Neuer KEF-Bericht (2025 - 2028) und Auswirkungen auf das DLR

100KW UKW gehen um einiges weiter als 10KW DAB+
Etwa 130 km Luftline so weit reichte AFN Frankfurt. Unbekannte Sendeleistung. Kollidierte nur mit Radio Köln (98,6 MHz) irgendwann einmal. Der Grund, wieso DLF diese Frequenz kaperte?: damit in ganz Hessen die Umschalterei am Radio nicht mehr nötig war, denn der Sender auf dem Feldberg deckte das Gebiet vollständig ab. Ob das mit DAB+ so ganz easy ginge, wage ich zu bezweifeln. SFN ist ja der Leistungskiller.
 

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Da spielts ja auch keine Rolle mehr. Wenns genug Standorte im Gebiet gibt, hat man so ziemlich die gleiche Abdeckung und dann braucht es auch keine hohen Leistungen. Denn von wo das Signal zu meinem Empfänger dringt ist ja egal, solange es stark genung ist.
Leider gibt es in angrenzenden Gebieten deswegen oft Interferenzen, Laufzeitunterschiede, die zu periodischen Aussetzern führen. Kann man leicht ausrechnen, was passiert, wenn zwei Sender auf derselben Frequenz senden und unterschiedlichen Ausbreitungsbedingungen unterliegen, z. B. bedingt durch Topografie oder Sporadic-E, bzw. Troposcatter, Inversionswetterlage. Fading nannte man das früher. Und DAB+ ist auch keine Raketentechnologie, die nicht an physikalische Grundbedingungen geknüpft wäre. Auch wenn das einige Propagandisten das partout verleugnen wollen.
Beispiel: Es gibt mehrere Oberingenieur-Gutachten, die bestätigten, dass es in Köln keinen einzigen VHF-Band III Fernsehsender gab, der ohne Schlagschatten zu empfangen war. Sowohl Langenberg Kanal 9 als auch Hochhaus Ritterstraße Kanal 11 kamen ohne Reflexionen, bedingt durch die Domtürme und die Pylone der Rheinbrücken sauber durch.
Und DAB+ arbeitet im VHF Band III. Also sind ausbreitungsbedingte Effekte zu erwarten.
 
Herausragend ist da vor allem Radio Free Asia neben anderen, die Sendezeit angemietet haben. https://www.rfa.org/about
Wer sagt denn, das es Deutschland keine Kurzwellensendeanlagen mehr gibt? Wenn DW Sendezeit anmieten wollte, könnte sie das dort auch.
Das ist offenbar aber nicht so notwendig, weil die Programminhalte bereits von BBC und anderen Sendern abgedeckt sind. Und in Deutsch für Deutsche im Ausland senden sie ja schon lange nicht mehr.
 
Ich halte das für einen Mythos. 100KW UKW gehen um einiges weiter als 10KW DAB+.

Bitte mal schauen in welcher Höhe die UKW-Antennen angebracht sind und in welcher Höhe die DAB-Antennen hängen. Des weiteren ist die Strahlungsrichtung noch von Bedeutung. Das erklärt das die DAB-Reichweite geringer ausfällt als die UKW-Reichweite.
 
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Bitte mal schauen in welcher Höhe die UKW-Antennen angebracht sind und in welcher Höhe die DAB-Antennen hängen.
Für die "Key"-stations sind UKW und DAB zumindest gleichberechtigt, was die Montagehöhe der Antennenelemente angeht. Beim Sender Langenberg ist "ganz oben" sogar ausschließlich für DAB reserviert. Wobei DAB DAB+ impliziert.
Wenn das Foto aktuell ist. Zum Teil sind die DAB+ Antennen unsichtbar in der Turmspitzenrohrkonstuktion integriert.
Anekdote: Noch nicht einmal der NDR-Technikstab wusste angeblich, wie die Band I Antennen korrekt angekoppelt wurden. Das wäre, so hieß es, ein Betriebsgeheimnis der Antennenbaufirma (Kathrein?) Also wurden die Monsterantennenelemente von eigenen Monteuren der Antennenherstellerfirma montiert. (Steinkimmen Kanal 2 RIP)
Bildquelle:
 

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Nun ja, und anderswo ist es halt andersrum. In Bonn hängen ganz oben die DVB-T-Antennen, drunter UKW und dann kommt erst DAB+. Ich glaube so einfach läßt sich das nicht pauschalisieren.

Letztlich wollte ich auch nur darauf hinweisen, dass die Sendestärke alleine nocht für einen guten Empfang sorgt, was ich hier aber glaube ich schon an mehreren Stellen geschrieben habe. Gerade im Randgebiet der Empfangbarkeit können ein oder zwei Meter höher bzw. tiefer hängende Sendeantennen schon einen sehr deutlichen Einfluss auf den Empfang nehmen.
 

