Nun gut, das DRadioWissen Publikum ist den Machern zu alt. Es geht um Wissen und das Hirn Arbeit will - dafür bin ich doch nie zu alt. Also ist evt. der Entscheider auf dem Holzweg? Aber an den textlichen Inhalten meckert bisher ja kaum einer.
Aber an der Musik. Mir ist da neulich diese Debatte bei epd medien über Kulturradios aufgefallen (
http://www.epd.de/fachdienst/fachdienst-medien/schwerpunktartikel/intellektuelle-hochrüstung ). Die Frage nach Kultur und Hochkultur in der Musik scheint auch heute immer noch die Frage zwischen E und U zu sein. Nur weil jemand alt ist, versteht er angeblich nichts von (guter) Popmusik?
Ein Programm wie "Corso" dürfte es danach eigentlich nicht geben. Und warum ist "Campus & Karriere" noch immer im DLF und nicht bei DRadioWissen? Die Hörer des DLF sind angeblich noch viel älter. Nein, ich glaube die Macher bei DRadioWissen befinden sich wirklich auf falschen Pfaden bei der Selbstfindung. Selbst beim Kinderradio wird schnell die Ü20 erreicht - die Eltern hören ja mit! Evt. hört "Mein Studium" ja auch der Prof ganz gerne um auf dem Laufenden zu sein. Will man jünger werden müsste es "Meine Schule" heißen...
Bleibt also die Musikfrage. Gibt es erwachsene Popmusik und jugendliche Popmusik? Charts = Jugend? Welche Stile müssen dann in den Sender. Deutscher Hiphop zwischen den Beiträgen?
DRadio ist Radio für eine elitäre Zielgruppe! Diese schottet sich auch im TV hermetisch gegen Werbung ab und guckt arte, 3sat oder Digitalkanäle. An diese abgeschottete Zielgruppe kommt die Werbung, wenn überhaupt, nur noch über die Print und Online ran. Für die große tumbe Masse gilt "Volksverblödung" á la Georg Schramm:
Eine junge elitäre Zielgruppe hört evt. gar kein Radio mehr und man sendet ins Nirvana. Das erinnert mich an ein Interview (
http://www.presseclub-braunschweig....lokaljournalismus&catid=76:newsdesk&Itemid=88) mit Zeitungsforscher Horst Röper und ist auch auf das Radio übertragbar:
"Wie man an die Jugendlichen rankommt, weiß niemand."
"Seit 15 Jahren finde bei den Tageszeitungen ein permanenter Auflagenrückgang statt. Alle Verlage hätten daher mit sehr vielen Projekten und auf den verschiedensten Wegen versucht, die jungen Menschen wieder für das Medium Zeitung zu begeistern. Ohne Erfolg! Ich habe keinen blassen Schimmer, wie man an die Jugendlichen rankommt", meinte Röper, "das Glück der Verleger ist eng mit der Tüchtigkeit der Pharmazeuten und der Ärzte verbunden, die dafür sorgen, dass die treuen Zeitungsleser lange leben."