob ihre vermissten Angehörigen noch am Leben sind oder nicht, relativiert sich vieles andere im Leben.
Jeder von uns kann nachdenken, ob viele Kleinigkeiten, die man als Problem wahrnimmt, wirklich ein Problem sind. Dies kann man in allen Bereichen so machen. So – wie ich meine – auch hier in den Radioforen.
Vielleicht sollte jeder von uns einmal nachdenken (Anm.: allen voran natürlich ich über mich selbst), ob gewisse Beiträge in der Schärfe sein müssen, in der sie letztendlich abgefasst wurden oder ob gewisse Beiträge überhaupt sein müssen. Oft einmal zeigt jemand seine Abneigung gegen bestimmte Radio-Moderatoren ganz unverblümt und nützt die Radioforen halt, um über selbige immer und immer wieder abzulästern (z.B. gefühlt ist dies monatelang immer wieder über Ex-Ö3-Moderatorin Verena Kicker im Ö3-Thread der Fall gewesen), gewisse Foren-Teilnehmer giften sich immer wieder bzw. immer öfters an, weil es halt oft nur noch ein Schwarz-Weiß-/Gut-Böse-Denken gibt, keine andere Meinung als die eigene akzeptiert wird, andere wiederum werden lächerlich gemacht, weil sie halt zum Beispiel gerne Schlager-Musik hören oder was weiß ich sonst, andere können in unzähligen Beiträgen über den Wetter-Werner ablästern (von dem ich persönlich bis vor kurzem nicht einmal gewusst habe, wer dies sein soll…..) oder über wenn auch sonst, etc.
Oft wird in epischer Länge zu eigentlich „auserzählten“ Themen weiter diskutiert, anstatt neue Threads zu neuen Themen zu schaffen. Jeder von uns könnte wieder einmal in sich gehen und schauen, ob es nicht interessante Radio-Themen gibt, die bisher zu kurz gekommen sind, über die es sich aber lohnen würde, etwas ausführlicher zu diskutieren.
Persönliche Anmerkung: Dies sollte jetzt von mir in erster Linie keine verbale Abrechnung mit allen bzw. allem sein, sondern es ist eigentlich mein dilettantischer Versuch eines Denkanstosses. Leider habe ich weder Literatur noch Journalistik noch Germanistik studiert. Deshalb hoffe ich, dass es trotzdem annähernd verständlich rüber kommt, was ich meine. Und…..ich werde in erster Linie mich selbst hinterfragen und überlegen, zu was ich in Zukunft meine Kommentare überhaupt noch abgeben werde und/oder ob ich am Stil meiner Kommentare etwas ändern kann oder soll.