• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o. ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

Musik (und anderes) von der KI

Radiokult

Benutzer
Aufgrund der musikalischen KI-Ergüsse im Thread über die Radioforen und einem Fachvortrag in Bezug auf KI, den ich kürzlich mitverfolgen konnte, drängt sich mir eine Frage auf, die nur indirekt mit Radio zu tun. Eine KI ist keine natürliche und auch keine juristische Person. Demnach sind (nach aktueller Rechtslage) rein theoretisch sämtliche von einer KI generierten muskalischen Ergüsse allgemeinfrei. So sehen das aktuell wohl auch die meisten Juristen. Man kann also mit KI-generierter Musik eigentlich kein Geld verdienen. Ebenso betreffen würde das KI-Moderationen, von einer KI geschaffene Bilder und so weiter. Zugegeben, es dürfte insbesondere in Bezug auf Musik schwierig sein nachzuweisen, dass das tatsächlich von einer KI generiert wurde. Aber das grundsätzliche Problem sollte klar sein. Wie schätzt ihr das ein?
 
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Ganz so einfach ist es nicht, denn die Person hat das Werk nicht erstellt, sondern die KI. Und die kann, da keine natürliche Person, niemals Urheber sein. Da ist die deutsche Gesetzeslage sehr eindeutig.
Sind mittels KI erzeugte Inhalte rechtlich schutzfähig?
Mit hoher Wahrscheinlichkeit lautet die Antwort: Nein. Das geltende Urheberrecht geht von Menschen aus, die eine persönliche geistige Schöpfung hervorbringen. Das besondere an der Künstlichen Intelligenz ist jedoch, dass sie eigene Entscheidungen trifft und von den Menschen nicht nur als Hilfsmittel zur Erzeugung von persönlichen geistigen Schöpfungen herangezogen wird. Nur dann, wenn der Mensch die KI gleichsam wie einen Stift, einen Pinsel oder eine Tastatur einsetzt und sich nicht auf Eingaben zu dem Stil oder dem Inhalt beschränkt und das Ergebnis immer auch in gewissem Maße zufällig, weil von der (mit)denkenden Maschine generiert ist, könnte der Output unter Umständen der promptenden Person als "Schöpfer" zugeordnet werden. KI-generierte Inhalte sind daher wohl überwiegend "gemeinfrei", kann also von jedem genutzt werden.
Das ist insofern relevant, als an diesem "urheberechtlichen Nichts" natürlich auch keine urheberrechtlichen Nutzungsrechte, schon gar nicht exklusiv, übertragen werden können.
Sind Prompts rechtlich schutzfähig?
Ebenfalls eher nein. Texteingaben in die Suchfelder der KI-Tools sind nach den Maßstäben der Rechtsprechung in vielen Fällen nicht ausreichend kreativ (und lang), um einen eigenständigen urheberrechtlichen Schutz zu genießen. Natürlich kann sich das bei besonders langen oder besonders kreativen Eingaben ändern. Der dann entstehende Schutz bezieht sich dann aber wohl auf den Input und nicht auf das Ergebnis.
Quelle: https://www.horizont.net/tech/kommentare/ki-und-urheberrecht-ki-goes-legal-213419

Es finden sich mittlerweile jede Menge Abhandlungen zu der Thematik im Netz, auch rein juristische. Die Frage ist insgesamt äußerst spannend, weil sie das gesamte Urheberrecht auf den Kopf stellen könnte.
 
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ChatGPT sagt dazu:
Die Frage nach dem Urheberrecht bei der Zusammenarbeit zwischen künstlicher Intelligenz und Menschen ist komplex und kann je nach Rechtslage variieren. In vielen Rechtssystemen wird der Schöpfer, der die kreative Arbeit initiiert hat, als Urheber betrachtet. In diesem Fall könnte der Mensch, der die AI-generierten Lyrics hinzufügt, als Urheber angesehen werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Rechtsvorschriften unterschiedlich interpretiert werden können und sich ändern können. Es wäre ratsam, rechtlichen Rat von einem Experten im Urheberrecht einzuholen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden.
 
Die Instrumente zu dieser Covrversion hat der Allroundmusiker Timmy Sean wohl selber gespielt, sicher auch mit viel Unterstützung aus dem Rechner. Der Gesang wird vom Computerprogramm frisiert, angeglichen, oder was auch immer, auf alle Fälle ist er nicht echt. Ob die ursprünglichen Protagonisten, hier Noel und Liam Gallagher damit immer einverstanden sind? Selbst wenn sich ein solcher Titel gut anhört, aufgrund der Fakestimmen bleibt die Begeisterung aus.
 
