AW: Kreativität, Humor und Schlagfertig eher hinderlich beim Radio
Ich denke auch, dass eine gewisse Grundausbildung sicherlich kein Nachteil sein kann, aber das richtige Handwerk lernt man dann trotzdem beim Radio selbst. Bei uns sind die meisten dann über ein Praktikum zu einem fixen Job gekommen und ich habe bisher glücklicherweise immer bei Privatsendern gearbeitet, die dann doch auch immer wieder ein bißchen etwas in vielversprechende Leute investiert haben.
Ein paar Stunden bei der Schule des Sprechens waren wenigstens immer drinnen, wobei ich auch sagen muß, dass man auch damit vorsichtig sein soll. Eine gewisse Ausbildung der Stimme und des Atems ist schon wichtig, aber speziell bei der Schule des Sprechens, wo meist Alt - ORF - Sprecher unterrichten, kann in Richtung Moderation schon auch einiges verbockt werden, weil heutzutage ja niemand mehr richtig nach der Schrift und extrem überbetont moderiert. Das paßt kaum mehr in ein Format, abgesehen davon, wenn jemand zu den News will.
Mir hat man nachher gesagt, ich soll die Hälfte davon wieder vergessen, weil das meine Natürlichkeit bei der Moderation verdirbt.
Einige Privatsender sind außerdem in der Priovatsenderpraxis zusammengeschlossen, wo auch von uns regelmäßig Mitarbeiter hingeschickt werden. Das kann man auch privat machen, da ist aber halt nicht ganz so billig.
http://www.privatsenderpraxis.at
Generell würde ich auch jedem aber zuerst empfehlen, der zum Radio will - Walther von La Roche - Radiojournalismus zur Vorbereitung und als Grundlage lesen, dann ein Praktikum machen und der Rest ist "Learning by Doing".
Auf jeden Fall muß man aber immer weiterlernen wollen, schon alleine deshalb, weil es bei jedem Sender andere Dinge zu beachten und einen anderen Stil, eine andere Arbeitsweise gibt.