NRW und das 5. DAB+-Netz - Kommen bald doch noch alle UKW-Lokalsender auf DAB+?

Radiofreak11

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Wie ich beim Schmökern im Netz registriert habe, wird auf einer Radio-Webseite über ein 5. DAB+ Netz in NRW
gefachsimpelt. Dort werden sogar schon konkrete Frequenzen benannt.
Das besondere an diesem Netz ist wohl die Tatsache, dass es regionalisiert werden soll und es wird über die folgenden Frequenzblöcke konkret spekuliert:

11B Ostwestfalen-Lippe

6D Dortmund & Südwestfalen & Sauerland

8D Essen & Duisburg

6C Düsseldorf

8B Rheinland

5B Münster

Sind diese vermuteten Frequenzblöcke so tatsächlich vorgesehen und oder koordinierbar?

Wird auf den Blöcken dann eine sogenannte "Bandspiegelung" aller UKW-Lokalsender (würde ja auf der Hand liegen - 16 Sender pro Block würde mehr als passen...) im jeweiligen Verbreitungsgebiet passieren? Oder wird es eventuell sogar nur sogenannte Bereichsradios geben, wie ebenfalls spekuliert wird, weil diese dann nach einem anderen Gesetz - ganz ohne Eingriff der VG - zu handeln sind?

Durch neue "Bereichsradios" der Verlagshäuser wäre dann in den Multiplexen noch genügen Platz für andere Anbieter. Ob dann auch noch gern gehörte Anbieter wie z.B. Joke FM, Planet Radio, BIG FM, Lulu FM, Harmony FM oder vielleicht auch Sender der Radiogroup mit eigenen Lokalangeboten unter den Anbietern ggf. vertreten sind? Oder bekommen vielleicht die Uni-Radios eine Chance auch auf DAB+ zu gehen, oder gibt es gar dann auch offene NKL "Bürger-Radios" wie in Hessen?

Wer hat weitere Infos zu dieser vielleicht spannenden Geschichte?
 
Hast Du sicherlich von dieser Fantasie-Webseite entnommen:
https://radio-unna.de/t-dab-hf-tab/

Davon abgesehen das die anderen Stationen keine Pläne zur Aufschaltung der sogenannten Bereich-Sender haben. Diese Gedankenspiele gibt es schlichtweg nicht. Ganz im Gegenteil der Lokalfunk sieht DAB+ als Brückentechnologie.
 
11B Ostwestfalen-Lippe

6D Dortmund & Südwestfalen & Sauerland

8D Essen & Duisburg

6C Düsseldorf

8B Rheinland

5B Münster
Das müssten doch mittlerweile die offiziellen Kanäle sein. Zumindest habe ich vom 8B schon einiges hier im Forum gelesen. Wie der Ausbaustand allerdings sein soll ist unbekannt. Ich denke @Nicoco kann dazu sicherlich mehr sagen, er hat ja hier und da immer mal was durchsickern lassen.
 
Zum Thema NRW-Regionalmuxe gibt es bislang wenig konkretes. Nicht mal die Kanäle stehen zu 100% fest, man befindet sich allerdings in der Endphase der Koordinierung mit Belgien.

Und da es bekanntlich auch noch keine Ausschreibung gab, können auch noch keine Standorte und Sendeleistungen bekannt sein.

Das Thema hier wurde rund 12 Monate zu früh aufgemacht, im Sommer 2023 könnte da Bewegung rein kommen.
 
Über kurz oder lang führt kein Weg dran vorbei, auch die Lokalsender via DAB abzubilden. Die restlichen Kanäle können dann freilich aufgefüllt werden. Gibt ja noch die Campusradios, die sich bestimmt über erhöhte Reichweite freuen und sonst noch ein paar Kleinprojekte.
 
Einige der Lokalfunker würden auch schon gerne jetzt auf DAB+, da sie wie ihre Kollegen in Niedersachsen nun doch ihre Meinung zu DAB+ geändert haben.
Gleichzeitig fällt es Ihnen nun auf die Füße, dass man es jahrelang blockiert hat und keine fertigen Pläne und Koordinierungen in der Schublade liegen.
Die Altplanungen mit neun Regionalmuxen hat die LfM ja über den Haufen geworfen, weil man da befürchtet hatte, dass die ländlicheren Muxe kaum Anklang finden werden.
Gleichzeitig enthielten die Planungen Kanäle, die bis heute nicht vernünftig nutzbar sind (5A und 12D) oder enthalten Kanäle die inzwischen anderweitig verwendet werden (5D).
 
