Die einen sind begeistert, wenn "ein sehr breiter Kulturbegriff abgedeckt wird", anderen wiederum geht das zu weit. Ich kenne mehrere Kulturfunk-Hörer, die mit der doch sehr extremen Breite des Gebotenen (im schnellen Wechsel) nicht sonderlich glücklich sind.
Dabei ist Figaro da ganz harmlos. Bei Deutschlandradio Kultur laufen erst Pankow, um dann
die Akademiker mit Kunstlied zu verstören (von der CD, deren Cover für die Spießer schon „softpornographisch“ ist).
Beides bei Figaro völlig undenkbar. Die dortigen Vorgaben für das Tagesprogramm würden mich wirklich mal interessieren, denn so wie es sich anhört, dürfen da nicht eine Sekunde E-Gitarre und auch nicht eine Sekunde klassischer Gesang vorkommen. Hart durchformatiert, in beide Richtungen. Das Wort „Kulturdudler“ habe ich in diesem Zusammenhang auch schon gelesen.
Die Nutzung als wohlfeile Muzak im Bureau schlägt sich dann eben auch bei den Marktanteilen nieder, gerade auch im Vergleich zum Deutschlandradio Kultur, das in Teilen von Figaroland ebenso flächendeckend auf UKW zu empfangen ist. Walte nur Hugo, daß es dort zwar zu einer
sicher angezeigten Feinjustierung kommt, aber nicht das nächste Programm platt, platt, seichtgebügelt, alles punky gottseidanky ...
Ich beginne ganz langsam, mich anderem als Rock/Pop zu öffnen
Und was hat das Radio dazu beigetragen? (Rhetorische Frage.)
Damit wären wir dann wieder bei Radio Brandenburg. Unvergessen die spürbar verbitterten, in der Endzeit in der Baracke gesprochenen Worte: Na, wollt ihr nochmal richtig schräg sein, bevor das dann alles schön klingen muß?
So, wie es das heute bei Figaro tut.
Eine "Trennung" dergestalt, daß der MDR eine UKW-Kette (na, welche wohl?) dem Prollfunk entzöge und darauf eine Art zweites Figaro (also ein zweites gehobeneres Programm) veranstaltete, das sich schwerpunktmäßig eher dem widmet, was im Bereich Popkultur abläuft
Sehe ich kritisch, nicht zuletzt auch, nachdem es beim seligen Radio Brandenburg diese Trennung so gerade nicht gegeben hat. Der immer schlimmer werdenden Tendenz, daß jeder für sich in seiner Sparte verblödet und für überhaupt nichts neues mehr offen ist, muß man nicht noch weiter Vorschub leisten.
für erwachsene Menschen (nicht wie zunehmend bei Radio Eins für etwas ganz anderes...)
Was durchaus überrascht, nachdem das Anfangsstadium als zweites Programm von Fritz eigentlich seit bald einem Jahrzehnt überwunden schien.
Vielleicht gelänge dann sogar, MDR Klassik ohne Abstriche inhaltlich in Figaro aufgehen zu lassen und somit erstmals einem relevanten Hörerkreis (UKW!) zugänglich zu machen.
Man müßte sich ohnehin mal anschauen, inwieweit das überhaupt ein richtiges Programm ist. Wenn ich das richtig sehe, hat Karl Friedrich noch immer nur den Titel „Projektleiter“.
Und das „aufgehen lassen“ (dort, nachdem es immerhin sogar eine rudimentäre UKW-Verbreitung gab) kann man beim Hessischen Rundfunk ja bestaunen.
Wenn man in "Semper 2", der eigentlichen Probebühne der Semperoper, den Opernsängerinnen auf 2 Meter gegenübersitzt und einfach akzeptieren muß, wie Feindbilder und falsche Vorstellungen zusammenbrechen
Das hätten wir jetzt aber nicht von Dir gedacht.
Alle Bereiche der Kultur aber in eine Welle pressen zu müssen, weil die Anstalt der Meinung ist, hauptsächlich dafür zu existieren, dem Privatfunk mit seinen eigenen Mitteln Konkurrenz zu machen, das geht nur mit starken Einschränkungen auf allen Seiten. Sehe ich zumindest so.
Eine Einschränkung ist dabei natürlich unstrittig: Die der Sendezeit. Siehe wiederum beim Hessischen Rundfunk und dessen Resterampe namens hr2, zu der ja nun auch noch Teile des inzwischen zum gepflegten Oldiedudler konvertierten Programms entsorgt wurden.
K6, frag doch mal nach, wie es zur Kürzung kam
Habe keinen V-Mann im Glashaus. Frag' doch Deine.
Wie: Sie werden halt über der Aufzeichnung gesessen und sich gedacht haben, jetzt machen wir das mal schön. Es gab auch noch einige andere Schnitte, und in der Veranstaltung war schon angekündigt worden, man werde allfällige Huster und Nieser natürlich rausschneiden. Die in Rede stehende Kürzung fiel als einzige dann aber inhaltlich auf, weil ein ganzer, in Erinnerung gebliebener Gedankengang fehlte. Herzlichen Glückwunsch!
(oder: ob man bei den Organisatoren der öffentlichen Veranstaltung diesbezüglich überhaupt angeklopft hat)
Dürfte auszuschließen sein, denn von der Seite aus hätte man zuallererst etwas anderes rausnehmen lassen, das sehr wohl über den Sender ging.
Sowohl Webseite als auch EPG wiesen 1 Stunde Laufzeit aus [...] Das Teil lief dann auch etwa 1:25 oder so.
Leider kein Einzelfall.
Die Sendung, die bis letzte Woche „Figaros Nachtmusik“ hieß (jetzt halt „MDR Figaro Nachtmusik“; der tolle Gag mit Figaros Dingsdabummsdas ist mit im Orkus der Corporate Identity gelandet), scheint ohnehin eher ein Zeitpuffer bis Mitternacht zu sein. Womöglich kommt das in der Form sogar laufend vor. Müßte man sich mal anschauen.
Und ja: Ich finde es unmöglich, daß sie im Glashaus offensichtlich nicht in der Lage sind, ihre Programmvorschauen aktuell zu halten.
Das Thema setzt sich dann weiter fort, wenn man sich einmal anschaut, in welcher Form sog. soziale Medien eingebunden sind. Nämlich primär als verlängerter Ausspielweg. Ich kann da nichts entdecken, das man als Einladung zum Dialog ansehen könnte. In dieser Community (die ohnehin schwer nach Abfallprodukt von Sputnik aussieht) unterhalten sich auch nur eine Handvoll Hörer miteinander, so zumindest der erste Eindruck, wenn man einen Blick darauf wirft.
Aber das führt hier wohl langsam alles viel zu weit ...