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Optimale Anzahl von Titeln in der Rotation

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Tom2000

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Ich lese immer wieder die Zahl von 800 Titeln als der optimalen Anzahl von Musiktiteln in der Rotation.

Da muss es wohl, so stelle ich mir vor, um so Fragen gehen wie, wie oft und wie für lange schaltet der Durchschnittshörer ein, was ist das optimale Verhältnis zwischen Vertrautem und Neuem (auch im Oldie-Format soll es ja von Zeit zu Zeit "neue" Oldies geben, also Titel aus dem Archiv, die gegen gerade Rotierende ausgetauscht werden). Aber wann geht diesem Durchschnittshörer ein Titel auf den Keks? Usw...

Wie kommt man wissenschaftlich auf die Zahl 800; gibt es dazu im Netz weitergehende Erklärungen und Untersuchungen?
 
Zustimmung! Entweder gleich eine große Rotation oder aber regelmäßig Teile der Playlist überarbeiten und andere Titel einfügen. Damit läuft nicht immer und immer wieder der selbe Schwachsinn der letzten 50 Jahre und der allergrößte Mist von heute...
 
Guess,

wieso haben dann die meisten nur so wenig?

Sky Radio Hessen 800
RTL Oldies hatte 1000
SWR 1 hat 1500

usw...
 
Im Sinne der Formatradios macht es schon Sinn eine kleine Rotation zu haben. Der Hörer kann dann entscheiden, ob er den Shakira-Sender oder den Madonna-Sender einschaltet. Nur, ach, solche Formatradios gibts ja gar nicht, sorry, hab mich vertan...

Hmm, das Format lautet "wir spielen die besten...", ok, das ist es! Es gibt nur 800 gute Lieder auf der Welt! Das muss es sein.
 
Weiß auch nicht, warum die meisten so wenig haben. Bei RTL Radio ist das doch gar kein Wunder. Weshalb es Stationen mit 800er Rotation gibt, ist mir ein Rätsel. Ich kann Euch nur sagen, daß WDR 2 in Köln 4000 Titel in der Rotation hat. Selbst das Westzeit-Studio in Dortmund hat bzw. hatte bis zuletzt einen 600er-CD-Automat, nur für die Westzeit, weil diese komplett in DO produziert wird. Und das hab ich mir nicht ausgedacht, sondern schwarz auf weiß vorliegen !

Liebe Grüße

Guess

<small>[ 25-01-2003, 18:00: Beitrag editiert von Guess.who.I.am ]</small>
 
Tom2000:
Die Zahl der Titel in der Rotation ist nicht von sich aus sinnvoll oder nicht, sondern ergibt sich aus anderen Faktoren. Mittels Marktforschung prüfst Du vorab eine große Zahl von Titeln auf ihre Akzeptanz in der gewünschten Zielgruppe im Sendegebiet. Die akzeptierten Titel, die am wenigsten polarisieren, spielst Du. Kommen im Test mehr gut an, kann die Rotation breiter (größer) sein, fallen viele durch, muss sie enger (also kleiner) sein. Die Art und Weise der Rotation richtet sich außerdem nach deiner Zielgruppe (Hörverweildauer, Alter, spezielles Interesse für Musik), danach, was für ein Format Du hast und ob Du mehr Stamm- oder mehr Wechselhörer hast.
Zu viele Titel zu spielen vergrößert die Chance nicht akzeptierte Titel zu spielen. Zu wenig Titel zu spielen, schürt bei der Hörerschaft den Eindruck, du spielst immer das Gleiche. Idealerweise bewegt man sich in der Mitte und die Titel kommen bei der Mehrheit der Hörer so gut an, dass sie sie sogar gerne mehrfach hören.

Bei ö.-r. Sendern ist es etwas anderes. Sie können speziellere Zielgruppen ansprechen, sollen bilden und Anspruch haben. Unbekannte, neue Titel und Musikredakteursradio sollte es dort weiter geben. Das würde viele glücklich machen, die vom Privatradio enttäuscht sind und schadet den Privaten nicht, weil die elitären Minderheiten Private sowieso nicht (oder nur ungern) einschalten, meint die Jasemine

<small>[ 25-01-2003, 20:24: Beitrag editiert von Jasemine ]</small>
 
Eine umfangreiche (wissenschaftliche) Betrachtung des Themas findest Du hier:

Schramm, H. u. a.: Wie kommt die Musik ins Radio?, in: Medien & Kommunikation, 50. Jg. (2002), H. 2, S. 227 - 244.
 
Eine optimale Rotations-Anzahl nennen ist unmöglich. Da muß man erstens auseinanderhalten die Begriffe "Archiv" und "Rotation".

Da gibt es Stationen, die haben 4000 Titel im Archiv und es rotieren auch immer alle 4000 und das jahrelang.

Andere haben ein Archiv von 40.000 und lassen nur 800 rotieren, aber pflegen diese Rotation so, daß nach etwa 3 Monaten schon wieder ganz andere 800 Titel rotieren.

Es kommt eben überhaupt nicht nur auf die Anzahl an, sondern für welchen Zeitraum diese Anzahl rotieren darf.

Nur nebenbei: Es gab mal sehr erfolgreiche Sender, da "rotierten" nur 250 Titel pro Tag. Aber nach 3 Tagen waren es schon wieder andere 250 Titel, weil die Schallplattenkiste im Studio ganz einfach ausgetauscht wurde.

Damals gabs überhaupt NIE Beschwerden über die ständigen Wiederholungen.
 
