Herr im Himmel!
Im deutschen Radiomarkt, so wie er leider ist, können kleinere Formate zukünftig nur noch über Franchise-Systeme betrieben werden. Das ist dann aber kein Billig-Radio wie es die Regiocast meisterlich beherrscht, sondern man muss 'hochwertige' Programme als Franchisegeber machen. Da ist die Rockantenne nun einmal anderen Sendern haushoch überlegen. Was allerdings auch keine große Kunst ist.
Nach meinem ganz eigenen Poppenbüttel-Effekt. Kein Mensch spricht in Hamburg von Radio Bob, auf Presseterminen habe ich noch nie Bob-Leute, wenn überhaupt eher unter Regiocast-Flagge, gesehen. Alster, RHH und mit Einschränkung NRJ schaffen schon einmal Präsenz. Wer richtig ist die Hamburg Welle. Öffis haben halt immer noch halbwegs eine Redaktion.
Die MAHSH hätte kaum ein BOB Übernahme mitgemacht, denn wirklich glücklich ist in Schleswig-Holstein keiner mehr mit der Regiocast-Übermacht und Hamburg hätte es nicht mitgemacht. Also auch aus medienpolitischen/rechtlichen Aspekten spricht vieles dagegen.
Alster Radio sendet nicht besonders weit nach Schleswig-Holstein hinein. Die 106.8 ist keine tolle Frequenz. Bob und Delta senden mit einigen Frequenzen voll nach Hamburg rein. Nützt ihn aber auch nichts, weil kaum ein Hamburger sich diese VT-Programme antut. Einfach mal in die MA schauen, das hilft. In Hamburg werden eigentlich nur drei Programme gehört Hamburg Welle, NDR 2 und Radio Hamburg, dann kommt erstmal lange Zeit wenig.
Den besten Lauf hatte Alsterradio als Schlagerprogramm, danach ging es bergab bzw. es dümpelte (nicht besonders fröhlich) vor sich hin auch wenn Reitmann alles vermarktete was nicht niet- und nagelfest im Programm war. In der Auslastung der Werbeblöcke ist Alster Spitze! Preise waren da immer gut verhandelbar, der interne Spitzname einer Führungskraft spricht Bände.
Nur, was Alster nicht hinbekommen hat, war ein gutes Image und ein hanseatisches Lifestyle Feeling. Ohne das geht in Hamburg wenig, RHH hat es vom Start an weg geschafft. Die Redaktion hat im Zweifelsfall lieber auf eine halbstarke Moderation gesetzt und was Pop und Rock positiv verbindet, wissen wohl nur Programmberater.
Schlechter kann es mit der Rockantenne kaum werden. Die Kooperation spart Geld. Da freut sich Chefcontroller! Radio Hamburg ist es egal, denn auch dieses Mal werden sie nicht wirklich angegriffen. NRJ hat sowieso wenig zu melden und die Land- und VT-Eier von der Regiocast nimmt in Hamburg sowieso kaum jemand ernst.
Bekanntlich haben die erfolglosesten Fußballklubs die treuesten Fans. Aber wer Fan eines deutschen Radiosenders ist, der sollte vielleicht einmal fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen. Das ist jedenfalls meine (wirklich ganz unerhebliche) Meinung.
So zum Schluss noch ein paar Rosen:
AC war an guten Tagen nicht schlecht, aber viel zu oft ist er weit unter seinen Möglichkeiten geblieben. Maren hat mich persönlich nicht angesprochen. Olle Mike, ohne ihn wäre das Licht ausgegangen und ja, solche Rampensäue braucht ein Sender und das Medium. Rüdiger Floeder, dein Schwarzer Sonntag war immer eine Mischung aus Genie und Wahnsinn, aber nie langweilig.
Ende und zurück an die angeschlossenen Funkhäuser:
Ich höre jetzt weiter spotify, denn die Privaten haben einfach nicht wirklich etwas zu sagen und eure langweiligen Playlisten könnt ihr euren Controllern vorspielen.
Stay tuned!