Gibt ja noch die Campusradios, die sich bestimmt über erhöhte Reichweite freuen und sonst noch ein paar Kleinprojekte.
Wobei da die Frage sein wird, wie das finanziert werden soll. Das wird dann schon noch ein bisschen teurer als eine kleine Antenne auf dem Campusgebäude die mit 50 Watt abstrahlt. Ohne Fördermittel wird da wohl nichts laufen.
 
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Hast Du sicherlich von dieser Fantasie-Webseite entnommen:
https://radio-unna.de/t-dab-hf-tab/

Davon abgesehen das die anderen Stationen keine Pläne zur Aufschaltung der sogenannten Bereich-Sender haben. Diese Gedankenspiele gibt es schlichtweg nicht. Ganz im Gegenteil der Lokalfunk sieht DAB+ als Brückentechnologie.
Oha! Das schreibt gerade der Richtige. Konkurrenz belebt offensichtlich das Geschäft.

Das Thema mit diesen Bereichssendern ist doch schon so alt wie der Lokalfunk selbst. Vor Jahren habe ich mal ein Gespräch mit einem kompetenten LfM-Bediensteten u.a. darüber geführt. Zumindest einige Verlagshäuser hätten damals ein Lokalfunk-System so wie in Baden-Württemberg bevorzugt. Sie konnten sich leider mit ihrem Wunsch nicht durchsetzen.

Mit DAB+ könnte ich mir durchaus einen neuen Anlauf vorstellen. Gelesen habe ich darüber schon vor ein oder zwei Jahren in einem anderen Zusammenhang. Die Quelle kann ich nicht mehr sagen. Jedenfalls ist das keineswegs Spinnerei.
 
Das Thema mit diesen Bereichssendern ist doch schon so alt wie der Lokalfunk selbst.
Nein. Zuerst müsste das LMG geändert werden.
Mit DAB+ könnte ich mir durchaus einen neuen Anlauf vorstellen.
Warum? Erstmal müsste das LMG geändert werden...
Und na klar hat bei allen Sendern und Verbänden, auch die, die noch oberschlau vor 2-3 Jahren DAB+ totzureden versucht haben, die Meinung um 180° geändert. Wären ja auch doof, z. B. die Neuwagen oder Neugerätekäufe außen vor zu lassen obwohl im eigenen Sendegebiet der BM 1 und 2 funkt...
Jedenfalls ist das keineswegs Spinnerei.
Zum jetzigen Zeitpunkt schon. Zumindest der Begriff Bereichssender im Zusammenhang mit NRW.
 
Nein. Zuerst müsste das LMG geändert werden.
Das bezog sich auf die Zeit der Findungsphase des kommerziellen Rundfunks in NRW. Als das LMG (damals noch LRG) und die LfM (LfR) 1987 das Laufen lernten.

Mittlerweile senden in NRW auch Privatradios ausserhalb des Lokalfunk-Modells und die Lokalradios selbst dürfen digital(!) ihr Schneckenhaus verlassen (letzte Novellierung des LMG).
Was ich im LMG allerdings nicht auf Anhieb entdecke ist eine Vorschrift, dass ein lokales UKW-Programm in seiner aktuellen Form 1:1 nach DAB+ übernommen werden muss. Inwiefern darf sich das Programm auf dem digitalen Übertragungsweg unterscheiden? Könnte z.B. "Radio XY" auf DAB+ eine "Radio XY plus"-Variante mit anderen Inhalten starten? Ein Angebot, das regional ausstrahlt, sollte ja schon ein Mindestmass an Regionalbezug bieten, um überall gehört und akzeptiert zu werden (Kosten/Nutzen).

Einige Lokalradios aus dem Dortmunder und Kölner Raum, sogar die Westfunk, haben bisher ihr Interesse an DAB+ bekundet. Bleibt das so, stecken die Medienkonzern-Lieblinge vermutlich ihre Claims im Alleingang ab. Gilt dann noch die Solidarität im eigenen Verbund? Vorteilhafter wäre da schon eine gemeinsame Teilhabe aller Locals (auch wenn das LMG zu engänzen wäre). Die LfM steht doch auf Kooperationsmodelle.
 
Zum Thema NRW-Regionalmuxe gibt es bislang wenig konkretes. Nicht mal die Kanäle stehen zu 100% fest, man befindet sich allerdings in der Endphase der Koordinierung mit Belgien.

Das Thema hier wurde rund 12 Monate zu früh aufgemacht, im Sommer 2023 könnte da Bewegung rein kommen.
Hätte man das nicht parallel zu den Niederlanden machen können, so dass die Frequenzen wie ursprünglich mal angedacht ab September 2022 nutzbar gewesen wären? Die Niederlande haben im Q3 umstrukturiert und die Koordination geht weiter…
 
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Krass, dass Radio Hochstift von der Stundenreichweite in OWL auf Platz 1 ist und Radio Bielefeld nur auf Platz 6. Immerhin ist der Marktanteil in Bielefeld etwa 47%. deinfm aus Gütersloh könnte dann als eigener Jugendsender der Lokalradios mindestens in OWL oder ganz NRW 24/7 senden. Andererseits würden sich Bereichs- und Lokalsender gegenseitig die Hörerschaft wegnehmen.
 
