AW: Medien verblöden Jungs
Interessanter Link, Tom.
Um ein aktuelles Beispiel zu verwenden: Wenn wir uns die Seiten der Internetradios anschauen, über die wir uns hier in letzter Zeit ereifert haben, und dazu bedenken, daß die selbsternannten "HP-Masters", "Cheftechniker" und "Sendeleiter" in den meisten Fällen junge Männer sind, dann kommt mir das alles sehr schlüssig vor. Wenn ich jedoch sehe, welch kreativen orthographisch-grammatikalischen Sondermüll sehr wohl auch Studentinnen zu produzieren willens und in der Lage sind, dann relativiert sich dieser Eindruck wieder recht flott. Belassen wir es einfach einmal bei der Erkenntnis, daß das Schlagwort "Bildungsnotstand" durchaus aktuelle Berechtigung hat. Aber das wußten wir doch schon, oder? Schlimm ist heute bloß, daß selbst Leute, die dumm wie Knäckebrot sind, sich zu Höherem berufen fühlen.
Eine wie in dem Artikel genannte Vernachlässigung der männlichen Schüler halte ich in der Tat für mitverantwortlich. Wahrscheinlich wird es allmählich Zeit, die an einigen Punkten übertriebenen Feminisierung von Sprache und Gesellschaft sehr gründlich und kritisch zu überdenken. Ich nehme in Kauf, daß mir eventuell mancher vorwerfen wird, Deutschland habe wichtigere Probleme zu lösen. Die Verzahnung dieser und anderer Themen miteinander sollte aber meines Erachtens nicht unterschätzt werden.