• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Neckaralb Live - der neue Sender für Reutlingen, Tübingen und Zollernalb ab 2016

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Letztes Jahr verlor Radio Ton eine seiner drei Lokalfunklizenzen, und zwar die für die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb. Neues Lizenzinhaber zum Januar 2016 ist Neckaralb Live, und damit der erste neu gegründete, auf UKW sendende Lokalsender in Baden-Württemberg seit 2002. Eigentümer ist Schwäbisch Media, die bereits an Radio 7 und Radio Seefunk beteiligt ist und das regionale Fernsehnetzwerk Regio TV betreibt sowie die Schwäbische Zeitung herausbringt. Mit Neckaralb Live füllt Schwäbisch Media sozusagen eine Lücke in der Mitte von Baden-Württemberg, in der man bisher nicht aktiv war. Und man füllt eine Lücke in der Radiolandschaft: Denn seit 2003, als Neckaralbradio abschaltete und auf den Frequenzen das Radio Ton aus Heilbronn durchgestellt wurde, hatte die Region keinen eigenen Sender mehr, sieht man mal von der nichtkommerziellen Wüsten Welle aus Tübingen und dem ebendort beheimateten SWR4-Fenster ab.

Warum schreibe ich das jetzt, über ein Jahr nach der Entscheidung, und zwei Monate vor Sendestart? Weil ich gerade gesehen habe, dass die Website des neuen Senders bereits aktiv ist: http://neckaralblive.de/
 
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Klingt doch gar nicht schlecht und dürfte die Gruppe der 30- bis 50-jährigen ansprechen, die dort leben und arbeiten bzw. morgens in die nächst-größeren Städte pendeln. Also eher ein "erwachsenes" Format und kein Kinder-Radio.
 
Dennoch scheint journalistisch etwas mehr geplant zu sein als beim jetzigen Lizenzinhaber. Ein extra ausgewiesenes Regionalmagazin mit zweimal zwei Stunden täglich lässt auf mehr Lokalbezug hoffen, als das jetzt der Fall ist.
Im damals ersten Artikel zu dem neuen Sender auf radiowoche.de war auch noch etwas von vier regionalen Beitragsplätzen pro Stunde zu lesen. Was daraus werden wird, müssen wir halt abwarten.
 
Den Machern kann man nur die Dauemn drücken.
Allerdings habe ich doch leichte Zweifel ob sie das angekündigtre Konzept wirklich dauerhaft so durchziehen können. Das Sendegebiet ist sehr klein und der Werberubel rollt längst nicht mehr wie noch vor zehn Jahren. Erinnert irgendwie an RTV-Radio, die hatten sich 2002 mit einem ähnlichen Konzept bei der LfK beworben; umgesetzt wurde es nie und die Lizenz drei Jahre später an NRJ verkauft.
Dennoch: Good Luck! Die Szene in Ba-Wü kann ein bisschen frischen Wind gebrauchen.
 
Die Sendungstitel und -Beschreibungen lassen jedenfalls ein klein wenig Hoffnung aufkommen: nichts mit der lustigsten Morningshow aller Zeiten, keine abenteuerlich gequälten Reime à la "von zwei bis frei", "von vier bis Bier", "Reutlingen, die Welt und das Geld", "Stadt und Land aus einer Hand" usw.
Der auf der Homepage abrufbare Trailer ist hoffentlich nicht schlussendlicher Querschnitt des kompletten Musikprogramms. Diese Superhits kennen wir nämlich alle!

Ansonsten den Machern auch von mir viel Glück und hohe Werbeeinnahmen, es würde mich freuen, wenn aus diesem Sender etwas werden würde.
 
Pünktlich am 1.1 um 00.01 Uhr startet Neckaralb Live. Als Nachfolger von Radio Ton in Tübingen/Reutlingen. Was meint Ihr? Wird der Sender mehr Hörer schaffen, als die Heilbronner? Die hatten zuletzt schlappe 9000 Hörer / Durchschnittsstunde im Süden des Sendegebiets. Und obwohl das Sendegebiet kleiner wird, verlangt Radio Ton weiterhin die gleichen (hohen) Werbepreise für das Gesamtgebiet, das ja jetzt um einiges kleiner ist.
Mein Tipp für die nächste MA. Unter 60.000 pro Stunde. Radio Ton versinkt in der Belanglosigkeit. Die hatten vor Jahren mal über 100.000 Hörer. Und vor 4 Jahren immerhin mal 80.000.
 