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Zumindest in BaWü und Bayern sind längst alle Privaten auf DAB. So könnte man nach und nach alle UKW Funzeln abschalten. Siehe Galaxy in Kempten.
 
MetropolFM (Stuttgart 95,4 MHz) fehlt ebenfalls. Auch das Werbefenster für BW von KlassikRadio. Genauso wie der bermuda.funk Mannheim/Heidelberg, der StHörfunk Crailsheim/Schw.Hall, das Freie Radio Stuttgart, Fips Göppingen, der Quer.Funk Karlsruhe, free.fm Ulm/Neu-Ulm, die Wüste Welle Tübingen/Reutlingen, das Freie Radio FDS, Radio Dreyeckland Freiburg, uniFM Freiburg, das Freie Radio Wiesental, LernRadio Karlsruhe/Bruchsal, HoRadS Stuttgart und der AFN. Von den großen Privaten fehlen die Regionalversionen.

Das Klassik Radio Werbefenster für Bayern gibt es bislang auch nur auf UKW.
 
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Naja, die NKLs könnten längst auf DAB sein, aber ein Teil davon wollte nicht. Und aktuell sträubt sich die LfK gegen Bemühungen, weitere lokale Kapazitäten zu schaffen. Ein technischer Betriebsversuch läuft seit Monaten in der Nähe von Heilbronn. So weit der Exkurs ins Ländle.
 
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Ab sofort sind alle Hörfunkveranstalter, die Interesse an einer Verbreitung eines oder mehrerer Radioprogramme über DAB+ in Nordrhein-Westfalen haben, aufgerufen, am Call for Interest der Medienanstalt NRW teilzunehmen. Ziel der Medienanstalt NRW ist es, eine möglichst hohe Angebotsvielfalt zu erreichen und zur Stärkung der lokalen Vielfalt auch den Lokalfunk in NRW in der jeweiligen Region zu berücksichtigen. Außerdem wird eine flächendeckende Versorgung angestrebt.
 
Daraus:
Für eine Beteiligung an der späteren Ausschreibung ist eine Teilnahme am Call for Interest keine Voraussetzung. Die Ausschreibung von DAB+ Regio ist für das vierte Quartal 2023 geplant.

Weiter:
Derzeit kann nicht sicher davon ausgegangen werden, dass für alle Regionen gleichzeitig
Übertragungskapazitäten an die LFM NRW zugeordnet werden, die überall von Beginn an eine flächendeckende
Versorgung gewährleisten. So wäre eine zeitnahe, flächendeckenden DAB+-Versorgung u.U. nicht in der Region
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realisierbar. In der Region 4 wäre dies nach bisherigem Planungsstand zwar weitgehend der Fall, jedoch nur
verbunden mit einem späteren Frequenzwechsel

Einteilung der Regionalkacheln:
Region 1: Köln/Bonn/Aachen
Region 2: Südwestfalen/Dortmund
Region 3: Ostwestfalen-Lippe
Region 4: Münsterland
Region 5: Niederrhein/Duisburg/Essen
Region 6: Wuppertal/Düsseldorf/MG

Die Nähe zum Nachbarland NL erweist sich einmal mehr als Bremsklotz beim Finden freier Kanäle.
 
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Region 2 und 3 hätten zwar die Frequenzen, aber noch nicht sicher die getrennten Kacheln. Und in OWL Radio Dortmund zu hören ist auch nicht erstrebenswert. Also ran an die letzten verfügbaren NRW-Frequenzen…
 
Die Holländer waren eben schneller und sind ja seit Jahren dabei, ihr VHF-III Band komplett umzustellen. Als problematisch haben sich dabei die so genannten Small Scale Ensembles der Niederländer erwiesen, die mit wenigen Watt ganze Kanäle blockieren. Diese können dann auf dt. Seite natürlich nicht mehr genutzt werden.

Weiter südlich hast du dann Belgien mit etlichenn Ensembles, und die brauchen bekanntlich alles doppelt wegen der Sprachgrenze. Da hast du dann nicht 4 sondern 8 blockierte Kanäle - 4 aus Flandern und 4 aus der Wallonie. Anders als bei UKW wo du eine Frequenz mehrfach belegen kannst, kannst du nicht Vlaanderen 1 auf 11A und Namur 1 wieder auf 11A packen. Und dann wäre da noch Frankreich mit dutzenden Lokalmuxen.
 
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