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Nach Streichkonzert der letzten Jahre: NDR will Regionalberichterstattung ausbauen

Sprollywood.

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Dem HR folgt nun der NDR nach, der noch vor einigen Jahren betonte, 300 Mio. Euro einsparen zu müssen:

Von 2024 bis 2026 wird der NDR jährlich 2,5 Millionen Euro für diese Regionalstrategie aufwandsneutral umschichten
Die Auswirkungen im NDR Programm sollen bereits im kommenden Jahr hör- und sichtbar werden.
Der Intendant Joachim Knuth hat diesen Plan heute dem Rundfunkrat vorgestellt.


 
Vermutlich der richtige Weg. Es wird Zeit, dass sich Länderanstalten darauf besinnen, Program- aus und für das Land machen, und nicht endloses Gedudel für eine austauschbare Masse, der man nur alberne Oldie-Shows, Hitparaden oder sonstiges Dauer-Gedudel serviert.

Ich erwarte, dass demnächst das Privatradio (bei dem hier und da ja Zeitungsverlage engagiert sind) lautstark protestiert, man würde ihm das Wasser abgraben. Als wenn das durchschnittliche Privatradio tatsächlich ein Hort regionaler Information wäre - und nicht nur 24 Stunden Musik vom Fließband, gute Laune und alberne Spielchen - nebst jeder Menge Werbung senden würde...
 
Ich habe die Ankündigung des NDR auch mit Interesse gelesen und ich denke auch, dass das die richtige Strategie für den NDR noch mehr als für den HR ist, da das NDR-Sendegebiet groß und sehr heterogen ist (vier Bundesländer, Ost und West; für einen Teil der Hörer sind Szczecin und Berlin wichtigere Orientierungspunkte als Hannover oder Osnabrück für andere, für einige dürfte Dänemark relevanter sein als Südniedersachsen).

Da der NDR-Hörfunk ohnehin auf DAB+ regional getrennt stattfindet, wenn dies inhaltlich bisher auch nur für die NDR 1-Regionen einen Unterschied macht, könnte man auch auf den anderen Wellen regionale Fenster einbauen, die dann nicht wie ehedem auf NDR Info und NDR 2 nach Bundesländern geteilt sind, sondern die sich an den NDR 1-Regionen orientieren, also innerhalb der Bundesländer nochmal die "Subregionen" ansprechen. Das könnte einen Gewinn für die Identifikation der Hörer mit ihren jeweiligen NDR-Wellen anschieben, und man würde nebenbei noch den jeweiligen landesweiten Privatsendern den "Stinkefinger" zeigen können nach dem Motto "WIR sind das Regionalradio".

Vorteilhaft ist, dass die Regionalstudios ohnehin schon vorhanden sind und wie gesagt die technische Voraussetzung der Regionalisierung über DAB+ ebenfalls, d.h. eine großartige Verbesserung für relativ kleines Geld ist möglich.

Normalerweise schimpfe ich ja auf den NDR bei jeder Gelegenheit, aber hier sehe ich eine begrüßenswerte Entwicklung.
 
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Der Norddeutsche Rundfunk schichtet Mittel um mit dem Ziel, noch mehr als bisher die breite Berichterstattung aus den Regionen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu fördern.
Die Umschichtung zu Gunsten der regionalen Berichterstattung geht einher mit der Bündelung von Kompetenzen in der ARD. Das heißt für uns als ARD-Sender: Wir arbeiten stärker zusammen und schaffen dadurch zusätzliche Ressourcen für die Berichterstattung aus den Regionen. Damit reagieren wir auf eine Gesellschaft im Wandel.
Von 2024 bis 2026 wird der NDR jährlich 2,5 Millionen Euro für diese Regionalstrategie aufwandsneutral umschichten und die Berichterstattung im Einklang mit dem NDR-Staatsvertrag auf allen Ausspielwegen im NDR stärken, d. h. Fernsehen, Radio sowie Non-lineares, also Apps, Online und Mediatheken. An der Umschichtung beteiligen sich verschiedene NDR Direktionen mit dem gemeinsamen Ziel, die Programmangebote des NDR und der ARD insgesamt zu stärken. Die Auswirkungen im NDR Programm sollen bereits im kommenden Jahr hör- und sichtbar werden.
Die Stärkung der Regionalstudios bedeutet, die Perspektivenvielfalt in allen Programmangeboten des NDR auszuweiten.

