Der Radiotor
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Besuch aus Wien bekam diese Woche der junge Grazer Radiosender "97.9 Das Soundportal". Zu Gast war "Kronehit"-Geschäftsführer (und "Krone"-Justitiar) Ernst Swoboda. Thema des Gesprächs, laut Wiener Branchenkreisen: "Kronehit" sei auf der Suche nach städtischen Frequenzen, die im Zuge der in Kürze erlaubten Bildung von bundesweiten Radioketten wichtig sind. Allerdings nicht für "Kronehit" (das ja bereits über einen bundesweiten Senderverbund samt Grazer Frequenz verfügt), sondern für "Radio Energy" sei man auf der Suche, berichten Insider. Auch in Salzburg sei man interessiert an verkaufswilligen Radiobetreibern.
Das lässt nur einen Schluss zu: Offenbar läuft die Strategie der kürzlich fusionierten Sender "Kronehit" und "Energy" nicht auf die Bildung einer bundesweiten Kette hinaus, sondern auf zwei. Bislang war man in Branchenkreisen davon ausgegangen, der "Krone"-Verbund, an dem "Energy" kürzlich 66 Prozent übernommen hat, werde in den städtischen Gebieten auf das erfolgreiche Format von "Radio Energy" wechseln. Die nun in Graz und Salzburg gesuchten Frequenzen sind jedoch ebenfalls für "Radio Energy" gedacht. Damit könnten Kronehit und Energy den "Kronehit"-Verbund belassen, wie er ist, und zusätzlich eine zweite Kette für das "Radio Energy"-Format aufbauen. So entgingen die Betreiber auch juristischen Problemen, die durch den Wechsel des Formats entstehen könnten.
Allerdings: Zwei bundesweite Radio-Lizenzen an einen Betreiber zu vergeben ist auch nach der kommenden Gesetzes-Novelle nicht möglich, betont der Chef der Medienbehörde Michael Ogris. Allerdings räumt er ein, dass Konstellationen auf Gesellschafter-Ebene denkbar seien, die das zulassen.
Fragt sich nur, ob sich auch genügend Sender finden, die sich "Kronehit" und "Energy" anschließen wollen. In Salzburg dürfte man sich schwer tun: "Wir verkaufen sicher nicht", meint etwa Stephan Prähauser vom jungen Salzburger Sender "Welle1". Im Gegenteil: Der Radio-Unternehmer will verhindern, dass "Radio Energy" in Salzburg Fuß fasst. "Das ist ein Bedrohungsszenario für uns, gegen das wir uns zur Wehr setzen werden." Auch bei der "Antenne Salzburg" lehnt man eventuelle Kaufangebote ab: "Sicher nicht", meint Sylvia Buchhammer, Geschäftsführerin des Fellner-Senders. Auch beim "Soundportal" in Graz steht man dem Angebot skeptisch gegenüber. "Wir haben den Sender nicht über Jahre aufgebaut, um jetzt zu verkaufen", meint Geschäftsführer Werner Kiegerl auf Anfrage.
Dennoch steht die Radio-Branche in Österreich zweifelsohne vor dem größten Umbruch seit der Einführung des Privatradios. Ein Insider sieht das pragmatisch: "Momentan redet jeder mit jedem."
"Kronehit"-Chef Ernst Swoboda war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Quelle: diepresse.com
Das lässt nur einen Schluss zu: Offenbar läuft die Strategie der kürzlich fusionierten Sender "Kronehit" und "Energy" nicht auf die Bildung einer bundesweiten Kette hinaus, sondern auf zwei. Bislang war man in Branchenkreisen davon ausgegangen, der "Krone"-Verbund, an dem "Energy" kürzlich 66 Prozent übernommen hat, werde in den städtischen Gebieten auf das erfolgreiche Format von "Radio Energy" wechseln. Die nun in Graz und Salzburg gesuchten Frequenzen sind jedoch ebenfalls für "Radio Energy" gedacht. Damit könnten Kronehit und Energy den "Kronehit"-Verbund belassen, wie er ist, und zusätzlich eine zweite Kette für das "Radio Energy"-Format aufbauen. So entgingen die Betreiber auch juristischen Problemen, die durch den Wechsel des Formats entstehen könnten.
Allerdings: Zwei bundesweite Radio-Lizenzen an einen Betreiber zu vergeben ist auch nach der kommenden Gesetzes-Novelle nicht möglich, betont der Chef der Medienbehörde Michael Ogris. Allerdings räumt er ein, dass Konstellationen auf Gesellschafter-Ebene denkbar seien, die das zulassen.
Fragt sich nur, ob sich auch genügend Sender finden, die sich "Kronehit" und "Energy" anschließen wollen. In Salzburg dürfte man sich schwer tun: "Wir verkaufen sicher nicht", meint etwa Stephan Prähauser vom jungen Salzburger Sender "Welle1". Im Gegenteil: Der Radio-Unternehmer will verhindern, dass "Radio Energy" in Salzburg Fuß fasst. "Das ist ein Bedrohungsszenario für uns, gegen das wir uns zur Wehr setzen werden." Auch bei der "Antenne Salzburg" lehnt man eventuelle Kaufangebote ab: "Sicher nicht", meint Sylvia Buchhammer, Geschäftsführerin des Fellner-Senders. Auch beim "Soundportal" in Graz steht man dem Angebot skeptisch gegenüber. "Wir haben den Sender nicht über Jahre aufgebaut, um jetzt zu verkaufen", meint Geschäftsführer Werner Kiegerl auf Anfrage.
Dennoch steht die Radio-Branche in Österreich zweifelsohne vor dem größten Umbruch seit der Einführung des Privatradios. Ein Insider sieht das pragmatisch: "Momentan redet jeder mit jedem."
"Kronehit"-Chef Ernst Swoboda war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Quelle: diepresse.com