AW: Lokalnachrichten aus der Konserve?
Die NRW Lokalnachrichten sind technisch wie folgt realisiert.
Zunächst muss man beachten, dass es zwei unterschiedliche Arten der Lokalnachrichten gibt.
Methode 1:
Die Nachrichten werden aus einem Selbstfahrerstudio (das zummindest in Münster "Autarkstudio" heißt) gefahren. In dem Fall gibt es keine Beiträge, sondern nur die reinen Nachrichten (Das Wochenende bildet die Ausnahme, dann werden auch von dort die NaMis (Nachrichtenminuten = Beiträge) abgespielt.
Methode 2:
Die Nachrichten werden aus der Technik gefahren. In dem Fall geht der Redakteur/Nachrichtensprecher in das Studio und ein Techniker fährt die Nachrichten, inclusive der NaMis.
Zunächst muss man wissen: Das Hauptstudio stellt für alle Lokalstudios das selbe Übernahmesignal zur Verfügung. Um halb fährt dann das entsprechende Studio (Köln bzw. Dortmund) die Nachrichten. Wenn die Weltnachrichten fertig sind kommt der "WDR - Regional" Jingle. Der wird auch von dem gerade sendenen Studio abgespielt. Gleichzeitig bekommen die Lokalstudios einen Fernmeldebefehl. Wenn der Jingle zu Ende ist, wird das Bett gespielt, dass man am Ende der Nachrichten (vor den Verkehrsmeldungen) immer hört.
Jetzt haben wir ja die zwei Methoden:
Bei Methode 1 geht der Redakteur vor den Nachrichten in das Autarkstudio, dreht den Schlüssel um und setzt sich den Kopfhörer auf. Er hört dann das Programm, dass auf dem Sender läuft. Ist der Schlüssel umgedreht läuft alles automatisch: Die Technik (nicht die Abteilung, sondern die Geräte) blenden das Signal nach dem Nachrichtenjingle (auf den Fernmeldebefehl hin) das Signal aus. X Sekunden vor den Verkehrsmeldungen wird die Übernahmeleitung langsam wieder hoch gefadet. Das Signal für dne Redakteur sich zu beilen (Der hat natürlich auch eine Stoppuhr, die - soweit ich weiß - automatisch startet)
Bei Methode 2 sitzt der Redakteur in dem Sprecherraum des "richtigen" Studios (komplett mit Regie usw.). Der Techniker setzt den Abhörpunkt auf den UKW-Empfänger und zieht den Übernahmefader hoch. Erst dann dreht er den Schlüssel, und schaltet das Studio damit quasi in den Sendeweg. Wenn der Nachrichtenjingle gespielt worden ist, dann zieht er den Übernahmefader runter und macht das Mikro auf. Der Redakteur ließt wie gehabt siene Nachrichten und der Techniker startet passend die NaMis. Beide sehen an einer Stoppuhr wie viel Zeit noch ist. Wenn alles gut geplant ist, dann ließt der Redakteur die Nachrichten und gibt dem Techniker irgendwann das Signal zum hochfaden. Ist das geschehen, dreht der Techniker den Schlüssel wieder um und man hört wieder das Hauptprogramm.
Wenn der Redakteur sich verplant hat, merkt der Techniker das ja (Stichwort Stimmmelodie" und zieht den Fader langsam hoch, bzw. meldet sich wärend einer NaMi per Talkback. Der Redakteur muss dann schnell umdisponieren und dann hört man dieses "Mehr Nachrichten aus dem Münsterland gibt es unter wdr-muenster.de".
Eine FAQ noch: "Warum hören die Redakteure und der Techniker das UKW Signal ab?"
Im "Notfall" kann das Hauptsudio die Lokalstudios aus der Leitung shcmeißen und selbst wieder auf den Sender gehen (zum Beispiel bei einem Falschfahrer). Das habe ich zwar noch nie erlebt - soll aber möglich sein.
Liebe Grüße