Werte Kollegen/innen der funkenden, oder wenigstes am Rande damit betrauten, Zunft!
Vorab: Sorry, es scheint es würde etwas länger ...
Irgendwie ist es schon ein wenig erschreckend zu lesen, wie die "Elite der Medienberufe"
Intoleranz und bisweilen auch Inkompetenz
so offen praktiziert. Diese endlos Diskussion
über scheinbare Qualitäten öffentlich-
rechtlicher Sender vs dem Unvermögen auch recht erfolgreicher Privatfunker, ist so alt
wie das Duale System selbst; und dies'ist ja eigentlich noch soooo jung.
Will hier jemand ernsthaft behaupten, dass - z.Bsp.- MDR 1 informativer oder auch nur innovativer als ein vergleichbares ( wenn es das überhaupt gibt ) Privatprogramm ist, oder das NRJ wirklich weniger tiefsinniger sei, als sein ö-r- Pendant ? Nicht wirklich, oder ?
Das die Beteiligten, gemeint die "Frontschweine", weder in dem einen noch anderen Lager prinzipiell dämlicher als ihre Mitbewerber wären, ist wohl auch nicht wirklich anzunehmen. "Sesselfurzer", "vom grünen Tisch Entscheider", kurz fehlbesetzte Leitungspositionen gibt's hüben wie drüben.
Nun könnte man ein altes deutsches Sprichwort zitieren, welches da sagt "wessen Brot ich ess', dessen Lied ich sing", um die Meinung einiger Diskutanten hier leichter zuzuordnen. Aber auch "der Eine liebt den Nachttopp, der andere 'was drinne ist", würde zumindest die berühmte und niemals objektiv zu beantwortende Geschmacksfrage stellen. Aber auch das scheint hier nicht allein der Fall.
Das der Privatfunk allgemein zu Zeit sicher in einer gewissen Innovationskrise steckt, ist - zumindest für einige Programme - ganz sicher zutreffend.
Das allerdings dieser Umstand ausschließlich auf die "Bodenständigkeit" der ö-r Anbieter
zurückzuführen ist, scheint dagegen sicher nicht unbedingt zutreffend.
Wäre es, um mal eine bescheidene Frage zustellen, nicht zweckmäßiger die Frage nach
Qualität und Erfolg zunächst in jedem Lager selbst zu stellen und zu beantworten, um dann
hiernach aufeinander loszugehen ?
Da ich beide Lager sehr gut kenne, darf ich den freundlichen "Forumanten" hier sagen, dass es auf beiden Seiten massive und kontroverse Auseinandersetzungen über mögliche "Einführungen dieser und jener scheinbarer Vorteile des jeweils anderen Lagers" gibt.
Ich bitte auch daran zu denken, dass kein einziger von Euch so Radio hört, wie es der
Durchschnittshörer tut. Und dieser, also der Durchschnittshörer wie auch immer er geistig strukturiert sein sollte, der entscheidet.
Ob nun tatsächlich, oder nur/nun demoskopisch hochgerechnet. Denn ob ein Hörer tatsächlich ein Programm hört, bekommen wir in der MA doch lediglich als Wahrscheinlichkeitswert vermittelt. Und hierbei mit einer einge- räumten Fehlerqute von rund 7%. Was widerum sieben Prozent ausmachen können, darf jeder selbst für sein Sendegebiet ausrechnen.
Wenn wir nunmal die MA als DIE Währung für
( nur ca ein Drittel aller ) Stationen nehmen, dann relativiert sich die Frage nach "Was ist dann Erfolg im oder mit Radio" ohnehin.
Da zermartern sich alle die Köpfe über "Erfolg" aufgrund vorliegender "aktueller" Zahlen, die so aktuell sind, weil sie ja erst vor drei bis sechs Monate zusammengtragen worden sind. Dann wird die Schuld im Format oder im anderen System gesucht. Macht das Sinn ? Hiess oder heisst es nicht "sag' dem Hörer was kommt, nicht (nur)was war".
Es wird über Erfolg, Mißerfolg und sich daraus ergebender Rückschlüsse und Konsequenzen, aufgund von "altem" Zahlenmaterial aufeinander losgehackt.
Auch in diesem Forum. Schade, weil es dann
auch noch - teilweise - richtig persönlich wird.
Ich vermisse ein wenig die Innovationen
aller Protagonisten hier. Wo sind denn die
"geilen" Vorschläge für konkrete Aktionen, Maßnahmen usw. ? Ok, die würden dann vermutlich gnadenlos abgekupfert und als "eigene" Idee verbraten werden, mag sein.
Aber wenigstens sollte dann über Gewesenes
als Denkanstoß für Künftiges philosophiert werden. Ob's nützt - keine Ahnung, aber 'n Versuch wär's wert.
Nach dem Motto: Wir hatten gerade 'ne geile Aktion, schlagt sie mal bei Euch vor, oder so. Geklaut wird doch sowieso, aber hierbei
würden nicht immer halbherzige Schnellschüsse
'rauskommen. Übrigens auch bei Claims usw.
Irgendwie sind doch alle einig, dass es unterschiedlichere Formate mehr Sender, aber weniger Veranstalter, geben wird und
der Trend zu Talk und Infotainment einen ähnlichen oder auch höheren Stellenwert
als "klassische" Musikboxen haben könnte.
Mit einer Veränderung der Erhebungsmethodik ( irgendwann wird's kommen ) werden wir dann
auch einen echten Überblick über aktuelle
Marktverhältnisse bekommen. Ok, Zukunftsmusik, aber immerhin Musik. Und darüber sind doch alle einig, Musiksender
wird's immer geben. Alles in allem sind's doch spannende Ausichten, oder ?
In diesem Sinne wäre es schön, weniger Beleidigungen und dafür mehr "Hirnschmalz",
oder wenigstens fiese Gerüchte
lesen zu dürfen.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Beste Grüße in die Runde
U.S.