Musik-Sendungen in der ARD-Audiothek nachhören

[Adolar]

Kann jemand erklären, warum manche redaktionell gestaltete Musiksendungen in der ARD-Audiothek herunterladbar sind und bei anderen diese Funktion ausgegraut ist?

Gibt es verschiedenen Preis-Modelle bei GEMA & Co., die das begründen könnten? Oder liegt das an den Sendern, die nicht wollen, damit sich jemand benutzerfreundlich ein eigenes Archiv anlegt?

 

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GEMA Tarif: Musiknutzung in Podcasts - gema.de

Hier finden Sie Informationen zur Musiknutzung in Podcasts. Erfahren Sie, welcher Tarif gilt und melden Sie Ihre Nutzung direkt online an.

www.gema.de

Viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Erkenntnisse

Bei bis 10 Minuten Musik und bis 10.000 Abrufen sind schon mal 50 Euro fällig. Je mehr Abrufe, desto teurer. Radiosender haben ja kein primäres Interesse, Musik im Podcast zu verbreiten.

Interessantes Thema allemal.

 

[Adolar]

Abrufe haben doch aber nichts mit der Download-Option zu tun. In der GEMA-Tabelle kann ich nicht erkennen, dass man dafür einen Aufschlag zahlen müsste. Glaubt ihr, dass die ARD-Sender nach dieser Tarifen abrechnen? Das ist doch eher was für Krümel-Podcasts.

 

[Südfunk 3]

Das hat nichts mit der Gema zu tun, sondern mit der GVL.

 

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Oh doch!

 

[grün]

Radiosender haben ja kein primäres Interesse, Musik im Podcast zu verbreiten.

Naja, wenn ich bedenke, dass der SWR1 BW Musikclub bis rückwirkend Mitte Februar abrufbar ist, hab ich da meine Zweifel. Da ist die Musik vollständig enthalten.

Aber in diesem Fall ist es ja nur "Streaming" der Sendung. Und ob ich die Musik jetzt bei Youtube streame oder halt enthalten n der Sendung, macht für mich keinen Unterschied.

Und die Sender haben die GEMA ja schon bezahlt. So weit ich weiss, ist das eine Pauschale, die die Sender entrichten müssen.

 

[Südfunk 3]

Oh doch!

Stimmt. Ich hatte zu stark verkürzt. Es muß etwa heißen:

Der Gema ist es ziemlich wurscht, ob gepodcastet wird, solange die eingeworfenen Gebühren stimmen. Die GVL jedoch reagiert allergisch auf Podcasts und dergleichen, da es in deren Interesse liegt, möglichst viele Tonträger zu verkaufen.

 

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Nachtrag:

Die ARD zahlt einen festgelegten, jährlichen Betrag für die lineare Ausstrahlungen. GEMA verteilt nach Wellen-Koeffizient an die Beteiligten. Für Podcasts zahlt ARD ebenfalls eine Pauschale. Im Vergleich zu den dreistelligen Millionen-Kosten an GEMA sind die Podcast-Kosten eher Peanuts.

Die exakten Zahlen in Erfahrung zu bringen klären wir noch. Und auch, ob es finanziell relevant ist, ob Podcasts eine Download-Funktion bieten oder nicht.

GVL nimmt die Rechte ausübender Künstler (nicht Autoren) wahr. Auch sie werden in geringem Maße aufgrund Aufführungen/Sendungen beteiligt. In nochmals weit geringerem Maße also auch an Podcasts. Da springt nicht einmal kalte Vorspeise bei heraus.

da es in deren [GVLs] Interesse liegt, möglichst viele Tonträger zu verkaufen.

Nein. GVL und GEMA haben solche Interessen nicht. Sie nehmen jeweils die Leistungsschutz-, resp. Urheberrechte ihrer Mitglieder wahr, egal, wie oft gesendet, aufgeführt, gestreamt, verkauft oder vervielfältigt wird - und beteiligen ihre Mitglieder nach den Vertragskonditionen.

 

[Südfunk 3]

Die GVL vertrit

Nein. GVL und GEMA haben solche Interessen nicht.

Die GVL vertritt sehr wohl die Interessen der, Zitat: „Tonträgerhersteller*innen“. Siehe hier. Und die GVL ist es eben, die Tonträgerkopien, musikboxartige Abrufe (vulgo „Podcast“), Ankündigungen oder Wiederholungen von Titeln, freistehende Titel usw. scheut wie der Teufel das Weihwasser bzw. strengstens reglementiert.

 

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Naja, "Interesse" (woran? Am Geldverdienen? nein) ist das falsche Wort. Richtig ist, auch Tonträgerhersteller und Labels lassen ihre Leistungsschutzrechte durch die GVL wahrnehmen. Sie spricht nicht einmal Recht, wenn sich zwei Beteiligte uneins sind. Da sagt sie: "Einigt Euch mal hübsch selbst und wenn das geschehen ist, verteilen wir Gelder entsprechend". GEMA handelt übrigens auch so.
Die GVL-Erlöse an Mitglieder bei Podcasts mögen vorhanden sein, zu linearer Sendung vergleichsweise minimal. Wie gesagt, genaue Zahlen müssen noch recherchiert werden.