UKW-Abschaltung 2029 „nicht mehr erreichbar“​




Die Aussage dass die KEF den "Geldhahn für UKW zu"dreht, ist jedoch überspitzt, denn wie wir alle wissen, gab es auch für die aktuelle Gebührenperiode 2020-24 kein Geld mehr für SDTV über DVB-S1. Trotzdem läuft das munter weiter, weil (und das wird auch bei UKW passieren): Die KEF kann nur Vorschläge machen, ihr fehlt die Handhabe zur Durchsetzung und / oder Sanktionierung. Die ARD wird das Geld umschichten.

Der ewige Simulcast UKW+DAB geht auf Kosten des Programms und somit zu Lasten der eigentlichen Nutzer.
Bisher wurde lediglich eine zweistellige Zahl an UKW-Kleinsendern, vorwiegend mit Schwerpunkt Süd- und Mitteldeutschland abgeschaltet.

Man muss sich mittlerweile die Frage stellen, ob man nicht lieber DAB eindampft und dafür stattdessen UKW behält. Das DRadio ist der einzige relevante Player, der DAB unbedingt durchdrücken will. Aber von UKW will man sich dennoch nicht trennen. Weil man nämlich Angst hat, dass man quotentechnisch gnadenlos untergeht und die Leute dann irgendwelche anderen Programme (ARD oder Privat) über UKW hören anstatt den DLF über DAB. Das ist nun mal die Realität.

DAB wird hierzulande von nicht einmal 30 Prozent genutzt, 28.6 Prozent werden Stand 2023 genannt:
 
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Wenn man bedenkt, wie lange die MW-Sender parallel zu UKW in Betrieb waren darf man UKW-DAB schon noch einige weitere Simulcastzeit zugestehen.

Ich würde mir auch ein schnelleres Wachstum für DAB+ wünschen, aber die Entwicklung geht doch, meine ich, schon in die richtige Richtung, aber halt langsamer. Der subjektive Audio-Qualitätsunterschied ist halt anders als von AM zu FM längst nicht so groß.

DAB+ ist aus meiner Sicht ein guter und zukunftsweisender Übertragungsweg, den man nicht wieder einstampfen sollte. Ich bin mit der Qualität absolut zufrieden und nutze es zu Hause ganz überwiegend.

Vom ökologischen Standpunkt her (weniger Sender; geringere Sendeleistung) ist DAB+ UKW ohnehin überlegen.
Insofern müsste es irgendwann einfach einen Cut für UKW seitens der Politik geben, so wie man auch analoges Fernsehen zurecht eingestellt hat.
Diese Meinung vertrete ich übrigens, obwohl ich UKW dennoch schätze und eigentlich auch nicht missen möchte, so wie ich auch immer noch MW und LW ein wenig nachtrauere.
 
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Aber von UKW will man sich dennoch nicht trennen.

Zitat aus dem KEF-Bericht (Warum verlinkst du den nicht direkt? Zuviel Angst davor, dass da vielleicht doch etwas anderes drinstehen könnte als du dir hier dauernd zusammenreimst?)
Seit dem 20. Bericht werden die Kosten für die terrestrische Verbreitung von Hörfunkprogrammen über UKW und DAB+ gemeinsam betrachtet und schrittweise reduziert. Dieses Abschmelzmodell wurde ursprünglich unter der Annahme entwickelt, dass im Jahr 2029 UKW weitgehend durch DAB+ abgelöst sein würde. Dieses Ziel erscheint aufgrund immer noch nicht getroffener medienpolitischer Entscheidungen bezüglich eines koordinierten Ausstiegs aus UKW aus heutiger Sicht nicht mehr erreichbar. Somit können auf absehbare Zeit die erheblichen Kosteneinsparpotenziale, die durch die Beendigung des teuren Simulcast-Betriebs UKW/DAB+ möglich wären, nicht umgesetzt werden. Die Kommission trägt der Situation Rechnung und passt das Abschmelzmodell an.´Die mit dem 20. Bericht für ARD und Deutschlandradio festgelegten Zielwerte für die Kosten der Programmverbreitung über DAB+ bleiben unverändert bestehen, müssen aber erst eine Beitragsperiode später, also in der Periode 2033 bis 2036, erreicht werden.

Nicht die ARD ist der Grund für den ewig und drei Tage andauernden Parallelbetrieb, sondern die unschlüssige Politik. Und da kommen dann wieder diverse Lobbyvereine des Privatfunk ins Spiel, welche DAB von Anfang an (aus durchaus verständlichen Gründen) eher kritisch betrachteten. Das man bei der ARD nicht zu Potte kommt, hat also nicht nur etwas mit der ARD selbst zu tun. Da spielen auch noch andere Umstände eine Rolle.

