Österreich Regional zu früheren Zeiten

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HerH63

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Wer kann sich noch an Österreich Regional in den 70er und 80er Jahren erinnern? Ein paar Sendungen haben sich in meinem Gedächtnis "eingebrannt"!
Am Sonntag lief immer: 8.10 in der Früh- Heinz Conrads "Was gibt es neues". Kurz nach 11 Uhr kam ein Frühschoppenkonzert. Nachmittags dann um 14.00 Uhr
"Ein Gruß an dich". Täglich lief "Autofahrer Unterwegs" Diese Sendung wurde über 15000 mal ausgestrahlt! Viele Sendungen waren damals in meiner Kinder und Jugendzeit mehr als verhasst. Das Programm war sehr auf Volksmusik, Deutsche Schlager, und auch Operettenmelodien ausgerichtet. Heute würde ich so einen Sender als Juwel betrachten. Gibt es in dieser Form leider schon lange nicht mehr! Übrigens: Ich schreibe aus Deutschland- Lkrs. Lindau. Ö-Regional wurde bei uns auf Mittelwelle 639 khz konsumiert. Es war der Stammsender meiner Eltern. Vielleicht kann sich der eine oder andere auch noch daran erinnern?
 
"Autofahrer Unterwegs"
Bei mir zuhause war die Sendung alternativlos, von 11.45 Uhr mit dem 12 Uhr-Läuten aus einer Kirche "irgendwo in Österreich" bis 13 Uhr. Sprecher wie Walter Niesner, Rosemarie Isopp oder Michael Schrenk habe ich heute noch im Kopf. Ich durfte als Kind zuhause in der Küche nicht einmal versuchen, auf das damals noch spannende Ö3 umzuschalten.

Dienstags gab es, ich glaube kurz nach 17 Uhr, auch mit Walter Niesner immer abwechselnd die beiden Quiz-Sendungen "Verachtet mir die Meister nicht" bzw. "Österreicher über Österreich". Wenn ich mich nicht täusche, war Ossy Kollmann in beiden Sendungen gern gesehener Stammgast, ja auch bei mir selbst.

Sonntag Abend habe ich als Kind im Bett immer die "Österreich-Rallye" gehört, ein Quiz, was durch alle Landes-Studios des ORF führte, wo diverse Aufgaben zu lösen waren. Am Ende der Quiz-Saison ging es dann um Geldgewinne für die teilnehmenden Gemeinden. Okay, heute würde jedes Kind jede Frage von damals in 2 Minuten lösen können, aber es war halt noch weit vor dem Internet, wo teilweise in der stadteigenen Bibliothek nach Antworten auf Fragen gesucht wurde.

Irgendwie sehne ich mich zurück in diese analogen Zeiten.....
 
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Viele Sendungen waren damals in meiner Kinder und Jugendzeit mehr als verhasst.
Wer damals in Österreich aufwuchs, dem war das alles mehr als verhasst. Ö-Regional ganz besonders, aber auch das ORF Monopol selbst. Man hat selbst als unerfahrener Jugendlicher verstanden, dass dies nicht ganz in Ordnung sei, - besonders nach dem ersten Italienurlaub und deren Radiolandschaft dort.

"Autofahrer Unterwegs" hatte so eine grausame Kennmelodie die jedem Kind und Jugendlichen das Grauen kommen lies. Und dabei habe ich gar nichts gegen deutschsprachige Musik, Volksmusik, Wienerlieder oder Operettenmusik. Es war einfach die Art wie das alles bei Ö-Regional gebracht wurde dass die Erinnerung so negativ wiederbringt.

Es war alles ein Grund ein KW Radio zu kaufen, und etwas aus dem Ausland zu empfangen.

Und heute haben wir das Internet, und dies alles mobil, - bei dem Gedanken an Ö-Regional sehne ich mich absolut nie in die analogen Zeiten zurück, - allerdings war damals auf der Kurzwelle sehr viel los, und ebenfalls auf der Mittelwelle, etwa Radio Luxemburg 208, oder Europawelle Saar.
 
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Das waren auch zwei meiner Favoriten, das deutschsprachige Radio Luxemburg via Kurzwelle tagsüber und ab dem Abend Europawelle Saar auf Mittelwelle, manchmal auch das englische Programm von Radio Luxemburg.
 