Ansonsten scheut keine Verwertungsgesallschaft etwas wie der Teufel das Weihwasser. Die Nutzung ist - richtig - stark reglementiert und die Beteiligungen werden nach gemeldeten Daten und laut Vertrag ausgeschüttet. Nicht mehr und nicht weniger.

Um auf den Anfang zurückzukehren: Der ARD ist es piepegal, an wen ihre vertraglich abgeführten GEMA- und GVL-Kosten letztlich ausgeschüttet werden. Aus ARD-Sicht: Wir haben pauschal bezahlt und basta.
Viele Kreative in Deutschland fordern immer wieder, dass mehr deutsches Copyright gesendet werden soll, damit mehr Geld im Lande bleibt. Auch das ist dem Radio piepegal, aber wieder ein ganz andere Geschichte.

 

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Kann jemand erklären, warum manche redaktionell gestaltete Musiksendungen in der ARD-Audiothek herunterladbar sind und bei anderen diese Funktion ausgegraut ist?

Das war die Anfangsfrage.
@Adolar: Hast du bitte jeweils ein Beispiel mit Link?

 

[Adolar]

@Adolar: Hast du bitte jeweils ein Beispiel mit Link?

Herunterladen erlaubt:

Blues'n'Roots - mit Harry Belafonte

Belafonte Sings The Blues (Sendung vom 23.6.)

www.ardaudiothek.de

Herunterladen nicht erlaubt:

50 Years After: Linda Ronstadt - "Don't Cry Now"

Nach semi-erfolgreichen Jahren als Alternative-Country-Sängerin nahm die Karriere von Linda Ronstadt 1973 Fahrt auf, als sie mit "Don't Cry Now" erstmals auf David Geffens Label "Asylum Records" veröffentlichte und sich damit dem in dieser Zeit sehr populären Country-Rock zuwandte. Größtenteils...

www.ardaudiothek.de

Der Geheime Garten des Jazz Extended Version: Ganimian

Chick Ganimian, ein Virtouse auf der orientalischen Laute Oud, versuchte 1959 mit seiner Combo aus der Welt der amerikanischen Wasserpfeifen-Cafés und der "Ameraba"-Szene US-orientalischer Bands auszubrechen. Sein Trick: eine großzügige Dosis Jazz!

www.ardaudiothek.de

Hier noch ein Beispiel einer über 30 Minuten langen Sendung zum Herunterladen:

Queens Of The Stone Age - Special zum neuen Album "In Times New Roman…"

"In Times New Roman…", das heute erschienene, achte Studioalbum der Queens Of The Stone Age, soll laut Sänger und Texter Josh Homme, der in den letzten Jahren offenbar einiges an persönlichen Verlusten und (Herz-)Schmerzen ertragen musste, folgerichtig auch ein Album voller Narben und Schrammen...

www.ardaudiothek.de

 

[chapri]

Rechteinhaber können über Exklusivrechte, Erst-, Zweit- und Drittverwertungsrechte oder nachrichtliche Berichterstattungsrechte frei entscheiden. Götz Alsmann bspw. gräbt gelegentlich Sachen aus, deren Rechtevergabe nicht mehr nachzuverfolgen ist...

 

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Rechteinhaber Musik auch gegenüber der ARD?

Muss hier im Beispiel der hr2 und der BR angefragt haben? Bei wem?
Sehr spannend Deine These, @chapri

 

[chapri]

Vorsicht ist besser als Spannung, glaube mir! Aber ich gebe weiter an Dich - Du bist ja noch eine Antwort schuldig

 

[count down]

Das Belafonte-Ding von @Adolar ist - stelle ich gerade fest - ist eine Sendung, das Ronstadt-Ding ist ein Podcast. Wir tasten uns heran.

@chapri: Eine Antwort worauf?

 

[Adolar]

Das Belafonte-Ding von @Adolar ist - stelle ich gerade fest - ist eine Sendung, das Ronstadt-Ding ist ein Podcast. Wir tasten uns heran.

Welchen Grund könnte es aber geben, etwas nicht unter den Podcast-Bedingungen in die Audiothek zu stellen? Dort ist inhaltlich kein Unterschied zu erkennen. Es sind alles Sendungen, die so 1:1 im Radio gelaufen sind.

 

[chapri]

@count down ... auf Frage 1 von Post 1 ...

 

[count down]

Lieber @chapri: Ich bin ja nicht der, der explizit gefragt wurde und suche selbst nach Antworten. Insofern bin ich für nichts "schuldig". Gibt es niemand hier, der der Antwort näher kommen könnte?

Es sind alles Sendungen, die so 1:1 im Radio gelaufen sind.

Tatsächlich? Weißt Du bei Ronstadt zufällig, auf welcher Welle des BR und wann?

 

[Tatanael]

Tatsächlich? Weißt Du bei Ronstadt zufällig, auf welcher Welle des BR und wann?

Bayern 2 Nachtmix am 3.6.2023, war aber wohl eine Wiederholung vom 14.2.23.