Spitzname und Leumund für Presseausweise
Wollen Journalisten ihren Presseausweis verlängern, müssen sie künftig einen Strafregisternachweis erbringen
Mit in dieser Form neuartigen bürokratischen Hürden sehen sich Journalisten dieser Tage konfrontiert: Um ihren Presseausweis zu verlängern, müssen sie künftig einen Strafregisternachweis erbringen. Erst der "gute Leumund" erlaubt den amtlich beglaubigten Berufsnachweis.
"Eine Aufwertung des Presseausweises"
8000 Fälle muss das Innenministerium bearbeiten. "Eine Aufwertung des Presseausweises", beabsichtigte der Verband österreichischer Zeitungen (VÖZ): Bis 1990 stellte das Innenministerium aus, was von den Verbänden aus Datenschutzgründen stets kritisiert wurde. Seither gab es unterschiedlichste Verbandsausweise, die Exekutivbeamte etwa bei Demonstrationen mitunter nur ungern akzeptieren wollten. Um dem zu begegnen, einigten sich Kuratorium für Presseausweise und Innenministerium: Das Kuratorium haftet, das Innenministerium setzt wohlwollend seinen Stempel darauf. Der Ausweis ist damit amtlich.
"Geldbeschaffungsaktion"
Vorwürfe, wonach es sich bei dem 28,10 Euro teuren Leumundszeugnis um eine "Geldbeschaffungsaktion" handele, weist Michael Girardi vom Innenministerium zurück: Das Innenministerium bekäme davon nur 2,10 Euro.
Was manchen Medienvertreter besonders erbost, sind freilich einzelne Fragen am "Antrag auf Ausstellung einer Bescheinigung des Strafregistergesetzes". Dieser will nämlich neben sämtliche früheren Familiennamen auch "Spitznamen" wissen. (prie/DER STANDARD, Printausgabe vom 11.9.2003)
Wollen Journalisten ihren Presseausweis verlängern, müssen sie künftig einen Strafregisternachweis erbringen
Mit in dieser Form neuartigen bürokratischen Hürden sehen sich Journalisten dieser Tage konfrontiert: Um ihren Presseausweis zu verlängern, müssen sie künftig einen Strafregisternachweis erbringen. Erst der "gute Leumund" erlaubt den amtlich beglaubigten Berufsnachweis.
"Eine Aufwertung des Presseausweises"
8000 Fälle muss das Innenministerium bearbeiten. "Eine Aufwertung des Presseausweises", beabsichtigte der Verband österreichischer Zeitungen (VÖZ): Bis 1990 stellte das Innenministerium aus, was von den Verbänden aus Datenschutzgründen stets kritisiert wurde. Seither gab es unterschiedlichste Verbandsausweise, die Exekutivbeamte etwa bei Demonstrationen mitunter nur ungern akzeptieren wollten. Um dem zu begegnen, einigten sich Kuratorium für Presseausweise und Innenministerium: Das Kuratorium haftet, das Innenministerium setzt wohlwollend seinen Stempel darauf. Der Ausweis ist damit amtlich.
"Geldbeschaffungsaktion"
Vorwürfe, wonach es sich bei dem 28,10 Euro teuren Leumundszeugnis um eine "Geldbeschaffungsaktion" handele, weist Michael Girardi vom Innenministerium zurück: Das Innenministerium bekäme davon nur 2,10 Euro.
Was manchen Medienvertreter besonders erbost, sind freilich einzelne Fragen am "Antrag auf Ausstellung einer Bescheinigung des Strafregistergesetzes". Dieser will nämlich neben sämtliche früheren Familiennamen auch "Spitznamen" wissen. (prie/DER STANDARD, Printausgabe vom 11.9.2003)