Ich bin - wie Mannis Fan - auch der Meinung, daß der Kampf gegen Ebola eigentlich die Aufgabe der WHO, eine Sonderorganisation der "Vereinten Nationen", ist. Das Problem dabei ist die Finanzierung der "Sonderorganisation" WHO, denn sie ist eine "finanziell selbstständige Organisation", deren Finanzbedarf wohl nur zu 25% aus den Pflichtbeiträgen der UN-Mitgliedsstaaten gedeckt wird. Der Rest kommt aus anderen Quellen, was ihrer Neutralität sicher nicht förderlich ist. Kritik daran gab und gibt es genug:
Bitte (wenigstens) ab hier lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltgesundheitsorganisation#Grippe
Zur neuen "Charity-Aktion": Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn sich Künstler zusammenfinden, um allein mit ihrer Anwesenheit bei einem Konzert Öffentlichkeit für ein Problem zu schaffen. Das beste Beispiel dafür ist halt "Live Aid" 1985. Ich habe damals im Osten am TV "geklebt" und mir vor ein paar Jahren auch diese 4-DVD-Box gekauft. Ob ich damit einen Beitrag zur Bekämpfung des Hungers in Nordafrika geleistet habe, weiß ich nicht. Ich habe mir damit aber eine Jugenderinnerung gekauft und habe damit ein "gutes Gewissen". Wirklich?
Ich hätte dieses Geld auch direkt in die "Dritte Welt" spenden können, ohne daß ich eine Gegenleistung in Form eines Konzertmitschnitts von 1985 auf DVD bekomme. Das hätte mich nicht umgebracht. Ich habe nichts dagegen, rein aus "Nächstenliebe" (das ist ein Begriff, der in meiner Weltanschauung so direkt nicht vorkommt) zu spenden. Ich sehe aber auch nicht ein, daß beispielsweise der Kampf gegen Ebola von privaten Initiativen abhängig sein soll! Das ist zunächst die Aufgabe der WHO, denn dazu ist sie da!
Um ihre Aufgaben erfüllen zu können, braucht sie aber Geld von den UN-Mitgliedsstaaten.
Ich sage es ungern, weil ich dann gleich wieder mit "linke Socke" betitelt werde. Kein Problem - ich kann das mittlerweile ab: Schuld ist unser Gesellschaftssystem, in dem sich die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr öffnet. Eigentlich kann Westeuropa froh sein, daß sich das Mittelmeer zwischen Europa und Nordafrika befindet, denn sonst wären längst viel mehr Flüchtlinge hier.
Und überlegt bitte mal: Wie verbittert und verzweifelt muß man eigentlich sein, um sich praktisch in ein Schlauchboot zu setzen und dann über das Mittelmeer in Richtung Norden zu "schippern"?
Wie viele DDR-Bürger sind über die Ostsee in den Westen abgehauen? Das ist ein gewaltiger Unterschied...
HR25 schrieb letztens:
> Und auch im Hinblick auf die Zahlen der Ebola-Erkrankten
> sehe ich keine Verhältnismäßigkeit, deshalb extra einen
> Charity-Song aufzunehmen.
Das ist deine Meinung. Ebola ist (noch) "weit weg" und es gab bisher auch nur 6000 Tote in Afrika. Auffällig dabei: Je näher eine Katastophe an "Westeuropa" passiert, umso eher wird ein "Hilfs-Song" aufgenommen.
Beispiele:
1987 starben "nur" 193 Menschen und es gab "Let it be"...
http://de.wikipedia.org/wiki/Ferry_Aid
1994 sank die "Estonia". Der Ort des Untergangs war von Deutschland aus gesehen schon ziemlich "weit weg" und es starben dabei 852 Menschen. Gab es einen (relevanten) Song, um mit den Einnahmen die Hinterbliebenen direkt zu unterstützen? Nicht daß ich wüßte...
http://de.wikipedia.org/wiki/Estonia_(Schiff,_1980)