Radio Ton gibt es noch, aber nur in den Lokalgebieten Heilbronn/Franken und Ostwürttemberg. Das Lokalgebiet Reutlingen/Tübingen/Zollernalbkreis hat man bei der letzten Ausschreibung an Neckaralb Live verloren.
 
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Der Mitgründer des Radio Wuppertal Verkehrszentrums Sebastian Hrabe ist auch bei Neckaralb-Live Moderator. Beim Abschied aus Wuppertal hat er das Mitgeteilt wo er hingeht. Meine er moderiert da zukünftig die Nachmittagssendung. Werde wenn Neckaralp-Live on air ist mal in den Livestream reinhören.
 
Radio, Fernsehen und Zeitung aus einem Haus. Großartig.
Wer dirigiiert und regelt alles : die Politiker und ihre installierte Exekutive.
Und da fragt man dann, wo der investigative Journalismus bleibt.....
 
Für Radio Ton ist der Verlust der Neckaralb-Lizenz keine große Kröte. Das war das unrentabelste Sendegebiet: Fünf eher leistungsschwache Frequenzen, die drei Landkreise nicht einmal flächendeckend versorgen. Und dann grenzt das Sendegebiet nicht direkt an die beiden anderen.
Die verbleibenden Gebiete Nord- und Ostwürttemberg geben ein zusammenhängendes Gebiet. Und die Frequenzen 103.2, 103.5 und 107.1 machen ordentlich Overspill.

Für Neckaralb hoffe ich, dass es in meiner Heimatregion endlich wieder ein richtiges Lokalradio gibt, das sich auf diese lokalen Stärken besinnt und diesen Trumpf ausspielt, wo alle anderen aus der Regionalität abziehen (Antenne 1 hat ja längst keine Regionalisierung mehr, SWR4 fährt zu 2016 deutlich zurück). Es gilt, diese Chance zu nutzen. Und nebenbei hoffe ich, dass man sich wirklich mal an Rock heran wagt. Motörhead statt Robbie Williams, um es plakativ zu sagen. Die alte 107.7 versagt ja diesbezüglich mittlerweile total.
 
So langsam muss sich Radio TON verabschieden. Und dies geschieht z.B. mittels eigener Meldungen in den Nachrichten, wie man unten angehängt hören kann.
Interessant bleibt, ob Radio TON weiterhin ein Neckar-Alb-Fenster aufrecht erhält oder ob dies eingestellt wird. Schließlich gab es hierfür bislang ja einen eigenen Livestream, und auch auf DAB+ wurde dieses Fenster landesweit verbreitet.
 

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  • 20151231 0630 Radio TON Info über Abschaltung UKW Neckar Alb.mp3
    1,4 MB · Aufrufe: 43
So, Neckaralb Live scheint on air zu sein. Kann es hier nur per Stream empfangen. Dort liefen gerade Nachrichten, jetzt aber nur noch unmoderiertes Musikprogramm (keine Sendestartparty???), aktuell wurde mit Roxette und Dangerous die Stunde gestartet.
 
Hört sich an wie eine Filiale von SWR1. Ganz offensichtlich will Neckaralb den
Hörern nichts Neues bieten, sondern nur ein Stück vom Kuchen Radio haben.
 
Nach meinem Eindruck ist die Musikauswahl kaum anders als bei Radio Ton. Viel langsamere Titel, haupstächlich 70er, 80er, 90er, kaum aktuelle Titel. Die Übergänge zwischen den Titeln sind tlw. stark verbesserungswürdig, tlw. fehlten ganze Intros, manchmal sogar das erste Wort des Gesangs, oder es ging von einem sehr schnellen Titel direkt in ein ganz langsames und leises Intro.
Moderation habe ich zu den Stunden, in denen ich eingeschaltet hatte, bislang nicht gehört.
Rock läuft nur in homöophatischen Dosen.
 
