AW: Modifizierte Intros mit Stations-Bezug
Man stelle sich vor, man rezitiere in einem Kulturradio beispielsweise Gedichte von Goethe und bastele vor das Gedicht noch ein paar Verse, die den Kultursender auf's Schild hebt im Stile von Goethe, nur nicht ganz so gut...
Freilich ist das gut produziert, ich finde es aber trotzdem schrecklich. Der Musiktitel wird so entstellt mit einer Parodie auf den gerade laufenden Titel, die Parodie aber ist nicht der Feder der Produzenten entsprungen, sondern einem Radio-PR-Studio. Was bleibt von Songs eigentlich noch übrig, wenn sie
a) gepitcht
b) gecuttet
c) durch Ramptalk "verhunzt"
d) durch senderseitiges Ausfaden, sofern der Song nicht schon gecuttet ist
e) durch solche gesungenen Intros
derart verhunzt ist? Am Ende bin ich evtl. froh, den Titel original einmal von CD so zu hören, wie sich Produzent, Interpret und Komponist diesen Song eigentlich vorgestellt hatten. (Aber nur, wenn ich den Titel noch nicht satt gehört habe!)
Ich habe so den Eindruck, dass der ein oder andere Privatradio-Moderator so in dem ultra coolen Sound mit noch mehr Speed, Bumms und wasweißichnichtnoch beballert wird, ohne den Blick für das Eigentliche zu behalten. Aber so ist es beim Privatradio überall: Es muss fetzig klingen, egal, ob das Produkt, was gesendet wird, noch ansatzweise was mit dem zu tun hat, was sich die Urheber/ Autoren eigentlich vorgestellt hatten.