Also ich kenne das Ding freilich nicht. Ein Außenwiderstand von 80 Euronen erscheint mir auch verdammt hoch für eine solch windige Angelegenheit. Warum?
Stefan erwähnte es schon:
Es wird immer auch "verschluckt".
Richtig!
Keine Frage: Vor den tieffrequenten Druckwellen der Explosivlaute mag das Konstrukt schützen. Allerdings dämpft es vergleichsweise stark den Schalldruck ausgerechnet in Einfallsrichtung. Bedenkt man nun, dass eine Niere dort dahinter hängt, kann man sich leicht vorstellen, was der Wandler dann "hört", denn seine Empfindlich nach den Seiten und hinten lässt mit dem Schaumstoff vor der Front nur unwesentlich nach. Man "plättet" die Niere also und verformt sie dadurch noch ungünstiger, als sie naturgemäß schon ist. Hinzu kommt, dass eine Niere nicht linear ist, der abgebildete Frequenzgang bei Einfall des Schalls abseits der Einsprechrichtung also auch noch verzerrt wird.
Das müsste also reichlich komisch klingen, vor allem dann, wenn die Raumbedingungen nicht optimal sind (man bedenke zum Bleistift TFT-Wände an Moderationsplätzen).
Außerdem erscheint mir die Fläche auch etwas zu klein.
Ich empfinde meinen Riesen-Damenstrumpf-Popscreen (Gesamtdurchmesser knapp 18 cm) vor der Nase zwar auch nicht gerade als angenehm, aber er hat sich als akustisch am transparentesten und effektivsten bewährt und hat nur ein Viertel an finanziellem Aufwand bedeutet.
Ein offenporiger Schaumstoff-Windbeutel macht nur Sinn, wenn er den Wandler umschließt, also physikalisch ähnlich wie ein Collin-Körbchen wirkt. Aber da kann man für hochwertige Teile aus entsprechend gutem Material, das akustisch weitgehend transparent ist, ja auch verdammt viel Geld lassen.
Wenn das im Eingangspost verlinkte Teil einen Hype auslöst, dann vermutlich primär deshalb, weil die Käufer den hohen Preis mit einem hohen Gegen- bzw. Nutzwert assoziieren. Das dem so ist, möchte ich bezweifeln.