Die eine planen die regionale Berichterstattung auszubauen, andere reduzieren sie dagegen.
 
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Erstmal abwarten ob den Worten auch Taten folgen. Große Sprüche und Ankündigungen allein reichen mir nicht aus. Einem "Landesprogramm" welches bereits ab 18 Uhr aus der Konserve sendet traue ich in der Beziehung nicht viel zu. Also erstmal abwarten und Tee trinken!
 
Ein guter Schritt. Das Problem beim NDR ist die schlecht ausgeprägte Regionalität. Im Bereich Fernsehen beträgt die regionalste Ansprache etwa in Niedersachsen 8 Mio. Einwohner.
Im Radio bei NDR1 Niedersachsen ist es etwas kleinteiliger aber auch noch groß. Die südlichsten Regionalfenster sind Hannover und Braunschweig. Aber was haben Göttingen oder Holzminden mit Braunschweig zu tun? Das liegt von dort über 100 km entfernt, da ist einfach kaum ein Bezug vorhanden.
 
Aber was haben Göttingen oder Holzminden mit Braunschweig zu tun?

@Komischer Name aus Holzminden: In "Heimatkunde" nicht aufgepasst? - Als die Regionalstudios eingerichtet wurden, gab es noch Regierungsbezirke und da gehörte Göttingen zu Braunschweig und Holzminden zu Hannover (siehe hier). Inzwischen gibt es Ämter für regionale Landesentwicklung (ÄrL), und siehe einmal auf die vier Karten, welcher Landkreis zu welchem Amt gehört. Das erklärt dann doch einiges und auch deine Frage.
 
Die südlichsten Regionalfenster sind Hannover und Braunschweig. Aber was haben Göttingen oder Holzminden mit Braunschweig zu tun? Das liegt von dort über 100 km entfernt, da ist einfach kaum ein Bezug vorhanden.
Das dürfte mit dem Grundnetzsender Torfhaus zusammenhängen, der genau diese zwei Regionen abdeckt.

Aber die Kritik ist natürlich berechtigt, das ist eine unglückliche Lösung. Der Raum Göttingen ist historisch (preußische Provinz Hannover, nicht Freistaat Braunschweig), politisch-kulturell (z.B. Landeskirche Hannover, nicht Landeskirche Braunschweig; SPD-Bezirk Hannover, nicht Braunschweig) und vor allem auch verkehrstechnisch näher an Hannover als an Braunschweig, es gibt einen nicht unerheblichen Berufs-Pendelvekehr in die Landeshauptstadt (und sogar andersherum).

Aber was soll man machen. Die alltägliche Lebenswelt der Einwohner der Region ist noch stärker als mit Hannover mit Nordhessen und Nordthüringen verbunden (und umgekehrt), so wie übrigens auch Lüneburg eher an Hamburg als an Hannover orientiert ist oder Aschaffenburg an Frankfurt statt an München bzw. Nürnberg, Delmenhorst eher an Bremen als an Hannover usw. usw. Spätestens an den Landes- bzw. Anstaltsgrenzen ist Schluss mit den Möglichkeiten der Optimierung, es handelt sich bei der Hörfunkregionalisierung zwangsläufig um Kompromisse.
 
@Komischer Name aus Holzminden: In "Heimatkunde" nicht aufgepasst? - Als die Regionalstudios eingerichtet wurden, gab es noch Regierungsbezirke und da gehörte Göttingen zu Braunschweig und Holzminden zu Hannover (siehe hier). Inzwischen gibt es Ämter für regionale Landesentwicklung (ÄrL), und siehe einmal auf die vier Karten, welcher Landkreis zu welchem Amt gehört. Das erklärt dann doch einiges und auch deine Frage.
Jedenfalls der Kreis Holzminden hat weder zum Regierungsbezirk BS gehört, noch gehört er jetzt zum Regionalbeauftragten in Braunschweig. Holzminden gehörte zum Herzogtum Braunschweig. Aber diese Verbindung ist - bis auf ein paar spezifische Eigenheiten die geblieben sind - längst verlasst.
Aber nehmen wir Göttingen. Menschen orientieren sich in ihrem Alltag nunmal nicht an Regierungsbezirken oder deren Nachfolgekörperschaften. Insofern haben die Regionalgebiete von NDR 1 Nds. zum Teil nur bürokratischen Wert.