Also, jetzt mal langsam, wenn hier wirklich jemand Archiv und Rotation durcheinander bringt, dann sollte er sich zur Strafe erstmal alle vorherigen Threads durchlesen müssen, bis er hier mitreden darf.

Und dann : 40000 Titel im Archiv, wo gibts denn sowas? Das hat ja mancher Musikfreak schon fast zu Hause! Wisst Ihr eigentlich, daß ein großes, ordentliches Funkhaus (OK, meine jetzt ö.r.) ungefähr 2000000 Titel im U-Bereich im Archiv hat?

In Worten: Zwei Millionen.
Wissenschaftlich: 2x10hoch6

Wo lebt Ihr denn?! <img border="0" title="" alt="[Boah!]" src="eek.gif" />

<small>[ 26-01-2003, 16:27: Beitrag editiert von Guess.who.I.am ]</small>
 
Und wieviel Promille davon *dürfen* tatsächlich gespielt werden? 200? 2000?

Übrigens - ich habe schon mehrmals Privatsender damit werben sehen, daß sie ein "großes" Archiv hätten. Diese Archive enthielten dann die astronomisch sensationellen Zahlen von 2500 und 3500 Titeln.
 
Vielen Dank an alle für die vielen erhellenden Beiträge. Mein subjektiver Eindruck ist, die Titel laufen auf manchen Stationen zu lange, bis sie ausgetauscht werden. Dann gibt es so Oldie-Titel wie A-HA´s "Take on me", die in allen Mainstream-Programmen gleichzeitig bis zum Erbrechen wiederholt werden.

Andererseits ist meine Verweildauer (Hören am Stück) bei einem Sender auch sehr lang, bis ich dann schliesslich wechsel oder abschalte, wenn es mir zu monoton wird.

Dann gibt´s so Sender wie JAM FM, die auf mich sehr ambivalent wirken. Ich mag groovigen Soul, aber Hip Hop und insbesondere monotonen Rap nicht.
Da kämpfe ich dann innerlich mit mir, wie lange ich JAM FM am Stück ertrage.

Mal schauen, ob ich an Radiologe´s Text komme...
 
@ guess.who.I.am

Mein Gott, das war wieder ein toller Einwand !
Das weiss ich selbst, daß manche Örs 2 Millionen Titel haben, schließlich arbeite ich selbst bei einem solchen.
Mit 40.000 Titel habe ich nur ALS BEISPIEL übliche Privatsender gemeint, die allermeisten haben ja nicht mal soviele Titel.

Weiters: Die 2 Millionen Titel in ÖR-Archiven sind natürlich etwas "aufge******" und könnten niemals alle verwendet werden: Da ist allein schon ca. 1000 mal das "Stille Nacht" - Weihnachtslied in allen erdenklichen Versionen dabei oder 100x das Kufsteinlied und hunderte mal das Forellenquintett - von der Schellack bis zur neuesten Synthesizer - Version.

Es ist leider einfach so, daß die Rotation von manchen eng formatierten Privatsendern ungefähr auch deren Archiv ist.

Da war doch mal ein Hit-Sender, der hatte mal eine Wunschsendung. Dieser Sender claimte immer:" Bei uns hören sie die Nr.1 Hits"
Am Anfang bald nach Sendestart haben die noch Anrufer live in die Sendung genommen. Da habe ich dann den Moderator ziemlich in Verlegenheit gebracht, in dem ich mit allesamt Nr. 1 Titel gewünscht hatte, die er allesamt nicht erfüllen konnte. "Haben wir leider heute momentan nicht da..."
Seit die alle Anrufe aber OFF Air machen, hört man nur noch begeisterte Anrufer und sie können ALLE Wünsche erfüllen. Das ist doch toll oder ?
 
Endlich mal ein Thema, bei dem ich richtig mitreden kann (haha).....

Das größte Problem ist meines Erachtens, dass es so wenige Research-Center gibt. Wenn man sich wirklich auf die verlassen will, dann müßte es in jeder Stadt gleich mehrere davon geben. Ist aber leider nicht so.

Dafür gibt es oftmals Berater, die sich auf irgend ein Research Ergebnis aus Süddeutschland stützen und das nun nach Mitteldeutschland verkaufen wollen. Desweiteren sollten alle Umfragen, die zwischen 11.00 und 15.00 durchgeführt werden, angezweifelt werden, weil sie nicht die richtige Masse 'Hörer' (ich hoffe, ihr versteht es richtig), erreicht.

Wir haben übrigens unsere Musik-Berater abgeschafft. Dafür gibt es jetzt einen Musikredakteur mehr, der sein Handwerk wirklich versteht - er hat 2 Ohren und dazwischen einen Kopf, der funktioniert. Tschuldigung aber welcher Musikchef ist wirklich noch Musikchef - entscheidet also autark, was gespielt werden soll und was nicht?

Und welcher Sender hat ein Software-Werkzeug, mit dem Musikuhren virtuell geplant werden können, um das Ergbebnis einer 4-wöchigen Rotation zunächst zu checken und dann in der eigentlichen Datenbank freizugeben?

Lasst mal was von Euch zu diesem Thema hören.
 
Hi,

schaut mal her! Dieser landesweite irische Radiosender hat neben den aktuellen Charts und Mainstream-Titeln darüberhinaus auch ne Menge anderer Songs im Programm - trotz der überall im Land empfangbaren (mindestens) zwei lokalen Privatsendern sowie der ör Popwelle.

<a href="http://www.todayfm.com/" target="_blank">http://www.todayfm.com/</a>
(fast ganz unterscrollen, auf "tune in" klicken)
 
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