Das waren auch zwei meiner Favoriten, das deutschsprachige Radio Luxemburg via Kurzwelle tagsüber und ab dem Abend Europawelle Saar auf Mittelwelle, manchmal auch das englische Programm von Radio Luxemburg.
Ja und um 19.00 Uhr gab es ein Flämischsprachiges Programm. Werde ich nie vergessen!
 
das deutschsprachige Radio Luxemburg via Kurzwelle tagsüber und ab dem Abend Europawelle Saar auf Mittelwelle, manchmal auch das englische Programm von Radio Luxemburg.
Ich denke heute dass Ö-Regional der 70er und 80er zum ersten grossen Generationsunterschied in Österreich der Nachkriegszeit beigetragen hat.

Jugendliche fanden Ö-Regional einfach nur schlimm, alle fragten sich was ihre Eltern daran so gut fanden, und man stellte deshalb auch gleich das ORF Monopol in Frage. Offenbar kann der ORF so ein schlechtes Programm machen, wenn er Monopolist sei war die einzige Schlussfolgerung. Ausserdem brachte Ö-Regional bis Anfang 1990 keinen Stereo-Ton auf UKW zusammen, was viele Jugendliche auch seltsam empfanden.

Viele jugendlich Gleichaltrigen kurbelten Abends und Nachts auf der Kurzwelle herum, Radio Luxemburg ging auf der KW auch tagsüber, die 1440 auf MW erst nachts, ebenfalls Europawelle Saar auf 1422.

Und wem das zu viel Aufwand war, der schaltete eben Ö3 ein.

Ich zuck' sogar in diesem Augenblick zusammen....:oops:
Geht mir auch so, - bis heute noch. Ich fragte mich damals wer sich Ö-Regional freiwillig antut.

Vor allem in Handwerksberufen in Österreich hattest Du oft immer einen Gesellen oder Meister, der seine Lehrlinge mit Ö-Regional drangsalierte.
 
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Ich kann mich auch noch an Österreich Regional Erinnern.
Um 9:05 die Sendung Volksmusik aus Österreich.

Nach 13 Uhr eine Regionale Diskussionsendung wo sich die Hörer über Telefon beteiligten könnten.
(In Tirol Tirol Journal).

Ich habe nach 22:05 oft die Sportnachrichten gehört und danach war Sendeschluss bis um 5 Uhr früh.

Aber schon in den frühen 80ern sendeten die Privatradiosender aus Südtirol übern Brenner dann habe ich fast nur Südtiroler Radio gehört.
Radio Tirol aus Südtirol war bis zum Start des Privatradios in Österreich mein Lieblings Sender.
Heute höre ich Radio Tirol aus Südtirol wieder übers Internet.
Aber auch Radio C, Radio Brenner, Radio Zirog habe ich immer wieder gehört.
 
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Das ist halt so eine typische 50er Jahre Musik, sehr nostalgisch.
Man muss sich die Situation bei sowas vorstellen. Du sitzt als Teenager auf dem Rücksitz des elterlichen Autos, zum furchtbar langweiligen Sonntagsausflug mit den Eltern gezwungen, wozu Du absolut keine Lust hast. Aus dem Autoradiotönt dann noch sowas, während zu Hause eine coole Schallplatte auf Dich wartet, die Dir Dein Kumpel nach langer Wartezeit endlich ausgeliehen hast. Solche Erinnerungen lösen auch bei mir Traumata aus. ;) Auslöser bei mir das Sonntagnachmittagprogramm "Die schönsten Melodien der Welt" auf SR1....
 
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eine typische 50er Jahre Musik, sehr nostalgisch.
Dies war für mich eher nicht das Problem. Ich hatte auch einige gleichaltrige Schulkollegen die sich durchwegs auch fuer Blasmusik und Volksmusik interessierten, Instrumente spielten und in den örtlichen Kapellen mitspielten.

Darum ging es einem als Jugendlicher aber nie, - es war vielmehr die Art wie der ORF das damals alles gebracht hatte, was mehr als althergebracht war: Unsympatische Kennmelodien bei jeder Sendung, unsympatische Stimmen der Moderatoren und dann noch dieses dümmliche Autofahrer Unterwegs als Höhepunkt der Grausamkeiten.

Man verstand auch als Jugendlicher nie was der Sinn von Autofahrer Unterwegs sein sollte? Ö3 informierte alle 30 Minuten mit Verkehrsfunk die Autofahrer, und brachte dingliche Verkehrsnachrichten auch oft sofort.

Und bei Autofahrer Unterwegs sollte der Ö-Regional Hörer bis zur Mittagszeit warten, bis er irgendwelche Informationen bekam, und diese hatten oft nichtmal einen Schwerpunkt auf Verkehr.