Der Raum Göttingen ist historisch (preußische Provinz Hannover, nicht Freistaat Braunschweig), politisch-kulturell (z.B. Landeskirche Hannover, nicht Landeskirche Braunschweig; SPD-Bezirk Hannover, nicht Braunschweig) und vor allem auch verkehrstechnisch näher an Hannover als an Braunschweig, es gibt einen nicht unerheblichen Berufs-Pendelvekehr in die Landeshauptstadt (und sogar andersherum).

Aber was soll man machen. Die alltägliche Lebenswelt der Einwohner der Region ist noch stärker als mit Hannover mit Nordhessen und Nordthüringen verbunden (und umgekehrt)
Jedenfalls orientiert sich GÖ eher nach H als nach BS. Man könnte noch den Harz als verbindendes Element anführen. Aber wie du schon sagst, die Blickrichtungen gehen woanders hin.

Natürlich will man die Regionalfenster auch nicht zu kleinteilig anlegen. Der NDR unterliegt ja ohnehin der Fehlannahme, dass vom Emsland bis nach Vorpommern alle Hamburg als ihre heimliche Hauptstadt sehen. Und kann sich deshalb nicht vorstellen, warum man etwa an der Weser mit Regional Braunschweig wenig anfangen kann.
Sinnvoll wäre ein zusätzliches Regionalfenster Göttingen / Südniedersachsen.
 
Der Studioleiter des Haff-Müritz-Studios in Neubrandenburg, Michael Elgaß, sagte bei NDR MV Live: "Wir haben diese Nachricht sehr erfreut aufgenommen, denn die Menschen interessieren sich besonders für das, was direkt vor ihrer Haustür passiert. Die Stärkung der Regionalität ist eine unserer Kernaufgaben.

Ich weiß nicht, was die sich zusammenrechnen:
Der NDR ist in Norddeutschland mit insgesamt zwölf Regionalstudios vertreten - vier davon in Mecklenburg-Vorpommern. [...]
Die vier NDR Standorte Mecklenburg-Vorpommerns befinden sich in Schwerin, Rostock, Greifswald und Neubrandenburg.


Die 12 Regionalstudios im Ursprungsbeitrag sind offenbar jeweils ohne das LFH gerechnet, ansonsten wären es ja 15. Daher kann Schwerin nicht als Regionalstudio gezählt werden. Denn wenn man für MV vier Regionalstudios ansetzt, blieben nur noch acht für Schleswig-Holstein und Niedersachsen übrig, was nicht hinkommt - es sei denn, man rechnet auch dort die Landesfunkhäuser weg:

Flensburg, Kiel (LFH), Heide, Lübeck und Norderstedt in SH
Schwerin (LFH), Rostock, Neubrandenburg und Greifswald in MV
Lüneburg, Hannover (LFH), Osnabrück, Oldenburg, Braunschweig in NDS.
 
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Du hast Recht, das LFH Hannover hat seinen Status als Studio offenbar eingebüßt und läuft jetzt nur noch als "Redaktion", was mir nicht bekannt war, dar das Studio GÖ m.W. keine eigenen Regionalnachrichten im Hörfunk sendet:

Wohin gegen nördl. der Elbe das dortige LFH auch weiterhin als Studio geführt wird:

Studio Flensburg
Studio Heide
Studio Kiel
Studio Lübeck
Studio Norderstedt

Macht zusammen mit Niedersachsen schon mal zehn Studios. Radio MV spricht von vier Studios.

Sind 14, aber keineswegs 12. Wie also kommt der Intendant bzw. das Gremiumbureau auf zwölf?
 
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Das kann ich auch nicht sagen. Aber der Beitrag ist ja aus dem Landesfunkhaus in Schwerin. Woher sollen die auch wissen, wieviele Regionalstudios es im Westen gibt? Deren Kernkompetenz ist ja Mecklenburg-Vorpommern. Vielleicht haben sie bei sich alle Studios und bei den anderen beiden Ländern tatsächlich nur die Regionalstudios ohne Landesfunkhaus gezählt. Oder sie haben Mecklenburg-Vorpommern genommen und gedacht, die anderen beiden Flächenländer-Wellen haben die gleiche Anzahl, also mit dem Faktor drei hochgerechnet.
 
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