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Finde ich jetzt auch keinen Brüller, hat aber nichts mit KI zu tun. Die Instrumente sind selbst eingespielt, die Stimmen wurden per Autotune und diversen anderen Effekten entsprechend zurecht gebogen. Nichts an dem Song oder dem Video hat ein Computer selbstständig erdacht.

Der Herr hat übrigens eine durchaus beeindruckende Vita.

 
Das ganze ist doch inzwischen ein Hype. Inzwischen ist die KI auch schon soweit, dass es echt nach den Originalkünstlern klingt. Und da gibt es die verrücktesten Dinge. So covert Freddie Mercury System of a Down...



und Frank Sinatra Coldplay:

 
Das Urheberrecht liegt bei der Person die den Prompt in das System gegeben hat
Daraus ergibt sich kein "Recht". Wie man bei "Adobe Stock" & Co. aber gut sieht, fluten fleißige KI-Tool-Nutzer diese Dienste mit "ihren Werken". Wenn diese jemand kauft, kassiert man eben gut Kohle. Interessant wäre zu sehen was passiert, wenn andere die "Werke" einfach klauen und selbst anbieten.

Das mit den Stimmen ist aber ein ganz anderes Feld, was aktuell rechtlich wohl noch nicht 100%-abgesichert ist. Wenn ich aber generieren lasse, das neue Stones-Album mit der Stimme von Sinatra einsingen zu lassen, hat man sicherlich von beiden Seiten Probleme. Wie lange das "Recht an der eigenen Stimme" zurückreicht muss dann noch geklärt werden, irgendwann wird es aber auslaufen und man kann z.B. Texte von Heinz Erhardt mit der KI-Stimme von Karl Valentin und umgekehrt generieren und verkaufen.
 
Das ganze ist doch inzwischen ein Hype. Inzwischen ist die KI auch schon soweit, dass es echt nach den Originalkünstlern klingt. Und da gibt es die verrücktesten Dinge. So covert Freddie Mercury System of a Down...



und Frank Sinatra Coldplay:

Joah, aber hier dürfte die Juristerei in mehrerlei Hinsicht Angriffspunkte finden. Erstens im Urheberrecht wegen des verwendeten Liedguts, zweitens wegen der Verwendung eines Merkmals wie etwa der Stimme eines anderen bekannten Interpreten, womit wir im Deutschen beim Persönlichkeitsrecht wären.
Die Geschichte mit Covern auf Youtube sollte zumindest von der Rechtsprechung bereits eklärt sein, und die Blaupause für zukünftige Prozesse bezüglich der Verwendung der Stimme wurde schon vor Jahrzehnten von Tom Waits angeschubst, der sich gegen einen Werbejingle für Frühstücksflocken zur Wehr setzte, dem ein Stimmenimitator den glockenreinen Sopran von Mr. Waits aufgedrückt hat. Ich gehe davon aus, daß hier schon einiges im Hintergrund läuft, so wie die Nutzung von KI zur Nachahmung anderer Persönlichkeiten die Juristerei schon angestachelt hat. Ist aber ein etwas anderes Thema.

Gruß
Skywise
 
Wenn jemand mit Hilfe von KI-Contentgeneratoren kommerziell erfolgreiche Werke erstellt (z.B. Videos, Grafiken, Computerprogramme) greift zumindest das Leistungsschutzrecht, denn die Bedienung der Software, Modifikation oder Zusammenstellung einzelner Komponenten ist ein individueller, mit Leistung verbundener Akt. Vielfach wird das schon heute von Werbeagenturen so gehandhabt.

Da kann man nicht einfach hergehen und sagen das Plakat / Video entstammt zu 100% einer KI-Anwendung, also kann ich es kurzerhand ungefragt übernehmen und für eigene Zwecke einsetzen.
 

Die große Frage: Wie wird man in Zukunft nachweisen, dass man selbst der Kreative war, der einen Song "geschrieben" hat und dafür Tantiemen verlangt? Gema & Co. haben darauf eher keine Antworten. Wo ist der Unterschied zwischen einer Coverband, die wie Gruppe X klingt und einem KI-Stück, das sich nach Sänger Y anhört? Die Gema wird da wohl schwer zum Zug kommen, selbst wenn ein Insider auspacken sollte, dass die KI-Firmen mit Original-Songs trainiert haben.
 