Ö-Regional der 70er und 80er Jahre wird in Östereich bei Jedem der das damals als Jugendlicher mitertragen musste, unangenehme Erinnerungen bringen.

Und wer Nostalgie liebt, der sollte das Museumsradio 1476 einschalten, im Vergleich zu dem damaligen Ö-Regional sogar angenehm und gut gemacht.
 
Wir hatten- so um 1970 herum- eine Familie aus der Nähe von Reutlingen zu Gast. Zu meinem erstaunen war denen dieser Sender auch geläufig. Nach Aussage wurde auch dort dieser Sender auf 639 khz empfangen. Anscheinend wurde da mit ganz schöner Leistung rausgeballert. Wenn ich mich nicht täusche war der Senderstandort Dornbirn-Lauterach? Sollte es anders gewesen sein, bitte ich um Korrektur! :)
 
Ö-Regional war noch recht lange auf MW auf Sendung, zu einem Zeitpunkt als Ö1 und Ö3 bereits auf UKW waren.

Mitte der 70er Jahre wurde dann Ö-Regional auf der MW abgedreht, und auch auf UKW verbreitet.

Der MW Sender von Ö-Regional in Vorarlberg war allerdings als einziger der Ö-Regional Kette noch weitaus länger auf Sendung.
 
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Und bei Autofahrer Unterwegs sollte der Ö-Regional Hörer bis zur Mittagszeit warten, bis er irgendwelche Informationen bekam
Ich kann mich noch erinnern, dass man ab und zu in die Verkehrs-Zentrale des ÖAMTC geschaltet hat, wenn ich mich nicht irre, zu einem gewissen Kurt Nordberg....(Anm.: Wie jener Nordberg aus den Nackte Kanone-Filmen....)🤣🤣
 
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Wir hatten- so um 1970 herum- eine Familie aus der Nähe von Reutlingen zu Gast. Zu meinem erstaunen war denen dieser Sender auch geläufig. Nach Aussage wurde auch dort dieser Sender auf 639 khz empfangen. Anscheinend wurde da mit ganz schöner Leistung rausgeballert
Interessant. Prag sendete ja auch seit jeher auf 639 kHz mit ordentlich Power, sogar bis Ende 2021 noch mit 750 kW. Tagsüber dürfte der natürlich in Reutlingen keine Rolle mehr gespielt haben, aber schon bei Abenddämmerung kann ich mir vorstellen, dass das Signal auf dieser Frequenz wohl schnell ungenießbar wurde.
 
Aha, auch für mich interessant, in diesem Fall hat Abends auf der 639khz ein Tscheche mitgemischt. Das es ein Osteuropäer war hab ich schon rausgehört, konnte jedoch nicht genau einordnen, woher. Danke!
 
@StabsstelleIV [leicht oT] Bei mir war es die "Musik zur Kaffeestunde" mit Rosemarie Eick. Sonntags 16 Uhr im Südfunk1. Sonntag wurde damals nach dem obligatorischen Spaziergang um 15:30 Uhr die Kaffetafel gedeckt. Dann hattest Du dort zu sitzen. Wenn Du Pech hattest, gab es auch noch einen Kuchen, den Du nicht mochtest. Und dazu dann das Operettengesäge. Das war ein Trauma. Heute scheint die musikalische Diskrepanz zwischen Eltern, Großeltern und Kindern nicht mehr so ausgeprägt zu sein wie damals.

Um den Dreh zum Thema zu finden: Ö Regional Studio Vorarlberg war im Radio in der Ferienwohnung meines Onkels im Oberallgäu eingestellt. Hauptgrund: Der ausführliche Wetterbericht am Morgen, am Wochenende auch mit Bergwetter für die Wanderungen. Ein Allgäubesuch vor 12 Jahren in einer FeWo am Bauernhof errgab: Auch heute noch wird der "Vorarlberger" von den Ortsansässigen bevorzugt für die Wetterprognose.
 
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Ich denke heute dass Ö-Regional der 70er und 80er zum ersten grossen Generationsunterschied in Österreich der Nachkriegszeit beigetragen hat.

