Werbetreibende bevorzugen als Zielgruppe tatsächlich Menschen unter +/- 40 Jahren, da sich diese erfahrungsgemäß eher durch Werbung in ihren Kaufentscheidungen beeinflussen lassen.
Reichweitenstarke TV-Massenformate sind meist so konzipiert, dass sie innerhalb des weitreichenden Altersspektrums 12/14-60 (früher 12/14-49/55) möglichst alle Altersgruppen gleichermaßen ansprechen. Dergestalt sieht auch die Fernsehwerbung aus. Problematisch sind heute vor allem die "Skews", also extreme Tendenzen in eine bestimmte Richtung, egal ob jung oder alt. Im Radio richten sich die Werbeformen in den meisten Ländern nach der exakt angepeilten Zielgruppe.
Ältere haben zwar in der Regel deutlich mehr Kohle, kaufen aber mehr oder weniger immer das gleiche und sind durch Werbung nur schwer beeinflussbar.
Das ist eine Beratermär ohne Wahrheitsgehalt. Auch reife Menschen reagieren auf suggestive Werbebotschaften, im Fernsehen wie im Radio. Viele Hausfrauen müssen die leckere Pizza unbedingt mal ausprobieren und Oma war von dem genialen Fensterputzwunder schwer beeindruckt. Im Radio ist alles eine Frage der Verpackung und der Transportweise; aber wo kein Wille, da kein Weg.
Das deutsche Radiowesen ist nun mal völlig anders organisiert als die Radiomärkte in anderen Ländern. Hier haben die Printkonzerne das Sagen, die ihre ältere Leserschaft mit
möglichst jungen Radioformaten kompensieren wollen.
Außerdem wollen sich die meisten Hersteller von Konsumgütern, wenn es sich nicht gerade um Kukident handelt, gerne ein jugendliches Image geben, da der Begriff „Jugendlichkeit“ positiv besetzt ist.
In der Werbung platziert man heute überwiegend junge
und ältere Models, um möglichst viele Menschen anzusprechen. "Jugendlichkeit"/"Vitalität" (nicht am Lebensalter festzumachen!) ist als Wert nicht positiver besetzt als "Erfahrung", und beide werden von allen Altersgruppen gleichermaßen hochgehalten.
Übrigens trifft im zweiten Absatz genanntes nicht nur auf „junge“ Menschen zu, sondern auch völlig altersunabhängig auf Menschen mit geringem Bildungsstand, unterdurchschnittlichem Intelligenzquotienten oder schwach ausgeprägter Kritikfähigkeit.
Das ist völlig richtig, abhängig von der Werbeform. Plakative Werbung wird andere Menschen ansprechen als seriös gehaltene Reklame.
Um es auf einen einzigen wichtigen Punkt zu bringen: Nehmen Sie doch endlich endlich endlich endlich endlich bitte einfach mal zur Kenntnis, daß eben doch zwischen traditionellem Schlager und Deutschpop sowie Deutschrock scharf unterschieden wird.
Alle Studien, Erhebungen und field researches haben dies einwandfrei ergeben. Und das Resultat war eben daß die Akzeptanz zwischen 15 und 45 Jahren sehr zu wünschen übrig läßt. Diejenigen, die dann noch zuhören würden, sind einfach zu wenig.
Diese Unterscheidung ist willkürlich und widersinnig, eine Abgrenzung nahezu absurd. Wo zieht man die Grenze zwischen Popschlager und Deutschpop oder zwischen deutscher Rockmusik und rockigem Schlager? "Rosenstolz", "Juli", "Ich+Ich", "2Raumwohnung" oder die "Söhne Mannheims" wurden zu Unrecht als Alibi-Interpreten ins deutsche Hitradio gehoben, wo sie zwischen jungem Hip-Hop und Hardrock oft eine recht miese Figur abgeben. Und man achtet streng darauf, dass sich keine größere deutschsprachige Szene etablieren kann.
Ich bitte euch ein letztes Mal darum, eure fragwürdigen Studien publik zu machen. Da dies offenbar unmöglich ist, muss man davon ausgehen, dass es zu diesem Thema keine repräsentativen Umfragen gibt. Und wenn "benno" behauptet, dass vor allem urheberrechtliche Gründe gegen eine Veröffentlichung sprächen, ist das überaus suspekt. Wenn jemand eine ihm genehme Botschaft zu verkünden hat, macht er als erstes eine Presseaussendung.
P.S.: Ich lasse mich gern belehren, aber nicht indoktrinieren.