AW: Politikerinterviews bei Deutschlandfunk und Deutschlandradio
... in der Tat:
Heute morgen gab's in der "Ortszeit"
ein weiteres Beispiel aus dem Lehrbuch des Gefälligkeitsjournalismus. Schon in der Anmoderation wird von der "fortschreitenden Ärrderwärmung" salbadert, obwohl diese seit nunmehr fast zehn Jahren gar nicht daran denkt, fortzuschreiten, ferner vom "Kampf" Thailands um seine angeblich durch den Anstieg des Meeresspiegels bedrohten Küstenregionen, freilich ohne auch nur die Spur einer Quelle, und schließlich wird, ohne jedes Fragezeichen, die Behauptung aufgestellt, "dieser Anstieg wie auch zunehmende Dürren oder heftigere Orkane" (welche?) seien Folge eben dieser "fortschreitenden Ärrderwärmung".
Im Interview findet sich denn auch nicht mal der Ansatz einer kritischen Nachfrage. Selbst, als der "Experte" sich selber in die Bredouille bringt und fordert, man solle bitte nicht um Definitionen streiten (was doch wohl recht wichtig ist, wenn aufgrund dieser Definitionen riesige Geldmengen ausgegeben werden sollen und nahezu unser gesamter Lebensstil in Frage gestellt wird), wird nicht nachgehakt.
So verwundert es auch nicht mehr, daß auch sein Schwadronieren darüber, daß die Menschen, die von Afrika aus die Kanaren zu erreichen versuchen, vor Dürren flüchteten und damit Klimaflüchtlinge seien, ganz so, als gebe es Dürren in Afrika erst seit zehn Jahren, unhinterfragt im Raum stehen bleiben kann.
Fazit: Wäre der "Greenpeace-Klimaexperte" von der Greenpeace-Presseabteilung interviewt worden, hätte das Gespräch, von einem Interview wage ich kaum zu sprechen, auch nicht anders geklungen. Daß auf der Audio-on-demand-Übersichtsseite von dradio als Autor des Interviews nicht etwa die Moderationsbeamtin, sondern der Greenpeacemann angegeben wird (siehe Anhang), mag man da kaum noch für eine unpassende Formulierung halten.