Das Ding in Aachen ist gelaufen. Leider! Hoffe nun, dass Uli Hürter in Berlin weiterverhandelt:
Radio Aachen droht die Sendepause
Aachen. Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, ist es um die beiden Lokalfunksender «100,eins - Radio Aachen» und «Antenne AC» geschehen.
Nach AZ-Informationen hat sich die Veranstaltergemeinschaft (VG) von «Antenne AC» am Montagabend nicht darauf einigen können, den süddeutschen Sender «Sunshine Live» als neuen Betreiber ins Boot zu holen.
Die Radiomacher aus Baden-Württemberg waren in erster Linie an «Antenne AC» interessiert, hätten aber auch Radio Aachen am Leben erhalten. Zwar hat die VG sich noch einmal auf Donnerstag vertagt, die Tendenz ging jedoch offensichtlich gegen «Sunshine».
Antenne AC wollte keine Techno- und House-Musik
«Die Sache ist für uns gegessen», sagte «Sunshine»-Geschäftsführer Ulrich Hürter am Dienstag auf Anfrage. Dabei habe man ein komplettes Konzept auf den Tisch gelegt. Ihm tue es nun um die Mitarbeiter leid, so Hürter.
Die VG konnte sich zu dieser Lösung vor allem deswegen nicht durchringen, weil «Antenne AC» weitgehend das süddeutsche Programm - geprägt von Techno- und Housemusik - übernehmen sollte. Fünf Stunden lokales Programm pro Tag sah das Konzept vor. Radio Aachen sollte sein bisheriges Programm weiterfahren.
Damit steht zumindest wohl fest, dass es Radio Aachen am 1. Oktober - wenn das vorläufige Insolvenzverfahren endet und die Gehälter der Angestellten nicht mehr gezahlt werden können - nicht mehr geben wird.
Ein weiterer Interessent, der beide Stationen weiterführen würde, ist nicht in Sicht. So legten die Mitarbeiter von Radio Aachen im Funkhaus in Würselen am Dienstag denn auch weitgehend die Mikrofone aus der Hand. Moderiert wurde kaum noch, Lokalnachrichten fielen aus. Am Mittwoch soll es um 12.30 Uhr eine Betriebsversammlung geben.
«Dann werden wir ja endlich unsere Kündigungen erhalten», sagte ein Mitarbeiter am Dienstag verbittert. Man habe in den vergangenen Wochen kaum Informationen erhalten.
Und: «Ein Wahnsinn ist das, dass einige Leute - nur weil ihnen das Musikprogramm nicht passt - die Sache vor die Wand fahren lassen.» Für das Kreisradio soll es hingegen noch Denkmodelle geben. Die Mitarbeiter gingen am Dienstag normal an die Arbeit.
Insolvenzverwalter: So etwas tut man nicht ungestraft
Jörg Zumbaum, Insolvenzverwalter der bisherigen Betreiber «Dornier Medien», schüttelte am Dienstag nur noch mit dem Kopf.
Er sei bei der VG-Sitzung am Montag «nicht erwünscht» gewesen und sei ihr deswegen fern geblieben. Nur einen Satz sagte er dazu: «Wer ein solch komplettes Konzept ablehnt, tut dies nicht ungestraft.»
Nach AZ-Informationen wird auch auf Stadt Aachener Seite über mögliche juristische Schritte und Schadensersatzklagen gegen die Kreisseite nachgedacht.