Jugendliche fanden Ö-Regional einfach nur schlimm, alle fragten sich was ihre Eltern daran so gut fanden
Das war auch in Deutschland so. Da wo es schon Popwellen der ARD-Sender auf UKW gab (hr3, SWF 3, Bayern 3, SR 1 Europawelle Saar, Südfunk 3/Radio 3 Südfunk Stuttgart und -bedingt- Radio Bremen 1 Hansawelle) hat "man" damals unter 20 diese Sender gehört und nicht die dortigen -bis auf HB- Einserprogramme, die altbackene Musik wie in den TV-Samstagsabendshows der ARD oder ZDF boten. Wer nicht, war "uncool". Mittel-, Lang- oder Kurzwelle hat da auch kaum jemand bemüht.
Und die Landeskinder vom WDR haben das bis etwa Düsseldorf hoch auch so gemacht (SWF 3). Und die Niedersachsenkinder via 89,5 bis kurz vor Hannover (hr3) auch.
Die reinen SFB-, WDR- und NDR-Jugendlichen waren immer etwas doof dran.
Zurück zu Ö Regional (so stand das in den Fernsehzeitungen, nannten die sich so oder Ö 2?):
Von Urlauben kenne ich den Spruch mit dem angeblich besseren (Wander-) Wetterbericht dort auch noch. Wandern war damals auch eher bieder. Damals gab es ja noch Bergfexe im karierten Hemd mit Kniebundhosen und roten Kniestrümpfen in meist drückenden und blasenverursachenden Lederbergstiefeln im Look von Bauarbeiterstiefeln. Und viele hatten dazu noch einen Sepplhut mit Edelweißabzeichen aufm Kopp.
 
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Das war auch in Deutschland so. .
Deutschland hatte zumindest die Wahl zwischen unterschiedlichen Popwellen der ARD, besonders wenn man in der Nähe eines anderen Bundeslandes lebte, ja es gab es noch AFN oder BFBS.

Und Vorarlberg und Tirol waren auch im Vorteil, bekamen sie doch die Sender auch aus Deutschland, oder eben aus Südtirol und der Schweiz.

Im Raum Wien hatte man eben Pech und bekam die vollen Restriktionen des ORF Monopols ab, denn die Sender aus den kommunistischen Nachbarländern interessierte in den 70ern kaum Jemanden.

Auch machte der ORF kaum irgendwelche Bemühungen Volksmusik der jüngeren Generation näher zu bringen, obwohl auch genug junge Nachwuchstalente in diversen Blasmusik Orchestern mitspielten, besonders auf dem Land. Oft hatte man, von Heute im Nachgang betrachtet, den Eindruck der ORF wolle auch hier "Relativierung der Kriegsvergangenheit" mit Ö Regional treiben, und in dem angesprochenen Publikum irgendein positives "Wir-Gefühl" verbreiten.

Die Programme waren auch strikt nach sozialer Schichte und Bildungsniveau der Hörer getrennt:

Ö1 war für Hörer mit Matura und Studium, die sonst kaum das Radio einschalteten, und wenn sie dies taten, dann wollten sie längere Nachrichten und zwar die Journalsendungen und bei Musik, etwas Klassik und Opern und vielleicht auch noch Jazz.

Ö Regional ( Ö2 hiess das nur einmal kurz Anfang der 90er) hatte meist weibliche Hörer, oft Hausfrauen, und Leute ohne Matura, ohne Studium, und die männlichen Hörer waren meist Handwerker, Menschen in Lehrberufen, Busfahrer und Rentner. Die Sendung "Autofahrer Unterwegs" wirkte auf uns Jugendliche eher wie "Sonntagsfahrer Unterwegs". Verkehrsfunk gab es bei Ö Regional erst irgendwann in den 90er Jahren.

Ö 3 war für Jugendliche und Leute die auch wirklich Autofahren und im Land unterwegs waren, und Verkehrsnachrichten haben wollen.

Interessant war auch die Geschlechtertrennung: Ö3 hatte damals immer mehr männliche Hörer, Ö Regional immer mehr weibliche Hörer.
 
Und viele hatten dazu noch einen Sepplhut mit Edelweißabzeichen aufm Kopp.
Und Heutzutage laufen gut betuchte Urlauber mit diesem Zeug in der Gegend herum!
 
Und viele hatten dazu noch einen Sepplhut mit Edelweißabzeichen aufm Kopp.
Und Heutzutage laufen gut betuchte Urlauber mit diesem Zeug in der Gegend herum!
Kann ich auch aus Zeiten des 9 Eurotickets schlichtweg null bestätigen. Es gibt nahezu niemand mit Sepplhut auf Wanderschaft in Oberbayern. Die tragen nahezu alle Funktionskleidung.
 
Ich habe noch eine Bestätigung von damals gefunden, leider ist die Frequenz nicht vermerkt. ORF Radio Vorarlberg war demnach auf Mittelwelle 1026 kHz zu empfangen.orfv.png
 
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