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Insofern schon, als in Ankündigungen vor dem Sendebeginn stets von 60 Prozent Rockmusik die Rede war. Wenn ich mir nun anhöre, was Neckaralb Live scheinbar alles als Rock definiert, muss ich eingestehen, dass hier selbst die Möchtegernrocker der urgeschichtlichen 107.7 rockiger daherkommen.

Aber warten wir mal die nächsten Tage ab. Schließlich beginnt jetzt so langsam der wirklich anstrengende Radioalltag für die Reutlinger.
 
Ich habe heute mal das Tagesprogramm aufgenommen und nun noch die Stellen nachgehört, die ich live nicht mitbekommen habe. Meine Eindrücke bis jetzt:

Zunächst müssen wir feststellen, dass das auf der Homepage vorgestellte Programmschema nicht so ganz eingehalten wurde. Die Infosendung "Regional" ist unter www.neckaralblive.de/programm/shows von 12 bis 14 und 17 bis 19 Uhr gelistet. Allerdings fand die zweite Ausgabe heute bereits um 16 Uhr statt und dauerte auch nur eine Stunde. Ab 17 Uhr gab es dann die Sendung "Feierabend", ohne Moderator, allerdings noch mit eingestreuten Wortbeiträgen, die allerdings nicht mehr live kamen. Livemoderation gab es von 6 bis 17 Uhr, das bedeutet, dass auch die erste Stunde der Morgensendung aus der Konserve lief.

Musik:
Mit der fehlenden Rock-Ausrichtung hatten die Vorredner völlig Recht. Was wir hier hören, ist wohl eine Art SWR1, das sich etwas stärker auf ältere Stücke fixiert und den aktuellen Charts weniger Platz einräumt. Klar: Die Anzahl unbekannter Titel könnte größer sein, es ginge wirklich aber auch kleiner.
Etwas schrauben sollte man noch an den starken Dynamik-Unterschieden zwischen Musik, Moderation und sonstigen Programmelementen. Auch die einzelnen Musiktitel sind äußerst unterschiedlich in ihrer Lautstärke. Ich bin kein Freund von Sound Processing, das alles kaputthaut. Aber ein bisschen angleichen dürfte man schon noch.

Wort und Information:
Neckaralb Live hat sich eine klar regionale Ausrichtung auf die Fahnen geschrieben, das gefällt mir. Trotzdem werden bis jetzt viele Themen nur angerissen und dementsprechend ist die Beitragslänge auch noch sehr begrenzt. Klar: regionales Wort kostet. Deswegen loben wir hier mal die guten Ansätze und kritisieren nicht weiter, noch nicht.
Verbesserungswürdig finde ich dagegen die Regionalnachrichten, die sind kurz. Den Tiefpunkt erreichten wir heute um 16.30 Uhr mit sagenhaften 18 Sekunden, über eine Minute schaffen es die Reutlinger selten. Außerdem werden diese Nachrichten gerne mal ganz plötzlich komplett neu bestückt, und auf einmal werden völlig andere Meldungen (meist sind es ja eh nur eine oder zwei) präsentiert als in der Stunde zuvor. Was ich jetzt aber genau hören und wissen muss, um gut informiert zu sein, erschließt sich mir noch nicht.

Fazit:
Es ist deutlich angenehmer, nicht ständig mit "Vielfalt-Fünfern" und ähnlichem Zeug dieser Art beschallt zu werden. Neckaralb Live bietet bislang den ganzen Tag über unterschiedliche Themen und Wortbeiträge an, auch außerhalb der klassischen Infostrecken. Und diesen Mehrwert gilt es beizubehalten, wenn auch an manchen Einzelheiten noch justiert werden muss. Den Machern wünsche ich alles Gute auf ihrem weiteren Weg.
 
Was das Rockformat angeht, könnte man mal bei Bob, Rockantenne oder Star FM reinhören. Die machen das jeweils auf ihre Art ganz gut und konsequent.
Oder man hört mal über die Grenze. Etwas breitgefächerter: Classic 21 aus Belgien.
 
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