Zum DLF, Zitat ebenfalls aus dem KEF-Bericht:
Die lineare Distribution erfolge vor allem über DAB+. Bis 2028 solle das Sendernetz auf ca. 200 Standorte ausgebaut werden, womit die Fläche Deutschlands nahezu vollständig erschlossen sei. Der Rückbau der UKW-Netze werde fortgesetzt und ein vollständiger UKW-Ausstieg angestrebt, sobald die gesellschaftliche Akzeptanz sowie Rechtssicherheit dafür bestehe. Bis dahin bleibe der kostenintensive Simulcast von UKW und DAB+ bestehen.
Und auch beim DLF ist es vor allem die Unschlüßigkeit der Politik, endlich mal klare Fakten zu schaffen, der eigentliche Grund.

DAB wird hierzulande von nicht einmal 30 Prozent genutzt, 28.6 Prozent werden Stand 2023 genannt:
Diese pauschale Zahl ist ziemlich nichtssagend, weil das regional, je nach DAB-Ausbau, bekanntlich höchst unterschiedlich ist. Übrigens: Nur noch rund 50% der Radiohörenden konsumieren Radio per UKW. Das steht auch im KEF-Bericht. Und nun?


Der gesamte Bericht findet sich hier. Wozu Sprolly da irgendwas skandinavisches verlinkt hat, weiß er vermutlich selbst nicht...:
 
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Der subjektive Audio-Qualitätsunterschied ist halt anders als von AM zu FM längst nicht so groß.
Da längst sowohl produktions-, als auch senderseitig alles zu Tode komprimiert und für Billigstgeräte produziert wird, ist der Qualitätsunterschied in der Praxis völlig irrelevant.
Vom ökologischen Standpunkt her (weniger Sender; geringere Sendeleistung) ist DAB+ UKW ohnehin überlegen.
Dafür sind deutlich mehr Sender nötig (gut, die strahlen dann einen ganzen Multiplex und nicht nur vier oder fünf Programme ab), und empfängerseitig ist der Energieverbrauch deutlich höher, als bei UKW. Also auch den Punkt "Ökologie" kann man knicken wegen is' nich'.

Insofern müsste es irgendwann einfach einen Cut für UKW seitens der Politik geben, so wie man auch analoges Fernsehen zurecht eingestellt hat.
... wodurch die Terrestrik beim Fernsehen praktisch irrelevant wurde.

Einen Cut fände ich auch sinnvoll, aber nur dann, wenn in gar nicht so ferner Zeit die IP-Übertragung (Mobil-Streaming, Festnetz-Streaming) der Hauptverbreitungsweg ist. Und dann sollte man als erstes DAB+ wieder ausknipsen (würde dann eh niemandem auffallen) und dann irgendwann UKW.
 
Da längst sowohl produktions-, als auch senderseitig alles zu Tode komprimiert und für Billigstgeräte produziert wird, ist der Qualitätsunterschied in der Praxis völlig irrelevant.
Also den Unterschied zwischen FM in MPEG auf UKW und AAC-Gematsche hört doch ein Blinder, bei den derzeitigen Übertragungsraten die hierzulande als Standard gelten. Vor allem beim WDR. Einzig der HR und Radio Bremen hatten höhere Bitraten, aber das ist ja bekanntlich auch Geschichte was den HR betrifft...
 
Also den Unterschied zwischen FM in MPEG auf UKW und AAC-Gematsche hört doch ein Blinder
Ja und Nein. Das ist auch ein Stück weit abhängig von der verwendeten Decodertechnik im Empfänger. Hochwertige Geräte bekommen in der Regel besser kaschiert, dass bei dem DAB+-Signal was fehlt im Frequenzgang. Und davon völlig unabhängig: Wir leben im Zeitalter von Mono-Beatboxen, quäkigem Handy-Sound und der schon bei der Produktion im Tonstudio totkomprimierten Musik. Hochwertiges HiFI ist doch nur noch was für die Senioren-Generation... leider!
 
Es wird jedenfalls immer schwere den terrestrischen Simulcast irgendwie zu rechtfertigen bei fast 20 Prozent Zugewinn für reine Webradios.

Dem gegenüber stehen fast 70 Prozent Minus für das 80S80S-Hauptprogramm, aber auch die Ostseewelle als zweiter landesweiter Anbieter in MV büßt demnach Hörer ein:

 
Es wird jedenfalls immer schwere den terrestrischen Simulcast irgendwie zu rechtfertigen bei fast 20 Prozent Zugewinn für reine Webradios.

Dem gegenüber stehen fast 70 Prozent Minus für das 80S80S-Hauptprogramm, aber auch die Ostseewelle als zweiter landesweiter Anbieter in MV büßt demnach Hörer ein
Was du da schreibst ergibt keinen Sinn. Was hat das Minus bei den Webstream-Zugriffen von 8080s mit dem terrestrischen Simulcast zu tun? Was wenn dieses Minus nur zustande kam, weil die Hörer einfach einen anderen Stream gehört haben? Mit der terrestrischen Ausstrahlung hat das erstmal nichts zu tun.
 
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