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Die große Frage: Wie wird man in Zukunft nachweisen, dass man selbst der Kreative war, der einen Song "geschrieben" hat und dafür Tantiemen verlangt?
Grundsätzlich ist bislang die Tendenz, daß Lieder einer KI nicht urheberrechtlich geschützt sein können. Problem wird wahrscheinlich in Zukunft eher der Nachweis sein, welchen Anteil die KI hatte. Will sagen: falls man die KI mit einem eigenen Text füttert und die KI "nur" die Lala und die interpretatorische Leistung liefert - was dann? Und was, wenn man die KI nur mit einem eigenen Textentwurf anfüttert und die dann den Rest übernimmt?

Gema & Co. haben darauf eher keine Antworten.
Die GEMA ist zunächst auch nicht sonderlich davon betroffen, weit eher geht's um die Leistungsschutzrechte, weil - wie Du schon so richtig ausgeführt hast ...

Die Gema wird da wohl schwer zum Zug kommen, selbst wenn ein Insider auspacken sollte, dass die KI-Firmen mit Original-Songs trainiert haben.
Was übrigens auch schon andere gemerkt haben.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/udio-suno-ki-klage-lux.2PSDPbopCisKxJBsHosGs4

Das Problem reicht aber noch weiter. Das hab' ich gemerkt, als ich mit der KI rumgespielt und in einem gesprochenen Lied gemerkt habe, wie die unverwechselbare Stimme von Kabarettist, Liedermacher und Fassenachter Lars Reichow sich in meinen Worten ein verbales Gefecht geliefert hat mit einer noch blutjungen Reinhilt Schneider. Hier haben wir gesprochenes Wort, also etwas, das den rein musikalischen Bereich verläßt. An der Stelle sind wir meiner Meinung nach bei den Persönlichkeitsrechten angekommen. Wird auf jeden Fall interessante Kreise ziehen.

Gruß
Skywise
 
Ein weiteres Beispiel für einen innovativen Country-Song, den die KI sich ausgedacht hat.

Wer braucht da noch die Nashville-Studios und die ganze Produktionsmaschinerie?


Wer's eher traditionell mag



Besser kann man Musik nicht produzieren,.
 
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Der Witz bei diesen Musikgeneratoren ist das Finden griffiger Formeln für bestimmte Genres, die bei wiederholter Eingabe immer wieder aufs Neue erstaunliche Ergebnisse liefern (die richtigen Promts sind also entscheidend). Wie hier beim "Honky-Tonk-Style" merkt man besonders wie ausgereift die Technologie bereits ist, denn er ist schon seit längerem kein Radiomainstream mehr. Ich würde sagen dass diese KI-Dinger die "konventionellen", also derzeit unter Studiobedingungen geltenden Produktionsstandards der Musikindustrie in Summe deutlich übereffen, was damit zusammenhängt, dass ältere, meist bessere Produktionen über die Trainingsdaten in die Algorithmen einfließen.

Die Konsequenz daraus dürfte sein dass die Musik- und Instrumentalarrangements der Musikkonzerne künftig auch aus der KI-Retorte kommen und mit dem gepimpten Voicetrack abgemischt werden. Aber was ändert das groß an der Tatsache, dass die Leute ihre Musik künftig selber produzieren? Es beschleunigt den Prozess eher.

Es wird für die Plattenfirmen sogar unmöglich sein an das Optimum heranzukommen, das die KI vorgibt, ohne irrwitzige Investitionen zu tätigen: In physische Stimmwunder, in Musiker und technisches Personal.


So klang Country vor zehn Jahren, von dieser Klasse ist der Mainstream heute ein schönes Stück entfernt. Dennoch schafft die KI so was mit links, dafür braucht man trotz aller Komplexität des Sounds heute keine Studiomusiker mehr:

 
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Die Konsequenz daraus dürfte sein dass die Musik- und Instrumentalarrangements der Musikkonzerne künftig auch aus der KI-Retorte kommen und mit dem gepimpten Voicetrack abgemischt werden. Aber was ändert das groß an der Tatsache, dass die Leute ihre Musik künftig selber produzieren? Es beschleunigt den Prozess eher.
Na gut, dazu braucht die KI noch einige Tage. Selbst in die Dinger, die so toll wirken, ist garantiert noch zusätzliche "Arbeit" des Erstellers reingeflossen. Die Treffer hat sich in dieser Form die KI bestimmt nicht beim ersten Versuch und ohne aufgestellte Umleitungsschilder des Erstellers aus dem digitalen Ärmel geschüttelt. Bis man das wirklich dazu verwenden kann, daß sich die unbedarften Leute ihre Musik selbst in einer Qualität erstellen, die von ihnen selbst akzeptiert wird, braucht's ganz sicher noch ein paar Monate. Dennoch - was definitiv bereits der Fall ist: diejenigen, die normalerweise damit betraut werden, etwas atmosphärische Musik für bestimmte Projekte beizusteuern, egal ob Musikbett, Jingle oder etwas Unabhängiges zur Untermalung von Film- oder Hörspielszenen, das sind diejenigen, die heute schon über weite Strecken mehr oder weniger überflüssig - nein, nicht werden, sondern eigentlich bereits geworden sind. Wer in diesem Bereich seinen Brotaufstrich verdient hat und sich in den vergangenen 12 Monaten keinen Plan B zurechtgelegt hat, der braucht das schon fast gar nicht mehr zu machen.

Es wird für die Plattenfirmen sogar unmöglich sein an das Optimum heranzukommen, das die KI vorgibt, ohne irrwitzige Investitionen zu tätigen: In physische Stimmwunder, in Musiker und technisches Personal.
Kann ich nicht beurteilen. Ich gehe aber angesichts der aktuell laufenden Klagen (siehe früherer Beitrag) davon aus, daß wenigstens die drei verbliebenen Majors gerade versuchen, sich einen neuen Markt zu schaffen, indem man nicht bereits vorhandene Lieder "ihrer" Interpreten feilbietet, sondern entweder zurechtmanipulierte Sachen, wie sie jetzt schon im Umlauf sind à la "Michael Jackson singt Ed Sheeran", und/oder einen virtuellen Bausatz, um dem Fan die Möglichkeit zu bieten, Interpreten mittels eigener Ideen zu Marionetten zu machen. Reiner Spekulatius.

So klang Country vor zehn Jahren, von dieser Klasse ist der Mainstream heute ein schönes Stück entfernt. Dennoch schafft die KI so was mit links, dafür braucht man trotz aller Komplexität des Sounds heute keine Studiomusiker mehr
Nun ja, vieles, was heute durch die Charts geistert, findet auch so über sehr weite Strecken ohne Studiomusiker statt, weil letzten Endes oft genug der Produzent des Stücks fast alles entweder im Alleingang einklimpert oder mittels guter Software und ein paar erwachsenen Klängen aus der Library den Rechner einklimpern läßt ... mag im Bereich Country natürlich grundsätzlich anders sein.

Gruß
Skywise
 
Was würdet ihr sagen wenn ich euch versichere dass man diesen Song mit einsatzbereiter Software schon heute und ohne weitere Nachbearbeitung in 3-5 Minuten kreieren kann? Ohne Sänger, Studiomusiker und Tontechniker - einfach per Promt (Eingabeaufforderung).


Und jetzt schätzt mal was die Aufnahme im Studio auf diesem Niveau kosten würde.
 
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Wenn die Promts gründlich erarbeitet werden - und das dauert seine Zeit - muss man quasi nur noch aufs Knöpfchen drücken und der Song ist fertig produziert.


Ich habe so manchen Interpreten, auch auf VEVO gelistete, im Verdacht, ihren üppigen Sound maschinell zu erzeugen. Je aufwendiger die Produktion, desto wahrscheinlicher.
 
Was ist das? Ganz einfach, ein Musikstück, das ich gestern mit künstlicher Intelligenz erstellt habe. Es soll den Sound der 70er-Jahre-Schlager nachahmen und klingt schon deswegen stark nach Cindy & Bert, Nina & Mike, Adam & Eve etc. Mangels genauer Präzisierung der Promts konnte sich das Programm aber nicht zwischen deutschem und niederländischem Liedtext entscheiden. Im Falle professioneller Musikerzeugung kann man die Lyrics natürlich fest vorgeben, dann weiß die KI selbst um welche Sprache es sich handelt und der Kauderwelsch dieses Musikbeispiels bleibt einem erspart.

Wie man unschwer erkennen kann ist die Software beim Erfinden gelungener Melodien und gewinnender Arrangements den meisten Komponisten haushoch überlegen, außerdem lassen sich die Titel auch rein instrumental erstellen, sodass sich die (Autotune-geschönten) Stimmen problemlos dazumixen lassen.

Schlagerbranche erwache und wirf die Synthesizer auf die Müllkippe!

 
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